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HB ohne Filter: ATU, Audi, Kroschke

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: ATU E-Mailoffensive, Christoph Kroschke live in Geislingen, Neues Geschäftsmodell - verpatzte Konzernouvertüre, Gespaltene Welten bei Audi, Garantieverlängerung für Freie Werkstatt oder Freien Autohandel.

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Heute: ATU E-Mailoffensive, Christoph Kroschke live in Geislingen, Neues Geschäftsmodell - verpatzte Konzernouvertüre, Gespaltene Welten bei Audi, Garantieverlängerung für Freie Werkstatt oder Freien Autohandel.

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ATU E-Mailoffensive

ATU macht unbestritten ein auffällig gutes Servicemarketing. Es lohnt sich da immer wieder im ATU-Netz umzuschauen. Offensichtlich hat man sich aktuell von teuren Hauswurfbeilagen verabschiedet und pusht nun über Dialogpost die Schiene digitaler Newsletter sowie Online-Direktverkauf. Wer sich für den ATU-Newsletter anmeldet, erhält einen Fünf-Euro-Wertgutschein. So kommt man an Adressen! So erweitert man einen digitalen Vertriebsweg. Ohne Papier! 

Oder wer sich im ATU-Online-Einkauf bis zum Warenkorb vorarbeitet, wird mit 15 Prozent Nachlass bedacht. Der digitale Vertrieb wächst!

© Foto: ATU

ATU-Serviceaktionen

Christoph Kroschke live in Geislingen

Christoph Kroschke (65) war heute zusammen mit seinem Sohn Felix und Jan Beiten, Business Development Manager, zum Vortrag an der Hochschule in Geislingen. Trotz Biergartenwetter: vollbesetzte Aula. Da steht er, der Hidden-Champion der Branche, und sprüht vor Kraft und Ideen. In Bildern entwickelt er im Vortrag die Stationen seines Unternehmens. An Zulasssungsstellen gelegen unterhält er heute 440 Schilderprägeanstalten. Zusätzlich 60 Zulassungsdienste. Sie bewältigen eine Million Zulassungen und Stilllegungen pro Jahr und prägen 6,2 Millionen Schilder (!). Durchschnittspreis 37,50 Euro. 40.000 Fahrzeugüberführungen werden pro Jahr logistisch bewältigt. 300.000 Kfz-Schlüssel werden im Bestand "verwaltet".

In den Gesamtunternehmen der Kroschkegruppe wirken 1.750 Mitarbeiter mit und erwirtschaften 120 Millionen Euro Gesamtumsatz. Christoph Kroschke hat nicht nur eine renommierte Kinderstiftung, er brachte auch an der Hochschule eine Studienstiftung mit 250.000 Euro ein. Ferner erhalten immer wieder Studenten Einzelstipendien, Praktikanten- und Arbeitsplätze.

Nach dem Vortrag lud Christoph Kroschke zur "Sommer-Party" ein. Der Rektor, der Kanzler und der Dekan der Hochschule ließen sich es nicht nehmen, beim Kroschke-Hochschulevent persönlich dabei zu sein. Die Studenten nahmen auch Kroschkes großzügige Gastgeschenke dankbar entgegen. Das war für alle eine ganz besondere Begegnung von besonderem Erinnerungswert!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Dekan Gerhard Mauch (li), Christoph Kroschke, Prof. Dr. Wolfram Sopha, Rektor Prof. Dr. Andreas Frey und Kanzler Alexander Leisner.

Neues Geschäftsmodell - verpatzte Konzernouvertüre!

Wumms! Letzte Woche hörte ich bei einem Kongress noch einen Audi-Manager klar sagen, wie vereint die digitalen Glocken zwischen Hersteller und Händler klingen werden. Ein Hoch der Symbiose zwischen Hersteller und Handel! Wenn nun der Volkswagen- und Audi-Partnerverband in dieser Deutlichkeit zum Thema neue Händler- und Serviceverträge wie zur Dieselmalaise öffentlich auftritt, so ist dieser Glockenklang auf erhebliche Dissonanzen angelegt. Offensichtlich zieht der Konzern mit der Marke Audi ins Feld, um das Gros der VW-Händlerschaft (noch) und in Folge das Händler-Anhängsel um Skoda und Seat nicht zu schocken.

Zwei Tendenzen werden sichtbar. Zum einen ist ein massiver Eingriff in das Kerngeschäft des Handels geplant, um den (digitalen) Direktverkauf unter eigener Regie auszubauen. Offensichtlich will man die Nachlässe, die der Handel stets sozial verteilt, heim holen, selber steuern. Zum anderen setzt man durch die individuelle, händlerbezogene Einschränkung des Lieferprogramms wie durch vorgegebene Corporate Design-Richtlinien den einzelnen Händler dem Wohl und Wehe des Herstellers aus. Über diese Zange wird künftig Zug um Zug die Netzausdünnung herbeigeführt, indem man dem einzelnen Händler mit System die Luft abdreht.  Wehe, es muckt einer auf. Aus gutem Grunde hat ein VW-Händlervertrag heute schon 280 Seiten Umfang. Warum? Damit gewährleistet ist, dass der Hersteller nie bezahlen muss.

Eine offene Netzausdünnung sieht anders aus. Man möge doch klar sagen, dass man sich - wie bei Audi - auf 20 Handelsgruppen zuzüglich der eigenen Retailbetriebe reduzieren möchte - und der ländliche Raum noch über Audi-Servicebetriebe abgedeckt wird. Die großen Handelsgruppen sehen das ja auch so, weshalb sie sich verbandspolitisch aufgrund ihrer Größe selbst vertreten. Man muss bei allen Veränderungen immer die zentrale Frage stellen, ob es hinterher besser als vorher ist. Man hat den Eindruck, sie sehen alle das Vertriebsheil in Großbetrieben. Und dann überprüfe man das mit dem höchsten Ziel: Kundenzufriedenheit! Da gibt es eben andere Prioritäten! Es sei gleichermaßen an dieser Stelle hervorgehoben, dass man die Überlegungen des VW-Konzerns nicht auf Marken wie Fiat, Nissan, Dacia, Peugeot, also Marken unterhalb von drei Prozent Marktanteil übertragen kann. Dort werden ja noch Händler gesucht!

