Zum Abbau der immer noch hohen Feinstaubbelastung haben fünf führende deutsche Umweltverbände die sofortige Förderung rußarmer Diesel-Filter für neue und gebrauchte Autos angemahnt. Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen sollten Union und SPD dafür sorgen, dass das längst zugesagte Gesetz zum 1. Januar 2006 in Kraft trete, forderte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, am Donnerstag in Berlin. Es müsse rückwirkend auch für die 2005 mit Partikelfiltern ausgestatteten Wagen gelten. Verkehrsclub-Experte Gerd Lottsiepen erklärte: "Vorrangig ist jetzt eine wirksame Nachrüst-Förderung für die neun Millionen Diesel-Pkw auf unseren Straßen." Vollfilter sollten mit 600 Euro unterstützt werden, einfachere Filter bei nur 30 bis 40 Prozent Partikelreduktion mit nur 250 Euro. Bei der Förderung von insgesamt sechs Mio. Diesel-Fahrzeugen würde es zu Steuerausfällen von 2,4 Mrd. Euro jährlich kommen. Eine Anhebung der Mineralölsteuer für Diesel (derzeit: 37 Cent je Liter) um einen Cent je Liter brächte dem Bund jährlich 350 Mio. Euro höhere Einnahmen, wodurch die Kosten binnen sieben Jahren wieder hereingeholt werden könnten. Jürgen Resch kritisierte namentlich die Umweltpolitik von VW und DaimlerChrysler. So werde den Smart-Käufern entgegen anderen Ankündigungen zur Zeit der Filter vorenthalten. Auch die Diesel-Massenmodelle der Wolfsburger Konzern-Marken VW, Skoda und Seat würden ohne Filter verkauft. Den Lastwagenherstellern MAN und Mercedes-Benz hielt der Manager der Umwelthilfe vor, sie wollten ab Oktober 2006 ihre Busse ausnahmslos ohne Filter in den Markt bringen. (dpa)
Umweltverbände fordern: Rußarme Diesel-Pkw sofort fördern
Große Koalition soll Gesetz zum 1. Januar 2006 in Kraft treten lassen