TÜV SÜD: "Wir müssen uns der Geschwindigkeit stellen"

Der Mobilitätswandel schreitet mit großen Schritten voran und stellt nicht nur den Autohandel vor Herausforderungen. Auch das Prüfwesen muss sich auf die Transformation einstellen. Themen wie Digitalisierung, Batterietests bei Elektrofahrzeugen, autonomes Fahren sowie die Anpassung der HU stehen auf der Tagesordnung. AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel spricht im aktuellen AUTOHAUS Podcast powered by Yareto mit Patrick Fruth, CEO TÜV SÜD Division Mobility, über den Status quo und die Zukunft des Prüfwesens. Komplexe Aufgaben Der Bereich Mobilität umfasst beim TÜV SÜD ungefähr 7.000 Mitarbeiter. Die Prüforganisation ist neben Deutschland unter anderem auch in den USA, in China, in Japan, in Südkorea, in Spanien und in der Türkei tätig. Im vergangenen Jahr hat man in diesem Bereich einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet und der Geschäftsführer geht davon aus, dass man dort weiterhin stark wachsen wird. Um auch zukünftig erfolgreich zu bleiben, muss die Prüforganisation jedoch zahlreiche komplexe Aufgaben bewältigen. Patrick Fruth betont dabei, dass eine der größten Herausforderungen in der Veränderung selbst zu finden ist, da diese mit einer enormen Geschwindigkeit voranschreitet. Dieser werde man sich aber beim TÜV SÜD gerne stellen und Lösungen für die Zukunft finden. Batterietest Für weitere Aufgaben sorgt beispielsweise der stetig wachsende Anteil an E-Fahrzeugen. Hier müsse man sowohl das für das Prüfverfahren benötigte Equipment anpassen als auch die Mitarbeiter entsprechend qualifizieren. Viele Fragen tauchen in diesem Bereich derzeit auch bei der Restwertbestimmung von E-Fahrzeugen auf. Hierbei ist vor allem ein Batterietest entscheidend. Beim TÜV SÜD hat man bereits gemeinsam mit Partnern konkrete Lösungen dafür entwickelt. Endnutzer können damit laut Fruth den allgemeinen Batteriezustand feststellen und erhalten ein Zertifikat. Allerdings ist der Batterietest derzeit weder in Deutschland noch in Europa standardisiert. Fehlende Standards führen dem Geschäftsführer zufolge dazu, dass Testergebnisse diskutierbar sind. Deshalb setze man sich beim TÜV SÜD dafür ein, dass es auf EU-Ebene einen Prüfstandard gibt, an den sich alle halten müssen. Erst dann erhalte der Nutzer auf Grund der Vergleichbarkeit einen guten Eindruck, in welchem Zustand sich die Fahrzeugbatterie befinde. Welche weiteren Auswirkungen auf Grund der EU-weiten Transformation hin zur Elektromobilität bereits im alltäglichen Geschäft und im Prüfwesen im Allgemeinen zu spüren sind, erläutert Patrick Fruth im aktuellen Podcast. HU der Zukunft Die Hauptuntersuchung (HU) ist dem Geschäftsführer zufolge nach wie vor das Kern-Geschäft der Division Mobiliy. Derzeit werden weltweit rund 18 Millionen Fahrzeugüberprüfungen von der Sachverständigenorganisation durch-geführt. Fruth ist davon überzeugt, dass die HU auch in Zukunft immer von Bedeutung sein wird. In den kommenden Jahren werde sich die Prüfmethodik allerdings immer mehr den örtlichen Gegebenheiten und dem veränderten Fahrzeugmix anpassen. Zudem werde es möglicherweise Hubs geben, die unter anderem darauf ausgelegt sind, Sensorik zu messen. Dort sollen dann auch kurze Teststrecken gegeben sein, auf denen Hindernisse und weitere Fahrzeuge auf der Strecke simuliert werden können. Welche weiteren Veränderungen anstehen, wie die HU bei E-Fahrzeugen aussehen wird und warum dabei auch dem Ladekabel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, erklärt Patrick Fruth im Gespräch mit Ralph M. Meunzel. Zudem werden im Podcast auch das Konzept "Vision Zero" sowie die Entwicklung und die Überprüfung des autonomen Fahrens diskutiert. AUTOHAUS PODCAST - JETZT REINHÖREN! Der Podcast-Trend ist ungebrochen. Fast zu jedem erdenklichen Thema gibt es inzwischen einen Podcast - ob von und mit Prominenten, zu politischen Fragestellungen oder aus Bereichen wie Technik, Kultur oder Freizeit. Und das Angebot wird ständig größer. Der Vorteil: Podcasts können ganz entspannt jederzeit unterwegs angehört werden: im Auto, in der Bahn oder beim Sport. Seit 2020 liefert die AUTOHAUS Redaktion im beliebten Podcast-Format regelmäßig Hintergrundinformationen und Insiderwissen aus der Autohandelsbranche. Monatlich steht eine neue Folge des AUTOHAUS Podcasts powered by Yareto zur Verfügung - auf iTunes, Google Podcasts, Spotify, Deezer und weiteren Plattformen. Zudem finden Sie die Inhalte auch auf www.autohaus.de/podcast. Für jede Folge recherchiert die Redaktion aktuelle Themen, führt spannende Interviews und liefert interessante Zahlen und Fakten. Hören Sie doch mal rein! Im vergangenen Dezember etwa diskutierten Dr. Armin Schirmer und AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel über die neuen asiatischen Marken. Wie man eine Digitalstrategie im Autohaus sinnvoll umsetzt und was beim "digitalen Endspiel" auf die Händler zurollt, erklärte im September Jörg von Steinaecker in zwei Folgen des AUTOHAUS Podcast powered by Yareto. AUTOHAUS Redakteurin Doris Plate sprach im Juni 2022 mit Mazda-Händler Thomas Haselbach über sein Erfolgsrezept. Das Autohaus Haselbach erhielt als einer der besten Mazda-Partnerbetriebe in Deutschland den "Dealer Excellence Award 2022". Im März-Podcast 2022 nahm Michael Ziegler, Geschäftsführer der Emil Frey Gruppe Deutschland und Präsident des Kfz-Verbands Baden-Württemberg, die Lage im deutschen Autohandel und besonders das Agenturmodell kritisch unter die Lupe. In der Januar-Ausgabe 2023 geht es um das Thema Energiemanagement und Photovoltaik. Maximilian Appelt und Maximilian Dekorsy gehen auf die zahlreichen technischen, rechtlichen und steuerlichen Fallstricke ein, die bei einem solchen Transformationsprozess auf den Handel zukommen. Insbesondere die Eigenversorgung mit Strom, beispielsweise in Form einer PV-Anlage auf dem Dach des Autohauses, ist etwas, womit sich zahlreiche Unternehmen derzeit beschäftigen. Gerade hier steckt der Teufel oftmals im Detail.

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