Der Vorsitzende des Verbandes, Dirk Weddigen von Knapp, geht auch mit selbiger Veröffentlichung erstmals mit klarer offener Diktion auf die Abgaskrise ein und macht deutlich, dass der Hersteller u.a. eigene Kostenprobleme auf die Autohäuser und die Kunden verschiebt. Selbst die "SZ" widmete dem Thema unter der Überschrift "Wut in der Werkstatt" am 18. Mai auf Seite 17 einen großen Beitrag. Die VW-Diesel-Praxis ist klar. Man versucht mit jedem Kunden der klagt einen Kompromiss. Der Kläger unterschreibt eine Verschwiegenheitsklausel. Bei Verstoß dagegen müsste der Kunde 10.000 Euro bezahlen. Die Klagewelle wird noch kräftig zulegen, wenn die tausende Fälle von Rechtsdienstleistern Myright oder der Stiftung "Volkswagen Car Claim" anstehen. Hinter "Volkswagen Car Claim" steht der frühere Bundesinnenminister Dr. Gerhart Baum (FDP). Der hat ja im Ruhestand nichts anderes zu tun und meint: "VW fährt mit unhaltbaren Argumenten einen Konfrontationskurs zulasten seiner Kunden. Es wird VW nicht gelingen, den Abgasskandal auszusitzen."

Dem VW-/Audi-Händlerverband hätte man gewünscht, schon viel früher seine berechtigten Forderungen öffentlich zu artikulieren. Gewisse Herren in den oberen Herstelleretagen hören doch nur noch zu, wenn sie namentlich in der Presse öffentlich vorgeführt werden oder eben möglicherweise der Knast winkt. Ansonsten obsiegt deren omnipotente Selbstherrlichkeit. Es ist so!

Gespaltene Welten bei Audi

Der VW-Konzern schreibt weltweit Absatz- und Gewinnrekorde und auf der anderen Seite wird der Dieselklotz am Bein zur "härtesten Disruption aller Zeiten", so Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler am 18. Mai 2017 im Rahmen der Hauptversammlung im Audi-Forum in Neckarsulm. Stadlers Vertrag als VV wurde am Vorabend um weitere fünf Jahre verlängert, obwohl bekannt ist, dass Stadlers Kopf in Sachen Diesel noch "sauber" in der Schlinge hängt. Schließlich hat ihn sein ehemaliger Motorenentwickler Ulrich Weiss schwer belastet. Am Mittwoch, den 17. Mai 2017, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein weiteres Ermittlungsverfahren eröffnet, diesmal gegen VW-Konzernchef M. Müller. 

Bei der HV in Neckarsulm muss es hoch hergegangen sein, obwohl 99,55 Prozent der Audi-Aktien die Volkswagen AG kontrolliert und damit klar ist, wer die Macht in Händen hält. Dennoch, lassen wir ein paar solide schwäbische Audi-Aktienhalter reden, die. u.a. die Abwahl Müllers als Versammlungsleiter forderten. "Selbstbedienungsladen." "Von dem Betrug soll keiner aus dem Führungskreis gewusst haben? Das glauben sie doch selber nicht." Ein anderer Kleinaktionär sprach den Managern und Kontrolleuren sein Misstrauen aus. Gefordert wurde, dass weder Vorstand noch Aufsichtsrat entlastet werden. Es gelte das Prinzip "wir bestellen uns selbst, wir kontrollieren und wir entlasten uns selbst." "Die gelungenste Innovation bei Audi ist der Kleber, mit dem sie hier auf ihren Stühlen sitzen."

Die Herren auf dem Podium ließen viele Fragen mit dem Verweis auf laufende Verfahren unbeantwortet. Dass Audi die Cash-Cow im Konzern ist, im vergangenen Jahr 4,8 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftete - und das bei 1,8 Millionen Auslieferungen -, spielte in Neckarsulm nicht die erste Geige. Sprich 8,2 Prozent Rendite! Stadler, der seit 2007 als VV agiert, gilt als unersetzlich. Man muss Volkswagen dagegensetzen. 5,9 Millionen Auslieferungen, Gewinn 1,9 Milliarden Euro! Rendite des niedersächsischen IG-Metallunternehmens: 1.8 Prozent!

Garantieverlängerung für Freie Werkstatt oder Freien Autohandel

Fünf Jahre volle Garantie, die im Kaufpreis des Pkw enthalten sind und die den Autokäufer während des gesamten Garantiezeitraumes in die Vertragswerkstatt steuert, wird seitens der Freien Autohändler und Freien Werkstätten als Diskriminierung gesehen. Die CarGarantie, maßgeblich ein Unternehmen der Nürnberger bietet in enger Partnerschaft von "Mister A.T.Z." über ihre Tochter GSG die Lösung an, Neuwagenanschluss- und Gebrauchtwagengarantien zur Kundenbindung.

© Foto: GSG

Die GSG, ein Tochterunternehmen der CarGarantie

Spruch der Woche:

So ganz anders ist es, selbst betroffen zu sein.

Mit meinen besten Grüßen zum Monat der Monate

Ihr

Prof Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


mikkie

20.05.2017 - 14:43 Uhr

Audi und VW müssen Ihre Arroganz ablegen, damit der Abgas Skandal überwunden werden kann.


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