Ausgabe 04/2011: Trendwende

marktTrendwendeLeasingmarkt 2010/11 E Das Kfz-Leasing hat sich 2010 dank eines starken Wachstums im gewerblichen Segment stabilisiert und lässt Rückenwind für dieses Jahr erwarten. Von Annemarie SchneiderDas Neugeschäft im Kfz-Leasing hat 2010 ein Volumen von rund 27,9 Milliarden Euro nach Anschaffungswerten erreicht. Zu dieser Schätzung kommen der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. (BDL) und das ifo Institut in München in aktuellen Erhebungen. Demnach wurde der drastische Rückgang beim Kfz-Leasing gestoppt und ein leichtes Plus von rund 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet (siehe Grafik 1). Diese Entwicklung rührt aus dem Wachstum im gewerblichen Segment, auf das rund 25,3 Milliarden Euro des Neugeschäftes in 2010 entfallen. Hier beträgt die Steigerung etwa 18 Prozent im Vergleich zu 2009 (21,4 Mrd. €). „Viele Flottenverträge, die in der Vergangenheit verlängert wurden, wurden jetzt ausgetauscht“, begründet Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL, den Zuwachs bei den gewerblichen Kunden. Zudem habe in dieser Klientel auch die Umstellung auf schadstoffarme Fahrzeuge („Green Leasing“) zu höherer Nachfrage geführt. „2010 wurde auch wieder verstärkt in Lkw investiert“, sagt Horst Fittler. Laut BDL verteilt sich das Neugeschäft nach Anschaffungswerten im vergangenen Jahr folglich zu rund drei Viertel (ca. 20,9 Mrd. €) auf Pkw und Kombi und ein Viertel (ca. 7 Mrd. €) auf Nutzfahrzeuge.Erwartetes Wachstum und RestwerteIm Gegensatz dazu meldet der BDL für das Leasing-Neugeschäft nach Anschaffungswerten mit Privatkunden, welches fast nur aus dem Kfz-Leasing rührt, einen Einbruch um mehr als 50 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro. Fittler sieht die Gründe dafür vor allem in der schwachen Nachfrage nach Ablauf der Umweltprämie sowie in der Zurückhaltung der Verbraucher aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise.Dennoch geht der BDL gegenwärtig von einem Wachstum im Kfz-Leasing von rund zehn Prozent für 2011 aus. Angefeuert werde es voraussichtlich wieder durch das gewerbliche Segment. Denn zum einen stehe nach wie vor der Austausch von Fahrzeugen an, deren Verträge die Unternehmen in der Krise verlängert haben, zum anderen motiviere auch die derzeit gute konjunkturelle Stimmung zu Investitionen in Fahrzeuge. Gleichwohl prognostiziert Fittler im gewerblichen Segment einen weiter steigenden Wettbewerb unter den Leasinggesellschaften, da sich bei den Flottenbetreibern die Tendenz abzeichne, mit mehreren Anbietern zusammenzuarbeiten.Parallel zum Neugeschäft im Kfz-Leasing hat sich auch die Situation bei den Restwerten für die Leasingfahrzeuge etwas entspannt. Darauf lässt der Restwert-Index schließen, den der VMF – Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. erstellt (siehe Grafik 2). VMF-Vorstand Michael Velte ist optimistisch, dass sich die Restwerte weiter auf dem Niveau von 2010 stabilisieren, wenn sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld positiv entwickelt: „Dabei wird es aber durchaus zu monatlichen Schwankungen kommen, eine gewisse Volatilität wird bleiben.“ Trotzdem müssten sich die Händler auch 2011 auf Verluste in der Vermarktung von Leasingrückläufern einstellen, wenn diese mit überhöhten Restwerten in 2007/2008 Rückkaufverpflichtungen eingegangen sind, wobei die Stützungsmaßnahmen der Hersteller schon eine deutliche Erleichterung gebracht hätten.Händlerzufriedenheit mit Full-Service-LeasingDa der Handel als Partner der Leasinggesellschaften im Neuwagen- und Servicegeschäft eine wichtige Rolle innehat und weiterhin einnehmen wird, hat der VMF beim Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen eine Studie in Auftrag gegeben, die die Zufriedenheit der Vertragswerkstätten mit den Servicekonditionen der Leasinggesellschaften untersucht. Teilgenommen haben 111 Vertragswerkstätten, die vorwiegend die Hersteller Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel und Volkswagen vertreten. Die Werkstätten verzeichnen jährlich eine durchschnittliche Kundenanzahl von 9.200, von denen 1.660 über einen Full-Service-Leasingvertrag verfügen und das Geschäft hieraus zu 54 Prozent von den herstellerabhängigen und zu 46 Prozent von den unabhängigen Leasinggesellschaften kommt.Ein wesentliches Ergebnis der Studie: Die Vertragshändler bewerten die Zusammenarbeit mit den einzelnen Leasinganbietern beim Servicegeschäft mit Fahrzeugen im Full-Service recht unterschiedlich (siehe Grafik 3). Auch wenn die Einstufungen insgesamt eine relativ hohe Zufriedenheit bescheinigen, sind viele mit einigen Leasinggesellschaften unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die Gründe erläutert Michael Velte auf Basis der Erhebung: „Der ganze Prozess der Reparaturfreigabe dauert zu lange und ist nicht transparent genug.“ Dadurch entstünde im nächsten Schritt das Problem, dass der Zahlungseingang sich durch die Höhe der Reklamationen seitens der Leasinggesellschaften deutlich verzögere.Welche Leistungen dabei vor allem von den Kunden mit Full-Service-Verträgen abgerufen werden, zeigt die Aufschlüsselung nach den einzelnen Bausteinen (siehe Grafik 4). Und obwohl hier auch laut den Angaben der Teilnehmer der Druck auf den Ertrag aufgrund der All-Inclusive-Angebote der Hersteller steigt, stehen die meisten Vertragshändler dem positiv gegenüber (siehe Grafik 5). Denn sie erwarten dadurch eine höhere Kundenbindung an das Autohaus. Die meisten Studienteilnehmer scheinen das Servicegeschäft mit Fahrzeugen im Full-Service-Leasing somit als eine sichere Quelle für künftige Erträge zu sehen. zLesen SIe hier...… wie sich der Kfz-Leasingmarkt derzeit entwickelt und wie zufrieden die Vertragswerkstätten mit Full-Service-Leasing sind.

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