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F&E: Continental-Strategie zielt auf automatisiertes Fahren

11.06.2013 16:48 Uhr
Conti
Die Automatisierung des Fahrzeugs wird laut Continental schrittweise erfolgen. Angefangen bei der Teilautomatisierung ab 2016, über die Hochautomatisierung 2020, bis letztlich zur Vollautomatisierung ab 2025.
© Foto: Continental AG

Auf den Autobahnen hierzulande könnten erste Fahrer nach Überzeugung des Autozulieferers bereits Mitte des nächsten Jahrzehnts per Autopilot unterwegs sein. Möglich machen soll das Technik wie Kameras oder Radar und die zunehmende Vernetzung von Datenströmen.

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Mit der schon heute wachsenden Technik zur schrittweisen Vollautomatisierung des Verkehrs ist nach dem Dafürhalten des Autozulieferers Continental das Fahren per Autopilot bereits ab 2025 realistisch. Dies teilte der Konzern vergangene Woche auf seinem Testgelände nördlich von Hannover mit. Vollautomatisierte Fahrzeuge könnten dann bis Tempo 130 Situationen wie Überholen, Brems- oder Ausweichmanöver meistern. Jederzeit in Sekundenschnelle eingreifen zu können, wäre dann nicht mehr nötig.

Im Internet surfen, E-Mails sichten, Videotelefonate führen

Möglich machen soll das Technik wie Kameras oder Radar und die zunehmende Vernetzung von Datenströmen. Die Automatisierung wird nach Einschätzung von Continental schrittweise erfolgen. "Aktuell stehen wir auf der Schwelle vom assistierten zum teilautomatisierten Fahren", sagte der für das Zukunftsthema zuständige Leiter bei Conti, Alfred Eckert. So sei für 2016 davon auszugehen, dass Autos in Stop-and-Go-Situationen auf der Autobahn selbstständig fahren, um den Fahrer im Stau zu entlasten.

Gesetzgebung maßgeblich entscheidend für die Markteinführung

Von 2020 an könnte dann der Schritt erfolgen, dass Autofahrer nicht mehr permanent Herr der Lage sein müssen – und etwa für kürzere Zeit im Internet surfen, E-Mails sichten oder per Videotelefonat den Kindern daheim Hallo sagen können. Neben der technischen Machbarkeit gelte jedoch auch, beispielsweise den rechtlichen Rahmen zu ändern. Denn wenn der Fahrer nicht mehr hafte, wer dann?

Noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig

Eckert sagte aber auch, dass die Technikseite heute noch lange nicht ausgereift sei: "Bis zum vollautomatisierten Fahren – auch auf Teilstrecken – ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig." Conti testet Autopiloten bereits seit längerem in den USA. Seit diesem Januar kooperiert der Dax-Konzern aus Hannover bei dem Thema auch mit BMW und will zwei Jahre lang Vorarbeit leisten. Von 2015 an soll dann die schrittweise Automatisierung hierzulande und in Europa als Feldversuch "mit seriennaher Technik" erprobt werden.

Continental-Strategie zielt auf automatisiertes Fahren

Die Entwicklung von Produkten und Systemen für automatisiertes Fahren ist eines der zentralen Themen in der langfristigen Technologie-Strategie des internationalen Automobilzulieferers Continental. Bei dem Systemlieferant ist man überzeugt, dass automatisiertes Fahren ein Kernelement der Mobilität der Zukunft sein wird, welches die Sicherheit, die Effizienz und den Komfort individueller Mobilität noch weiter erhöht. Mit der Automatisierung würden auch die Opferzahlen im Straßenverkehr erheblich sinken. 

Bestens bekannt aus der Luftfahrt

Continental-Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart erklärte im Rahmen einer Konferenz Ende vergangenen Jahres: "Automatisierte Systeme können die Verkehrssicherheit um ein Vielfaches erhöhen und damit Leben retten. Wir kennen das aus der Luftfahrt. Ähnlich wie bei den Piloten wird automatisiertes Fahren gerade nicht zur oft heraufbeschworenen Entmündigung des Fahrers führen. Vielmehr wird das vernetzte und auf Wunsch automatisiert fahrende Auto den Fahrer noch freier bei der Nutzung individueller Mobilität machen. Wer zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit täglich dieselbe Strecke fährt, wird es sicherlich als Entlastung empfinden, wenn das Fahrzeug ihm diese Aufgabe abnimmt. Gleiches gilt für monotone und ermüdende Langstrecken auf Autobahnen."

Als erster Automobilzulieferer hatte Continental 2012 die Testlizenz für automatisiertes Fahren auf öffentlichen Straßen im US-Bundesstaat Nevada erhalten. Mehr als 1.250 Spezialisten arbeiten bereits heute beim Automobilzulieferer an dem Thema. "Insgesamt werden wir als Continental insbesondere in den Automotive-Divisionen in den kommenden Jahren mit Milliardensummen in Forschung und Entwicklung den Weg zur Mobilität der Zukunft ebnen helfen", sagte Degenhart. 

Mehr als 100 Projekte für Automobilhersteller weltweit

Continental zählt sich bereits heute zu den führenden Herstellern von Fahrerassistenzsystemen und hat seit dem ersten Serienprojekt 1999 für die Mercedes S-Klasse nach eigenen Angaben mehr als 100 Projekte für Automobilhersteller weltweit realisiert. Darüber hinaus verfüge Continental in der Division Interior über langjährige Kompetenz in der Gestaltung von Anzeige- und Bedienoberflächen sowie in der Division Powertrain im Energiemanagement von Antriebssystemen, so das Unternehmen.

Mehrjährige Entwicklungsaktivitäten

Die Integration auf Systemebene werde domänenübergreifend in der strategischen Vorentwicklung koordiniert. In Kombination mit einem Netzwerk aus Partnern im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik befähige die Aufstellung Continentals, automatisiertes Fahren ganzheitlich zu realisieren. Dabei blicke der international agierende Zulieferer bereits auf mehrjährige Entwicklungsaktivitäten im Bereich Automatisierung in der Division Chassis & Safety zurück. 

Neben dem Engagement in diversen Forschungsprojekten (AKTIV, HAVEit, DARPA Urban Challenge) stellte der zweiwöchige Dauertest Anfang 2012 mit bereits seriennaher Technik im US-Bundesstaat Nevada einen weiteren Meilenstein dar. Über 15.000 Meilen Fahrzeugbetrieb wurden hochautomatisiert auf öffentlichen Straßen hauptsächlich dort absolviert. (dpa/lk) (lk)

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