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US-Pannenserie: Verunglückte Toyota-Fahrer häufig selbst Schuld

14.07.2010 12:00 Uhr
US-Pannenserie: Verunglückte Toyota-Fahrer häufig selbst Schuld
Erste Untersuchungsergebnisse zur Pannenserie bei Toyota scheinen den japanischen Autohersteller zu entlasten.
© Foto: Sascha Schürmann/ddp

Medienberichten zufolge zeigen erste Untersuchungen zur Pannenserie in den USA, dass viele Fahrer in heiklen Situationen aufs Gas statt auf die Bremse gestiegen sind. Technische Defekte waren die Ausnahme.

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Erste Untersuchungsergebnisse zur Pannenserie bei Toyota scheinen den japanischen Autohersteller zu entlasten. Demnach sind viele Fahrer in heiklen Situationen aufs Gas statt auf die Bremse gestiegen, was zu zahlreichen Unfällen mit Toten führte. Technische Defekte waren die Ausnahme. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf noch laufende Studien.

Bislang hat die US-Behörde für Verkehrssicherheit nach Angaben der Zeitung nur einen einzigen Fall sicher ausmachen können, bei dem eine rutschende Fußmatte das Gaspedal verklemmte und zu einem Unfall führte. Im August vergangenen Jahres starben dabei in Kalifornien ein Polizist und drei seiner Verwandten. Der Fall erregte in den USA großes Aufsehen und brachte die Rückrufwelle bei Toyota ins Rollen.

Die Ergebnisse der Studie basieren auf der Auswertung dutzender Datenrekorder in Toyota- und Lexus-Wagen. Allerdings hat die Verkehrssicherheitsbehörde ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Sie nimmt insgesamt 75 schwere Unfälle unter die Lupe, bei denen 93 Menschen starben.

Angesichts des nationalen Aufschreis hatte Toyota weltweit mehr als acht Millionen Wagen wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten zurückgerufen. Das Unternehmen ramponierte sein Image, die Verkäufe brachen ein, der Schaden geht in die Milliarden. Toyota musste überdies eine Strafe in den USA zahlen, weil der Hersteller die Probleme mit den klemmenden Gaspedalen nicht rechtzeitig gemeldet hatte.

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KOMMENTARE


A.Aslau

14.07.2010 - 11:44 Uhr

Wie immer: erst schießen, dann fragen !


A.Kolb

14.07.2010 - 12:46 Uhr

Das ganze hatten wir doch schon mal vor 15 Jahren, als Autos von Audi " einfach so beschleunigten ". Vielleicht die Pedalerie farblich kennzeichnen. Grün für Gas, Rot für die Bremse. Muß doch irgendwie klappen !?


Mike

14.07.2010 - 13:31 Uhr

Wer die Toyota Fahrzeuge kennt und damit arbeitet wußte es. Das ganze war einfach rfeine Politik der USA sowie ein gefundenes Fressen für die Presse. Wetten das diese für Toyota positiven Nachrichten nicht mit dem selben Eifer verbreitet werden? Danke an all die blinden und sensationsgeilen, wir spüren es noch bis heute!


Christian F.

14.07.2010 - 13:39 Uhr

So ganz nachvollziehen kann ich das auch nicht. Die Betriebsbremse muß immer mehr Energie abbauen bzw. umwandeln können als der Motor an Leistung/Antriebskraft abgeben kann. Das ist eines der technischen Grundvoraussetzungen zur Zulasssung eines Kraftfahrzeuges für den Straßenverkehr und darüber hinaus ein ganz alter Hut. Somit muss ich, natürlich abgesehen von einer gewissen Schrecksekunde und unter Voraussetzung, dass die Bremsanlage funktioniert, immer in der Lage sein ein beschleunigendes Fahrzeug zum stehen zu bringen. Ansonsten trete ich halt die Kupplung oder gehe beim Automatik auf Stufe N.


E.Kühlwetter (wallibelli)

