Ausgabe 08/2014: Leasing in China

Südafrika, Malaysia, China: Neue Märkte erlangen für den VW Konzern eine immer größere Bedeutung und sind ein klarer Wachstumstreiber. Deutlich zu sehen war das im März auf der Jahrespressekonferenz der VW Finanzdienstleistungen in der deutschen Finanzmetropole Frankfurt. Präsentiert wurden dort nicht nur die Geschäftszahlen 2013, sondern u. a. auch die immer wichtiger werdende Rolle neuer Märkte.Flottenmarkt in China"Von besonderer strategischer Bedeutung ist für den VW Konzern die Volksrepublik China, die schon seit mehreren Jahren größter Automobilmarkt der Welt ist", betonte Frank Witter, Vorstandsvorsitzender der VW Financial Services AG. In diesem derzeit noch ausgeprägten Barzahlermarkt konnten die VW Finanzdienstleistungen ihre Penetration im Geschäftsjahr 2013 auch von fünf auf sieben Prozent steigern. "Unser strategisches Ziel für diesen Markt liegt bei 20 Prozent", bekräftigte Witter seine Aussage zuversichtlich. Diese Marktdurchdringung glaube man auch in einem überschaubaren Zeitraum erreichen zu können, da in China der Bedarf an Finanzierungen immer nötiger würde. "Geschätzt sind dort heute bereits 15 bis 20 Prozent aller Autokäufer auf der Suche nach einer Finanzierung. China wächst in einen normalen Markt hinein", erklärte Witter.Zudem soll der chinesische Markt nicht nur ausgebaut, sondern mit ihm auch das Leasing- und Flottengeschäft aufgebaut werden. Denn besonders im gewerblichen Bereich sehe man laut Witter ein zunehmendes Potenzial, das in den großen Städten zu verorten sei. Aus diesem Grunde bietet die 2011 gegründete VW New Mobility Services Leasingdienstleistungen an - und das in mittlerweile 14 chinesischen Großstädten. Laut dem Vorstandsvorsitzenden soll die Präsenz ausgeweitet und in diesem Jahr um acht Städte erweitert werden.Einen neuen Markteintritt hat die VW Financial Services AG im März zudem auf dem südafrikanischen Markt forciert und wird im Sommer zusätzlich in Malaysia starten.Werkstattoffensive im VersicherungsgeschäftAuf dem heimischen Markt in Deutschland sieht man im Aftersales-Geschäft noch hohe Wachstumschancen. So soll mit der im April 2013 gestarteten VW Autoversicherung AG besonders das Werkstattgeschäft vorangetrieben werden. "Ziel ist es, die Kunden künftig nicht nur beim Autokauf, sondern bei jedem Händler- und Werkstattbesuch auf alle Aftersales-Produkte wie z. B. Versicherungsprodukte, Inspektions- und Wartungspakete, den Reifenservice oder die Garantieverlängerung aufmerksam zu machen", betonte Witter. Damit solle die Kundenbindung intensiviert und die Auslastung der Werkstätten verstärkt werden. "Wir sehen hier ein unverändert großes Potenzial und haben unsere Versicherungstarife an den Markt angepasst, um uns im Wettbewerb noch besser aufzustellen. Im ersten Jahr, seit der Aufnahme des Geschäftes am 1. April 2013, hatten wir bereits rund 87.000 Neuverträge", resümierte Witter.Geschäftszahlen 2013Zudem könnten die gesamte VW Finanzdienstleistungen auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 zurückblicken. So erhöhte sich die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr 2013 um 3,6 Prozent auf 115,1 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg im gleichen Zeitraum von 1,4 Milliarden Euro um 21 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und der Vertragsbestand um 11,3 Prozent auf 10,7 Mio. Verträge. Davon konnten 4,3 Millionen Kontrakte neu eingebucht werden. Das entspricht einem Plus von 13,4 Prozent. In Deutschland stieg der Gesamtvertragsbestand mit 197.000 Neuverträgen 2013 von 4,2 Millionen Verträgen 2012 auf rund 4,4 Millionen Kontrakte.Das Kreditvolumen der Händler konnte weltweit von 12,9 Milliarden Euro in 2012 um zwei Prozent auf 13,2 Milliarden Euro gesteigert werden. In Deutschland blieb es 2013 auf dem Vorjahresniveau bei 4,1 Mrd. Euro.Auch das Leasinggeschäft legte zu. So stieg die Zahl der Verträge mit 865.000 neuen Kontrakten 2013 um 9,7 Prozent von 1,8 Millionen auf knapp zwei Millionen. In Deutschland wurden im letzten Jahr insgesamt 993.000 Verträge gezählt. Gegenüber dem Vorjahr mit 934.000 Kontrakten im Gesamtbestand ist das eine Steigerung um sechs Prozent.Eine positive Bilanz zog Witter für die Versicherungs- und Dienstleistungsverträge, bei denen sich der Bestand - mit rund 1,5 Millionen Neuverträgen 2013 - weltweit um 15,7 Prozent von 3,2 Millionen auf rund 3,8 Millionen Verträge vergrößerte. Für den deutschen Markt konnten diese von 1,8 Mio. Kontrakten 2012 auf 1,9 Mio. Verträge in 2013 gesteigert werden. In Deutschland konnten im Gebrauchtwagengeschäft laut Lars-Henner Santelmann, Mitglied des Vorstandes, im letzten Jahr 270.000 Neuverträge abgeschlossen werden - und das trotz verhaltener Zuwachsraten im Automobilmarkt. "Für uns war es das beste Jahr aller Zeiten", erklärte Santelmann. "Und das ist auch wichtig, denn das Gebrauchtwagengeschäft ist für uns ein absolutes Kernelement und ein Wachstumsfeld."Ausblick 2014Verhalten optimistisch blickte Witter allerdings in die Zukunft. "In unseren Planungen für das laufende Jahr gehen wir von einem weiteren, wenn auch moderaten Wachstum der Weltwirtschaft aus", so der Vorstandsvorsitzende. Ungewiss sei beispielsweise die nachhaltige Wachstumsdynamik in China. "Für die Finanzdienstleistungen des Volkswagen Konzerns rechnen wir im laufenden Geschäftsjahr mit einem Ergebnis, das nicht unter Vorjahresniveau liegen sollte", erklärte er abschließend.* Zu den VW Finanzdienstleistungen zählen die VW Financial Services mit ihren Beteiligungsgesellschaften, die direkt oder indirekt zur VW AG gehörenden Finanzdienstleistungsgesellschaften in den USA, Kanada, Argentinien und Spanien, ohne die Marken Scania, Porsche, Porsche Holding Salzburg und MAN (bis 31.12.2013).Fazit1. In China will man eine Marktdurchdringung von 20 Prozent erreichen. Derzeit erzielt man 7 Prozent.2. Das Leasing- und Flottengeschäft soll in China aufgebaut werden.3. Über die VW Autoversicherung wird es in Deutschland eine Werkstattoffensive geben, um die Werkstattauslastung zu erhöhen.4. Die Zukunft sieht man verhalten optimistisch.

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