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Leasingrückläufer: Auch BMW zahlt jetzt zusätzlich

01.02.2018 17:00 Uhr
Leasingrückläufer: Auch BMW zahlt jetzt zusätzlich
BMW bietet seinen Händlern eine bessere Restwertförderung.
© Foto: BMW-Niederlassung Darmstadt

Nach Mercedes hat sich BMW ebenfalls entschieden, seine Händler beim Bestandsabbau der Leasingrückläufer aus dem zweiten Halbjahr 2017 zu unterstützen. Für das erste Halbjahr 2018 gibt es ebenfalls bereits eine Vereinbarung.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

BMW hat eingelenkt und zahlt seinen Partnern nun zum Bestandsabbau der Leasingrückläufer aus dem zweiten Halbjahr 2017 für jedes Fahrzeug der BMW Bank sowie der Konzerntochter Alphabet aus diesem Zeitraum eine Marketingunterstützung von 1,5 Prozent. So steht es in einem Schreiben des Verbandes Deutscher BMW Vertragshändler (VdB) an seine Mitglieder, das AUTOHAUS vorliegt. Die Berechnungsbasis für die 1,5 Prozent ist der Nettorechnungspreis des jeweiligen Leasingrückläufers. Die Ausschüttung soll bis Ende Februar erfolgen.

Auch für das erste Halbjahr 2018 wurde bereits eine gleich lautende Vereinbarung getroffen. Diese Ausschüttung soll bis Ende Juli erfolgen. Grundlegende strukturelle Probleme beim Thema Leasingrückläufer sollen bis Ende Juni zwischen dem Händlerverband und den Verantwortlichen diskutiert werden. Sowohl der Hersteller als auch die Bank und Alphabet hätten die Absicht bekundet, zu einer gemeinsamen Lösung kommen zu wollen, die für alle beteiligten Parteien tragfähig ist, heißt es in der Verbandsmitteilung.

Der Umgang mit dem Restwertrisiko ist immer wieder ein Problem in der BMW-Handelsorganisation. Bei den Münchnern ist es nämlich so, dass der Händler die Fahrzeuge am Ende der Leasing-Laufzeit zum Schätzwert der BMW Bank zurücknehmen muss. Dieser Schätzwert wird von Schwacke nach einer BMW-Vorgabe generiert. An der Differenz zwischen Buchwert und Schätzwert wird der Händler mit drei Prozent der Unverbindlichen Preisempfehlung (UPE) des Fahrzeugs beteiligt. Dies war ursprünglich als Aufteilung von Chance und Risiko gedacht. Mittlerweile ist es aber überwiegend Risiko, wie aus der Organisation zu hören ist. Mit dem Dieselthema spitzt sich das weiter zu, denn der Dieselanteil bei den BMW-Zulassungen war mit 75 Prozent extrem hoch. Er ist zwar zuletzt drastisch gefallen – die Rede ist von 30 Prozentpunkten –, mit den Rückläufern wird die Organisation aber noch einige Zeit zu tun haben.

Leasingvereinbarungen müssen neu abgeschlossen werden

Anlässlich der Kamingespräche des VdB in Hanau am 21. November hatten die BMW-Händler deshalb eine Petition an ihren Hersteller verfasst, in dem sie diesen dringend um Hilfe gebeten haben. Zum Zeichen, dass es ihnen Ernst ist, hatten viele Händler die Leasingvereinbarungen zum 31. März 2018 gekündigt – ebenso wie die Vereinbarung zur Abnahme der Dienstwagen zum 31. Dezember 2018. Dies soll nun rückgängig gemacht werden. Da aus rechtlichen Gründen eine Rücknahme von einmal ausgesprochenen Kündigungen nicht möglich ist, müssen die Autohäuser die Verträge mit der BMW Bank bzw. Alphabet jetzt neu abschließen. Dies soll unkompliziert möglich sein, heißt es.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel in AUTOHAUS 3/2018, das am 5. Februar erscheint.

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KOMMENTARE


Annotator

02.02.2018 - 09:33 Uhr

Waaaahnsinn 1,5% !Klar dass BMW unkompliziert die Rücknahmeverträge neu abschließen will.


Idefix

02.02.2018 - 11:16 Uhr

Schade, dass die ehemals guten "Premium-Produkte" durch den ausschliesslich kurzfristig ausgerichteten Vertriebsdruck in ihrem Wert nachhaltig zerstört werden.Wer soll sich wundern an den abtauchenden Restwerten? Alles ist hausgemacht. Die ach so erfolgreichen BMW Vertriebsleute, welche dank ihren untauglichen Bonus-Anreizsystemen für ihre erzielten Steigerungen in den Stückzahlen sicher fürstlich belohnt werden, gleichzeitig aber den Wert der Fahrzeuge in rasender Geschwindigkeit und nachhaltig zerstören. Die aktuell stattfindende Wertvernichtung in dieser Branche ist gigantisch. Niemand durchbricht diesen Teufelskreislauf, alle wollen wie "die Deppen" weiter einzig (kurzfristiges) Wachstum erzielen. Wo sind die Unternehmer mit langfristigem Blick und nachhaltiger Strategie? Sicher nicht in der deutschen Automobilindustrie. Wo bleibt da die Besitzerfamilie von BMW? Diese sind wohl ferngesteuert durch eigennützige Manager.


Peter Schwarz, Kfz. Restwertentwicklung und Wertermittlung

05.02.2018 - 03:46 Uhr

Leider liegt mir das Schreiben an die BMW Händler nicht vor, um die genauen Detail zu analysieren, daher beziehe ich mich auf die Angaben im Artikel.In dem Artikel ist die Rede von 1,5 % von dem Nettorechnungspreis als Marketingunterstützung. Wenn man sich den durchschnittlichen Wert, pro Fahrzeug, der dabei herauskommt betrachtet, die Anzahl der Leasingrückläufer zugrunde legt und das mal ausrechnet, ist die Gesamtsumme die hier als „Marketingunterstützung“ tatsächlich ausgezahlt wird, kaum der Rede wert. BMW kommt mit dieser Regelung sehr billig davon.Die „Grundlegenden strukturellen Probleme …diskutiert werden…“. Ja, wie lange wollen die Händler den hier noch darüber diskutieren, diskutieren, diskutieren, …? Der „Schätzwert wird von Schwacke nach einer BMW-Vorgabe generiert.“. Wieso zahlen die Händler nicht die Leasingrückläufer nach dem Ergebnis nach einer Vorgabe von Schwacke? Sind die Ergebnisse dann genau genommen noch als Schwacke Schätzwerte zu bezeichnen oder nicht die von BMW? Warum bedarf es BMW-Vorgaben? Wieso erfolgen die Vorgaben nicht von einer unparteiischen Stelle? Fragen über Fragen. In diesem Zusammenhang müssen auch, meiner Meinung nach, die Auswirkungen auf die BMW Schwacke Fzg. Grundwerte berücksichtigt werden. Die Begründung für die Aufrechterhaltung der 3 Prozent Händlerbeteiligung ist nicht nachvollziehbar. Die Schätzwerte zu denen die Händler die Leasingrückläufer zum Teil kaufen müssen, sind zu hoch und das nicht erst seit der Dieselthematik. Bereits lange vor der Finanzkrise ist dies ein Thema gewesen und seit der Entscheidung die im April 2007 erfolgte hat diese Händlerbeteiligung, meiner Meinung nach, ihre Berechtigung bereits sowieso verloren. Sind die 1,5 Prozent wirklich noch als Erfolg zu sehen?


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