14.07.2010 - 14:41 Uhr

Peinlich, peinlich! Eigentlich müßte die US-Regierung der Toyota-Unternehmensleitung einen Mia. Dollar-Scheck mit einer dreifachen Entschuldigung persönlich überbringen. Ausgerechnet eine Untersuchung der selben Regierung, vor der sich die TOYOTA-Führung wie Angeklagte in einem öffentlichen Showprozess für klemmnede Gaspedale und fehlerhafte Gaspedalelektronik rechtfertigen mußte, gibt dem Konzern nun einen weitestgehenden Freifahrtschein. Einerseits bedeutet dies für TOYOTA eine große Erleichterung, dennoch ist der weltweit angerichtete Imageschaden damit nicht vom Tisch. Andererseits sollte TOYOTA daraus endlich die Konsequenzen ziehen. Selbst wir in unserer Firma haben schon ab den späten 80zigern das Problem der rutschenden Fußmatten beim Importeur angesprochen und auf ein nicht auszuschleißendes Restrisiko hingewiesen. Ausgelöst wurde das Fiasko zweifelsfrei durch den tödlichen US Lexus- Unfall mit einer im Gaspedal eingeklemmten Fußmatte. Pfiffige Amerikaner kreierten daraus mit geldgierigen Anwälten über 90 Gaspedaltodesfälle. Seltsamerwiese gab es solche Fälle in EU nicht. Das ganze Thema wäre gar nicht hochgekocht, hätte TOYOTA früh genug Befestigungsclips für Fahrerfußmatten verwendet. Die hat jeder BMW mit Fußmatten. Aber nicht Lexus, geschweige denn ein TOYOTA. Ein einziger Clip reicht. Ein 1 Cent-Artikel. TOYOTA spart dadurch bei ca. 8 Mio. Autos p.a. max. 100.000,- €. Nur ein einziger Unfall mit Todesfolge kann, wie bewiesen, eine Lawine auslösen, deren Folgekosten und Imageschäden (ca. 8 Mio. Rückrufe) in die Mia. gehen.´ Man muß die Dinge bis ans Ende denken. Von einem Einkäufer und Controller kann man das nicht immer erwarten. Von der Unternehmensleitung muß man es erwarten. Deshalb ist der Konzern so stolz auf seine Philosophie des gelebten Kaizen's und Genchi Genbutsu. Eigentlich darf es danach keine rutschenden Fußmatten geben. Denn sie könnten dem wertvollsten Teil des Unternehmens - dem Kunden - den Tod bringen. Das Restrisiko war bekannt. Auch wenn es nur für Einen tödlich war, war es Einer zuviel.


Eugen Thoma

14.07.2010 - 22:28 Uhr

Angeblich wurden Dutzende von Datenrecordern ausgewertet. Ich glaube aber nicht, dass diese nach einem Vollbrand noch lesbar sind, da wären die Kosten viel zu hoch... Das ganze "Manöver" kommt mir vor wie die Ruhe vor dem Sturm, diese Geschichte ist noch lange nicht fertig. Tatsache ist doch, dass Toyota massive Probleme mit der Qualität hat. Böse Zungen sagen, umtaufen auf Tiap, Troubles in all parts! Oder Toyota= Toyota over years on Troubles again.


Stefan O.

15.07.2010 - 09:42 Uhr

Es behauptet ja niemand, daß Toyota oder irgendein Hersteller frei von Fehlern wäre. Tatsache ist aber daß Toyota seit Jahren in sämtlichen Zuverlässigkeits- und Pannenstatistiken ganz vorne mit dabei ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen im Falle der Rückrufaktion "Gaspedal" zeigen ja, daß es den Amerikanern nur darum ging, die heimischen Hersteller zu stärken, die selbstverschuldet massive Probleme haben. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man Gas und Bremse überhaupt verwechseln kann. Selbst wenn das passieren sollte, merkt man es doch sofort und gibt nicht noch weiter Gas!! Gibt es in Amerika keine Fahrschule oder sind die Ami´s doch so blöd wie ihr Ruf??


H. Paprocki

15.07.2010 - 12:45 Uhr

Produkthaftung ist in den USA bekanntlich eine hochwillkommene Einnahmequelle. Das hätte Toyota wissen und darauf entsprechend reagieren müssen. Es ist leider eine weitverbreitete Untugend aller Hersteller, in solchen Situationen erstmal auf Tauchstation zu gehen, was im aktuellen Fall desaströse Folgen hatte. Das Gegenbeispiel dazu mit wirklich perfektem Schadensmanagement lieferte seinerzeit Daimler Benz in Sachen A-Klasse und "Elchtest" ab. Verwunderlich, das hochbezahlte Manager anscheinend aus der Historie nichts lernen (wollen).


E. Kühlwetter (wallibelli)

19.07.2010 - 16:24 Uhr

Im Nachgang zu meinen Ausführungen vom 14.7.2010 teile ich mit,dass Toytata schon seit geraumer Zeit Vorsorge gegen verutschende Fußmatten getroffen hat. Es exisitert bei allen Fahrzeugen eine Vorrichtung mit der werksseitig und nachträglich eingesetzte Fußmatten rutschfest arretierbar sind. Insofern bitte ich die Falschinformation zu entschuldigen. Gruß E. Kühlwetter


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