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Renault und Dacia Partnerkongress: Gemeinsam durch das "geordnete Chaos"

02.12.2019 09:29 Uhr
Verhandlungen auf Augenhöhe: VDRP-Präsident Hans-Werner Hauth (l.) und der Vorstandsvorsitzende von Renault Deutschland Uwe Hochgeschurtz.
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Bei den Verkäufen läuft es gut und die Unbillen im Tagesgeschäft werden von Händlern und Importeur gemeinsam gemeistert. Das sorgte für gute Stimmung auf dem diesjährigen Renault und Dacia Partnerkongress.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Auch der Papst fährt jetzt Dacia. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Stimmung auf dem diesjährigen Renault und Dacia Partnerkongress am Samstag in Frankfurt gut war. Zwar sprach Hans-Werner Hauth vom "geordneten Chaos beim Hersteller", das für die Händler eine Herausforderung sei. Insgesamt zog der Präsident des Verbandes Deutscher Dacia und Renault Partner (VDRP) aber eine positive Bilanz für das vergangene Jahr und blickte auch positiv in die Zukunft: "Wir sind glücklicherweise Vertreter eines Herstellers, der eine tolle, innovative Produktpalette und für die Zukunft vorgesorgt hat." Zwar gebe es auch Streit – aber immer auf Augenhöhe.

Bonus statt Malus

Für das nächste Jahr sei es dem Verband gelungen, gemeinsam mit Renault ein vertragliches Animationssystem im Rahmen des Erfolgspaketes 2020 zu erstellen, das hoffen lässt. "Wir haben mit Renault einen Bonus vereinbart und keinen Malus", so Hauth mit Blick auf die Maßnahmen zur Einhaltung der CO2-Werte bei anderen Fabrikaten. Der Verband habe außerdem dafür gekämpft, dass auch die Plug-In Hybrid Fahrzeuge, die jetzt kämen, in das "normale" Margensystem integriert werden. Beim Online-Shop von Dacia gibt es ebenfalls keine Sonderregelungen.

Frühzeitige Einbindung der Händler gefordert

Aber auch bei Renault und Dacia gibt es ein paar Themen, die noch Potential nach oben haben. In Frankfurt wurde zum Beispiel die Umsetzung der neuen Innen- und Außen-CI genannt. Für das Jahr 2020 werden da noch weitere Verbesserungen gewünscht, zumal es sich um gravierende Investitionen handelt, die sowohl für kleinere Betriebe aber auch für große Händlergruppen sorgfältig überprüft und kalkuliert werden müssen. Auch kritisierte Hauth die zahlreichen Projekte und Themenbereiche der einzelnen Direktionen des Importeurs, die seinem Eindruck nach nicht koordiniert seien und zu einer Überbelastung der vorhandenen Mitarbeiter im Händlernetz führten. Er forderte die frühzeitige Einbindung der Händler in sämtliche Pläne, damit sich das Netz zeitnah einstellen kann.


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Ersatzteilprobleme abgefedert

Natürlich kam auch das Thema Liefersituation bei Ersatzteilen, das schon bei Nissan besprochen wurde, auf. Das Chaos, das durch die EDV-Umstellung im Renault-Zentrallager verursacht wurde und von den Händlern in den Werkstätten abgefedert werden musste, habe zu einer massiven Belastung der Mitarbeiter geführt – ganz zu schweigen von der Kundenzufriedenheit. Ausdrücklich gelobt hat Hauth in diesem Zusammenhang aber die Bemühungen von Ralf Benecke, die eine schnellere Abwicklung für den Handel sicherstellen konnten. Auch für die Kundenzufriedenheitsauswertung konnte eine Lösung gefunden werden. Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung in Form einer Aktion im November half zudem die Wogen zu glätten.

Rendite konstant

Auch bei der Rendite zeigte sich Hauth optimistisch. Zwar sei man noch nicht wieder bei den eigentlich notwendigen zwei Prozent, die 2017 erreicht wurden. Aber 2019 gehe es wieder in die richtige Richtung: "Per Ende August liegen wir bei 1,8 Prozent mit Luft nach oben." Die ständig steigenden Kosten im Handel müsse man sich aber gemeinsam mit dem Hersteller ansehen und gegensteuern. Hauth: "Wir zahlen heute Beträge an den Hersteller und an diverse Einrichtungen, die aus vergangenen Zeiten herrühren."

Auf Bestände achten

Beim diesjährigen "Erfolgspaket" forderte der VDRP-Präsident vom Hersteller zu überprüfen, ob es tatsächlich notwendig sei, bei einigen Modellen eine Bestandsreichweite von sieben bis zehn Monaten bestellen zu müssen, um die 80 Prozent zu erreichen. Sein Appell an den Hersteller: "Achten Sie auf unsere Bestände."

Bekenntnis zum Händlernetz

Renault Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz gab in seinem Vortrag ein klares Bekenntnis zum Händlernetz ab. Er entschuldigte sich auch in aller Form für die Ersatzteilprobleme. Bei den Verkäufen zog er eine sehr positive Bilanz:"Wir sind seit drei Jahren über sechs Prozent Marktanteil. Das gab es noch nie." Dacia sei eine "Riesenerfolgsgeschichte" (voraussichtlich 2,06 Prozent Marktanteile per Ende 2019) und bei den leichten Nutzfahrzeugen sei die Marke mit plus 18,4 Prozent besonders stark gewachsen.

Elektrofahrzeuge wichtig

Der Renault Zoé sei mit einem Marktanteil von 15,8 Prozent weiterhin das meistverkaufte Elektrofahrzeug hierzulande und der Hersteller werde alles tun, um das Modell auch im nächsten Jahr auf dieser Position zu halten. Denn: Nur mit Elektrofahrzeugen sei das CO2-Ziel erreichbar. Händlern, die noch skeptisch seien, empfahl er, sich dringend umzuorientieren: "Das Elektrovolumen wird sich von nun an jedes Jahr verdoppeln." Mit Blick auf die im Raum stehenden Strafen bei Nichterreichen des CO2-Ziels sagte der Manager: "Wir werden keine Strafe zahlen müssen und wir werden auch sie nicht mit Strafen belasten." 2020 werde eines der besten Jahre von Renault werden, unter anderem weil die Bestseller Captur und Clio in neuer Auflage an den Start gingen. Hochgeschurtz geht auch davon aus, dass die Händlerrendite langfristig auf dem derzeit hohen Niveau bleiben werde.

Dank an Geschäftsführerin Weiß

Beim Gala-Abend dankte Präsident Hauth ausdrücklich der Geschäftsführerin des VDRP, Andrea Weiß. Die Juristin, die die Geschäftsstelle leitet, kümmere sich um zahlreiche Aufgaben, die die ehrenamtlichen Mandatsträger ohne sie nicht erfüllen könnten.

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