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Goodyear-Reifenstudie: Das rollende Beet

08.03.2018 11:07 Uhr
Goodyear Reifenstudie Oxygene
Goodyear zeigt auf dem diesjährigen Genfer Salon eine Reifenstudie, die umweltfreundlich hergestelltes Gummi mit lebenden Moospflanzen kombiniert.
© Foto: SP-X/Matthias Knödler

Der Reifen der Zukunft muss mehr können als heute: kommunizieren, Daten sammeln – und eventuell auch seinen grünen Daumen beweisen.

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Was kann man gegen die zunehmende Luftverschmutzung in den Metropolen der Welt unternehmen? Und welchen Beitrag können Reifen zur Verbesserung der Luftqualität in Städten leisten? Goodyear zeigt auf dem diesjährigen Genfer Salon (bis 18. März) eine Reifenstudie, die umweltfreundlich hergestelltes Gummi mit lebenden Moospflanzen kombiniert. Nebenbei hilft er bei der Datenübertragung für modernes Mobilitätsmanagement.

Der Name des Reifens ist Programm: Die Oxygene (Sauerstoff) genannte Studie nutzt das Prinzip der Photosynthese, also den Prozess, mit dem Pflanzen aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Lichtenergie unter anderem Sauerstoff herstellen. Dazu haben die Entwickler echtes Moos in den Felgenraum gepflanzt. Über seine Lauffläche kann der Pneu Wasser vom Fahrbelag sowie CO2 aus der Luft aufnehmen und an das Moos abgeben. Mittels Photosynthese produziert der Reifen Sauerstoff. Der Reifenhersteller hat ausgerechnet, dass in einer Metropolregion wie Paris mit rund 2,5 Millionen Fahrzeugen, jährlich fast 3.000 Tonnen Sauerstoff produziert werden könnten, sofern die Autos auf Oxygene-Reifen rollten. Außerdem würden die Moos-Reifen dort mehr als 4.000 Tonnen Kohlendioxid absorbieren.

Seine Ökobilanz will der Konzeptreifen außerdem dadurch steigen, dass er aus Gummimehl von recycelten Altreifen hergestellt wird. Er soll zudem pannensicher und langlebig sein. Darüber hinaus speichert der Pneu die Energie, die während des Photosyntheseprozesses entsteht. Damit versorgt er seine eingebettete Elektronik mit Strom. Die Energie wird zum Beispiel für einen Lichtstrahl in der Reifenwand genutzt. Dieser verändert seine Farbe bei Fahrbahnwechsel oder Abbremsen, weist so andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger auf Fahrmanöver hin.

Kommunikation mit Lichtgeschwindigkeit

Durch die autonome Stromerzeugung können auch die Reifensensoren langfristig betrieben werden. Mit ihrer Hilfe kommuniziert der Reifen mit anderen Verkehrsteilnehmern oder dem Internet der Dinge, so dass das Fahrzeug jederzeit Teil von intelligenten Mobilitätslösungen sein kann. Damit der Datenaustausch sehr schnell vonstatten geht, kommuniziert der Pneu über Lichtgeschwindigkeit, somit 20 Mal schneller als mit der zurzeit verfügbaren LTE-Geschwindigkeit.

Auch wenn Oxygene eher ein Denkanstoß als eine Machbarkeitsstudie sein will, unterstreicht er die zukünftige Bedeutung der Pneus hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit sowie bei der Datenübertragung von Fahrzeug zu Fahrzeug und von Fahrzeug zu Infrastruktur. (sp-x)

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