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Sparprogramm: Daimler schnallt Gürtel enger

31.03.2010 08:31 Uhr
Sparprogramm: Daimler schnallt Gürtel enger
Daimler will das Einsparvolumen nachhaltig auf dem Niveau von fünf Milliarden Euro zu halten.
© Foto: Michael Latz/ddp

Laut Finanzchef Uebber will der Konzern das Einsparvolumen von fünf Milliarden Euro auch langfristig halten. Die Stuttgarter setzen dabei auf eine Neuausrichtung der Produktion und Kooperationen.

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Daimler hat die Messlatte für sein milliardenschweres Sparprogramm höher gelegt. "Es ist unser Ziel, auch langfristig das Einsparvolumen nachhaltig auf dem Niveau von fünf Milliarden Euro zu halten", sagte Finanzchef Bodo Uebber dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Das ist vielleicht ein anspruchsvolles Ziel, aber wir werden liefern." Die Stuttgarter setzen dabei auf eine Neuausrichtung der Produktion und Kooperationen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, soll die Zusammenarbeit mit Renault-Nissan noch im April perfekt gemacht werden. Zu den bisherigen Sparerfolgen trugen Einmaleffekte in Milliardenhöhe bei, darunter aufgeschobene Lohnerhöhungen, gekürzte Sozialabgaben und massenhafte Kurzarbeit. Nun geht der Premiumhersteller nachhaltige Maßnahmen an: So soll eine neue Modulstrategie bei Mercedes, die verstärkt auf den Einsatz von Gleichteilen setzt, weitere Milliarden Euro einsparen. "Bis 2015 werden alle großen Baureihen an der Modulstrategie partizipieren, was unsere Effizienz und zwar nicht nur bei den Materialkosten enorm steigert", kündigte Uebber an. "Da sind rund 1,5 Milliarden Euro drin." Auch neue Kooperationen sollen die Kosten senken. Nach Informationen des "Handelsblatts" aus Konzernkreisen fasst Daimler bei der geplanten Zusammenarbeit mit Renault-Nissan auch eine geringe Kapitalbeteiligung von drei Prozent ins Auge. Nach Ansicht von Experten könnte Daimler durch eine Kooperation mit Renault rund 600 Millionen Euro in der Entwicklung sparen. Die Zusammenarbeit könnte sich auf Plattformen für die Nachfolger von Daimlers A- und B-Klasse und den Kleinwagen Smart beziehen. So könnte der nächste City-Flitzer die gleiche Basis wie Renaults Twingo bekommen. Zukunft in Berlin offen Um die Kosten zu drücken erwägt der Autobauer auch die in Berlin angesiedelte zentralen Funktionen abzuziehen und zum Konzernsitz nach Stuttgart zu verlagern, berichtet die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf die IG Metall. Betroffen wären beim Mercedes-Benz-Vertrieb Deutschland (MBVD) rund 1.000 und bei Daimler Financial Services knapp 500 Beschäftigte, die derzeit am Potsdamer Platz angesiedelt sind. Insgesamt beschäftigte Daimler nach eigenen Angaben etwa 6.000 Menschen in Berlin. Eine Daimler-Sprecherin sagte in Stuttgart, die Konzerngesellschaften hätten am Potsdamer Platz noch einen Mietvertrag bis Ende 2012. Für die Zeit danach gebe es noch keine Entscheidung des Managements. Für eine schlankere Kostenstruktur hatte sich der Premiumhersteller bereits Anfang 2008 von einem prestigeträchtigen Areal am Potsdamer Platz getrennt (wir berichteten). Für 1,4 Milliarden Euro wurde ein Grundstück an die Immobiliengesellschaft SEB Bank verkauft. Der Verkauf sei Teil einer Strategie, sich von nicht betriebsnotwendigen Gebäuden zu trennen, hatten die Stuttgarter damals erklärt. Daimler ist 2009 mit einem hohen Nettoverlust von 2,64 Milliarden Euro stärker als die deutschen Rivalen aus der Spur geraten. Im laufenden Jahr will der Mercedes-Hersteller deutlich Boden gutmachen. "Ich gehe fest davon aus, dass wir in den relevanten Kriterien wie Umsatz, Gewinn und Rendite am Ende dieses Jahres wieder ganz vorn mit dabei sein werden", sagte der Finanzchef. (dpa)

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KOMMENTARE


Christian Reuter

01.04.2010 - 14:45 Uhr

Mercedes war qualitativ und technisch die Nr. 1 im Automobilbau. Kunden haben das geschätzt und gerne etwas tiefer in die Tasche gegriffen. Das erwirtschaftete Geld hat die damalige Führung in einen niemals profitablen Technologiekonzern gesteckt und später Chryslers alte Fabrik in USA für mindestens 50 Mrd. Dollar saniert, um sie dann wegen Erfolgslosigkeit an einen Fond zu verschenken. Sind die Stuttgarter jetzt mit Ihrem Latein, ich meine "Schwäbisch" am Ende oder ist das der Kniefall vor den internationalen Aktienbesitzern?


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