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Länderkammer: Bundesrat kippt Vorlage für E-Auto-Förderung

07.11.2014 12:50 Uhr
Der Bundesrat sieht den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge "kritisch".

Der Bundesrat sieht den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge "kritisch" und fordert kurzfristig Anreize für Fahrzeugflotten.

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Jetzt ist es quasi amtlich: Die Absicht der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, "ist kaum zu realisieren". Diese Einschätzung hat der Bundesrat nach seiner Sitzung am 7. November zu Protokoll abgegeben. Die Länderkammer machte gleichzeitig deutlich, dass sie den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge "kritisch" sieht. Daher hat sie ihn mit eigenen Anregungen versehen und zurück gegeben. Nach den Plänen der Regierung sollten E-Autos künftig bestimmte Sonderrechte im Straßenverkehr eingeräumt werden. Das aber ist ohne eine gesetzliche Vorgabe nicht möglich.

Als Anreiz zum Kauf eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs hatte die Regierung erwogen, in den Städten die rechtlichen Möglichkeiten für reservierte E-Parkplätze an Ladestationen zu schaffen, für E-Autos die Parkgebühren zu ermäßigen oder nicht zu erheben und Ausnahmen bei Zufahrtbeschränkungen zu gewähren.

Der vorliegende Gesetzentwurf ist jedoch nach Meinung des Bundesrates nicht geeignet, den Kauf von Elektroautos anzukurbeln. Deshalb bittet die Länderkammer darum, für Fahrzeugflotten kurzfristig Anreize zur Umstellung auf E-Modelle vorzuschlagen. Zudem sollten Carsharing-Fahrzeuge verstärkt privilegiert werden, weil diese besonders umweltfreundlich seien. Der Bundesrat hatte sich bereits vor einem Jahr ohne zählbaren Erfolg mit einem eigenen Gesetzentwurf für die bessere Förderung von E-Fahrzeugen eingesetzt. (mid/wp)

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KOMMENTARE


Ch.Schaller

08.11.2014 - 17:48 Uhr

Das war zu erwarten. Wärend unsere Regierung nur redet, und verhindert, machen die Anderen uns vor wie es geht. In Deutschland verbrät man lieber das Geld in zweifelhaften Forschungsvorhaben, anstatt in tatsächlich förderlichen Projekten zu investieren und endlich zu handeln.


Michael Kühn

10.11.2014 - 12:09 Uhr

... und da sind sie wieder, die Luftschlösser, auf die unsere Regierung ach so gerne baut. In vollkommener Unkenntnis darüber, wie man bei diesen teuren Kaufpreisen und minimaler Reichweite mit derartigen Grundgegebenheiten z.B. in einem Privathaushalt überleben kann, welcher über ein echtes und kleines Durchschnittseinkommen (nicht statistisches) verfügt. Diese E-Mobile sind z.Zt. nur als Zweitwagen oder Drittwagen usw. für Familien mit gehobenen Einkommen eine finanzierbare Alternative für Kurzstrecken, z.B. banales Einkaufen, Kinder in den Kindergarten/Schule zu fahren, geeignet. Und auch hier ist immer noch das Thema Batterieaufladen ungelößt. (Wie schnell man auch nur bei relativ geringen Entfernungen, z.B. Kinder zur Schule bringen, anschließend einkaufen u. ggfs. wieder ein Kind von der Schule abholen, mit leerer Batterie auf der Strecke stehen bleiben kann, ist sicher ebenfalls ein Hinderungsgrund.) - Verfügbarkeit von Ladestationen, sowie die Dauer der Aufladung, sind meines Erachtens ausschließlich akzeptabel für Fzg. die man nicht unbedingt benötigt... - Hybridautos wären sicherlich ein Anfang. Aber, was haben unsere deutschen Hersteller hier effektiv anzubieten; die wurden doch fast "über Nacht" vor vollendete Tatsachen gestellt !!! --- PS: Wenn ich Hühnerzüchter werden will, sollte ich mir bereits darüber im Klaren sein, ob ich für die Küken und die späteren Hühner ausreichend Platz zur Verfügung habe !!! - Unsere Regierung weiß eben nicht, wieviel Platz die Küken + Hühner benötigen, und beschließen einfach mal, daß sie Hühner züchten wollen, vom Futter und weiteren Voraussetzungen einmal abgesehen. Alternative Energieerzeugung ist auch ein Beispiel für die kurzsichtigen Denkweisen der Bundesregierung. Die Kernenergie sollte uns vom "Kohlestrom" befreien..., und was passiert derzeit ? Der Kohlestrom wird z.Zt. gefördert. Wir wissen, daß Kohlestromerzeugung ebenfalls CO 2 in beträchtlichem Umfang erzeugt, aber Hauptsache ist, wir haben, als Einzigste in Europa ein paar Kernkraftwerke geschlossen... - zu Dobrindt und seiner idiotischen PKW-Maut, ein weiteres Beispiel, eine "tolle" Idee, aber eben auch nicht nachgedacht, wie es sinnvoll zu händeln wäre... - 1 Mio. E-Autus bis 2020...??? = Luftschloß; ich kann nur noch mittleidsvoll grinsen... Grüßle MK


hans

10.11.2014 - 17:28 Uhr

@mkwie fast immer, ein köstlicher kommentar!


K. Wempe

10.11.2014 - 20:07 Uhr

Die Totgeburt der E-Autos in Deutschland kann sich die Politik voll auf ihre Fahnen schreiben. Solch ein stümperhaftes Handeln wie in der Verkehrspolitik (auch die Maut gehört dazu ebenso wie die Farce mit dem Wechselkennzeichen) ist beispiellos. Erst die Mrd.-Förderung für die Entwicklung der E-Mobilität an Industrieunternehmen mit Mrd.-Gewinnen, und dann die völlig überzogene Zahl von 1 Mio. E-Autos bis 2020. Frau Merkel und ihren Mannen sollte man wirklich in den Allerwertesten treten. Ich war vor Kurzem für 4 Tage in Holland und habe in dieser Zeit alleine 4 OPEL Ampera gesehen. Statt BILD zu lesen im Budestag empfehle ich Lektüren der folgenden Art: http://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/tid-34005/das-elektroauto-kommt-nicht-vom-fleck-rohrkrepierer-e-auto-stecker-chaos-und-foerder-wirrwarr-holland-hui-deutschland-pfui-grosser-plan-kontra-kleinstaaterei_aid_1124331.html


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