Die Scout24-Gruppe will künftig ihre Kundendaten stärker vermarkten. "Wir werden die Endkunden, Eigentümer sowie Autohändler und Immobilienmakler mit mehr Informationen versorgen, um ihr Erlebnis besser zu machen", sagte Greg Ellis, seit April Chef des Münchner Unternehmens, dem "Handelsblatt" (Montag). "Amazon hat gezeigt, wie man den Kunden besser kennenlernt und dass dieser dann bereit ist, mehr zu zahlen."
Ende 2013 war die Scout24-Gruppe mehrheitlich an den Finanzinvestor Hellman & Friedman verkauft worden. Mit Onlineportalen wie Immobilienscout24, Autoscout24 und Finanzscout24 sowie der Partnersuche Friendscout24 setzt das Unternehmen bisher gut 300 Millionen Euro um. Konzentrieren will Elis sich künftig vor allem auf die Bereiche Immobilien und Auto – und schreckt auch vor großen Veränderungen nicht zurück.
So mussten zuletzt etliche Manager gehen, darunter die Autoscout24-Chefs Alberto Sanz de Lama und André Stark und - wie aus der Branche zu hören war - auch die zweite Führungsebene. Offenbar traute Ellis ihnen die Umsetzung des neuen Konzeptes nicht zu. Nach "Handelsblatt"-Informationen will Elis das Management nach Berlin umziehen.
Scout24 steht Experten zufolge unter hohem Wettbewerbsdruck, besitzt jedoch einen Schatz von zehn Millionen Nutzerprofilen, die sich wie bei Google oder Amazon nutzen lassen – und die für Automobil- und Versicherungswirtschaft von großem Interesse sein könnten. Details des künftigen Geschäftsfmodells nannte Elis nicht. Unklar ist vorerst auch, ob und wie sich die Veränderungen auf die Angebote und Preise auswirken werden. (se)