Suzuki Deutschland: "Fokus auf Kompaktfahrzeuge"

AH: Suzuki konnte im Jahr 2023 deutlich zulegen. Auf was führen Sie diese Entwicklung zurück? K. Yamashita: Die erfreulichen Ergebnisse sind einerseits auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte Verfügbarkeit unserer Modelle zurückzuführen, die in Japan produziert werden, darunter der Suzuki Ignis und der Swift. Auf der anderen Seite hat die Weiterentwicklung unserer strategischen Händler maßgeblich dazu beigetragen. AH: Wie lauten Ihre Erwartungen für das kommende Jahr? K. Yamashita: Trotz des derzeit schwierigen Marktumfelds sind wir zuversichtlich, mit unserem Fokus auf Kompaktfahrzeuge im Jahr 2024 einen Marktanteil von 1,1 Prozent erzielen zu können, vor allem, weil wir eine wiederkehrende Nachfrage nach Modellen mit effizienten Verbrennungsmotoren registrieren. D. Schnell: Mit dieser Produktpositionierung und einer Händlernetzstrategie, die nach wie vor auf das klassische Distributionsmodell setzt, sehen wir uns gegenüber dem Wettbewerb gut aufgestellt. Da wir darüber hinaus mit einem zunehmenden Trend hin zum ,Downsizing' rechnen, sind wir vor allem im Hinblick auf die Markteinführung des neuen Swift optimistisch, neue Kunden von anderen etablierten Marken erobern zu können. AH: In 2024 kommt der neue Swift. Was spricht für das neue Auto? D. Schnell: Der neue Swift, den wir kürzlich auf unserer Händlertagung erstmals auch unseren Händlern gezeigt haben, ist eine konsequente Weiterentwicklung einer unserer Markenikonen. Durch den Einsatz eines effizienten Verbrennungsmotors mit Mildhybrid-Antrieb steht er auch in der siebten Generation für erschwingliche Mobilität. Daneben bleibt der neue Swift seinem unverwechselbaren Designcharakter treu und bietet die kürzesten Fahrzeugabmessungen im B-Segment, ein gewohnt gutes Raumangebot, hervorragende Qualität sowie moderne Assistenz- und Sicherheitssysteme. Der Marktstart ist Ende April 2024 vorgesehen. 2025 erstes E-Auto AH: Ab wann wird es das erste EV der Marke geben? K. Yamashita: Wir werden im Jahr 2025 das erste batterieelektrische Modell in Deutschland anbieten, das im B-SUV-Segment positioniert sein wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, zu betonen, dass die kürzlich hierfür vorgelegte Zusatzvereinbarung von nahezu allen unseren Handelsbetrieben unterzeichnet wurde. Lediglich mit fünf Händlern haben wir uns einvernehmlich darauf verständigt, die Zusammenarbeit über das Jahr 2024 hinaus nicht fortzusetzen. Diese hohe Annahmequote bestätigt uns darin, dass eine aufrichtige, transparente und wertschätzende Händlerkommunikation die Basis für gemeinsamen Erfolg ist. 30.000 Einheiten AH: Mit wie vielen Verkäufen rechnen Sie im nächsten Jahr? K. Yamashita: Im nächsten Jahr streben wir den Verkauf von rund 30.000 Einheiten an. AH: Wie sieht es mit der Verfügbarkeit der Fahrzeuge aus? D. Schnell: Alle unsere Volumenfahrzeuge aus japanischer und ungarischer Produktion sind verfügbar. 20 neue Händlerstandorte AH: Suzuki ist dabei, das Händlernetz auszubauen. Wie weit sind Sie 2023 gekommen? Der Fokus lag auf der Besetzung von Ballungsräumen. K. Yamashita: Wir konnten zuletzt große Erfolge verzeichnen. So gelang es uns, strategische Händlergruppen in Metro und Urban-Märkten zu gewinnen und gleichzeitig mit bestehenden Suzuki-Partnern in strategisch wichtige Märkte zu investieren. Im vergangenen Jahr haben wir uns das Ziel gesteckt, bis 2025 insgesamt 20 neue Händlerstandorte in größeren Städten zu eröffnen. Da wir zunehmend Interesse von Händlern aus anderen Handelsorganisationen spüren, sind wir optimistisch, dieses Ziel bereits 2024 erreichen zu können. AH: Wie sieht es mit der Verteilung zwischen großen Gruppenhändlern und kleineren Händlern aus? D. Schnell: Nach wie vor stellen die kleinen familiengeführten Händler das Gros des Suzuki Händlernetzes dar. Diese sind allerdings häufig in ländlichen Regionen ansässig und haben zudem in vielen Fällen ihre Nachfolge noch nicht geregelt. Um darauf zu reagieren, bedarf es neuer Händler und Händlergruppen in strategischen Märkten, die mit ihrer Struktur, Organisation und Finanzkraft den Markteintritt sicherstellen können. Es ist aber nicht unsere Absicht, das Händlernetz in Summe auf mehr als 400 Points of Sale auszuweiten. Auch kleine Händler haben Zukunft AH: Welche Chancen haben die kleineren Betriebe künftig bei Ihnen? K. Yamashita: Wir bekennen uns ganz klar zu allen unseren Handelsbetrieben, sodass auch kleinere Händler in der Zukunft ihre Daseinsberechtigung haben werden. Sie heben sich vor allem durch ihre hohe Servicequalität und Kundenzufriedenheit sowie die besondere Nähe zum Kunden ab. AH: Sehen Sie sich als Alternative für die jetzt gekündigten Händler anderer Marken? D. Schnell: Hier sind wir durchaus selbstbewusst und zuversichtlich, sofern sich die potenziellen Händler für unsere Markenwerte sowie unsere kompakten und qualitativ hochwertigen Fahrzeuge begeistern können. Und wenn sie eine Marke suchen, die weiterhin bezahlbare Mobilität bietet. AH: Warum soll sich ein Händler für Suzuki entscheiden? D. Schnell: Weil es in Verbindung mit dem Fokus auf kompakte Fahrzeuge wenig Alternativen mit einem klaren Bekenntnis zum stationären Handel und zu einer transparenten Beziehung zwischen Hersteller und Handelsbetrieben gibt. AH: Wie wird sich Suzuki im Online-Vertrieb aufstellen? D. Schnell: Auch wir bei Suzuki müssen uns grundsätzlich den veränderten Kundenbedürfnissen gegenüber offen zeigen. Aber auch in diesem Kontext werden wir stets an einer integrierten Lösung arbeiten und unsere Handelsbetriebe von Beginn an einbinden, da wir einen Online-Direktvertrieb aktuell nicht als adäquat einschätzen. Kein Agenturvertrieb AH: Ist die Einführung der Agentur in Zukunft eine Option? K. Yamashita: Dem Thema Agenturmodell haben wir uns hinreichend gewidmet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass für unsere Strategie der klassische Händlervertrieb genau der richtige Weg ist. Unsere Händler verfügen über hohe Kompetenzen und große Ressourcen, um lokal die besten Vertriebs- und Marketingstrategien umzusetzen. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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