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Luxus-Sportwagen: Wiesmann ist insolvent

16.08.2013 12:34 Uhr
Luxus-Sportwagen: Wiesmann ist insolvent
Wiesmann hat Insolvenz angemeldet.
© Foto: Wiesmann

Der Luxus-Sportwagenbauer hat ein Insolvenzverfahren beantragt, um das Unternehmen zukunftsorientiert aufstellen zu können. Gespräche mit möglichen Investoren sind bereits im Gange.

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Der Sportwagenbauer Wiesmann hat Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Amtsgerichts Münster vom Donnerstag wurde der Antrag am Vortag gestellt. Es sei ein Insolvenzverfahren beantragt worden, um das Unternehmen zukunftsorientiert aufstellen zu können, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Den Angaben zufolge hat die GmbH in den vergangenen 25 Jahren 1.600 Sportwagen gebaut. Derzeit arbeiten knapp 110 Menschen in der Firma. Zu den Gründen der Finanznöte wollte sich der Sprecher nicht äußern. Man sehe aber auf jeden Fall eine Zukunft für das Unternehmen und führe Gespräche mit möglichen Investoren. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Norbert Küpper bestellt.

Im März bzw. August 2012 hatten die Firmengründer Friedhelm und Martin Wiesmann die Sportwagenmanufaktur verlassen. Die Wiesmann-Brüder stammen aus einer Autohaus-Familie. Ende der 1980er Jahre produzierten sie zunächst Hardtops für Cabrios. Von 1993 an machten sie sich mit ihren von Hand gefertigten Sportwagen einen Namen. Erstes Modell war der Roadster MF3 mit einem drei Liter großen Reihensechszylinder von BMW und 170 kW / 231 PS. Weitere Roadster- und Coupé-Modelle folgten. (dpa/se)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

16.08.2013 - 09:13 Uhr

Was für ein trauriges Ereignis/Ende. Aber 1600 NW in 25 Jahren ist einfach zu wenig um rentabel zu arbeiten. Mit im Durchschnitt von 64 NWE kann das Unternehmen nicht profitabel sein. Ich hatte das Glück, Herrn Wiesmann auf einen Vortrag kennen zu lernen. War beeindruckt, wie Konsequent, er aus der Vision, hat etwas Reales entstehen lassen. Ich wünsche dem Unternehmen, aber auch dem Insolvenz Verwalter eine glückliche Hand, dass es mit dem Unternehmen, weiter geht. Auch hoffe ich für die Mitarbeiter, welche mit Sicherheit alle Künstler in dieser Manufaktur sind, dass sich durch einen Investor ggf. alles noch zum Guten wendet. Das Produkt hat es verdient, stellt es doch etwas Besonderes dar. Gemäß Made in Germany.


A. Aslau

16.08.2013 - 09:39 Uhr

Das man mit 64 Einheiten Produktion im Jahr nicht wirtschaftlich arbeiten kann, halte ich aufgrund eines (vermuteten) Durchschnittspreises jenseits von € 100.000,- nicht für den Insolvenzgrund.Geschätzte 7.500.000,- Jahresumsatz NUR durch die Produktion stehen (ebenfalls vermuteten) max. 5.500.000,- Personalkosten mit allen Nebenkosten entgegen. Diese sind im Verhältnis natürlich zu hoch.Die Differenz sollte trotzdem für die üblichen, unternehmerisch anfallen Kosten sowie den Materialeinkauf etc. reichen.Zudem ich hier wesentliche Umsätze für Wartung, Instandsetzung und ggf. Unfallreparaturen gar nicht erfasst habe.Reich wird man dabei natürlich nicht, aber wenn die Firmengründer 6 bzw. 12 Monate vor Insolvenzantrag ausscheiden, kann man das in beide Richtungen interpretieren.


MarcB

16.08.2013 - 12:25 Uhr

Diejenigen welche mir wirklich leid tun , egal um welche NWE es geht , sind die 110 Mitarbeiter die im moment nicht wissen wie es weiter geht.


Detlef Rüdel

16.08.2013 - 15:06 Uhr

Hallo A. Aslau, zu Ihrem Kommentar, kurz folgende Anmerkung: Die Fa: Wiesmann, ist eine Manufaktur, daher werden in diesem Unternehmen, nur Fahrzeuge produziert. Erträge aus dem After-Sales werden hier nicht generiert. Auch haben Sie in Ihrer Prognose/Hochrechnung vergessen, dass das Unternehmen gegenüber Banken, usw. auch einen Kapitaldienst zu erfüllen hat. Von Steuern usw. will ich hier nicht reden. Den Tur-around, kennen wir beide nicht.Ich halte aber 64 NWE (im Durchschnitt)über das Jahr als zu gering (gemäß der Personalkosten usw.) Und über das Ausscheiden der Gesellschafter kann und muss nur Spekuliert werden. Wie schon von mir geäußert, schließe ich mich dem Wunsch zum Thema der Mitarbeiter bei der Fa: Wiesmann voll an.


A. Aslau

19.08.2013 - 18:01 Uhr

Hallo Herr Rüdel.Das Wiesmann eine Manufaktur ist, war mir schon bekannt.Mein Ansatz war eher der, das Wiesmann ja auch Ersatzteile für Unfallschäden und andere Karosserieteile aus der eigenen Entwicklung an den Handel verkauft hat.Und angeblich sollen Wiesmann-Servicewerkstätten die entsprechende Befähigung ja auch nicht umsonst erhalten haben. Ob bzw. wieviel man dafür ggf. zahlen mußte, oder aber ob Wiesmann froh war, das überhaupt jemand die Wartung erledigt hat (es ging ja nicht nur um den Motor) dazu fehlen mir gesicherte Erkenntnisse.Und das man nach meiner Interpretation nicht reich wird, hatte ich ja schon geschrieben. Zinsen, Steuern, Materialeinkauf usw. - viel bleibt da nicht. Ob natürlich jeder Wiesmann-Mitarbeiter dieser 110 Leute bei min. € 3500,- Brutto gelegen hat, was meiner Rechnung zugrunde liegt, mag man auch bezweifeln.Schade ist es trotzdem.


Klaus Meyer

05.11.2013 - 18:59 Uhr

Ich weiß nicht, warum um diese Pleite so viele Vermutungen, Erklärungen bzw. Begründungen abgegeben werden.Es sind einfach zu wenig Autos zu viel zu hohen Preisen hergestellt worden.Die Technik dieser Autos ist nach heutigen Ansprüchen, selbst für Puristen, einfach nicht mehr ausreichend.Dass die beiden Inhaber rechtzeitig ausgeschieden sind: "Ratten verlassen immer rechtzeitig ein Schiff, bevor es sinkt". Damit meine ich aber keinesfalls die beiden Männer, sondern verwende nur ein Sprichwort...


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