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HB ohne Filter vom 23. Oktober 2009

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Datum:
23.10.2009

12 Kommentare

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Heute zu den Themen: GW-Kündigung von Volkswagen Servicepartnern, Insolvenzwelle, Fahrzeuggarantievergütung, Werkstatttests und Navi-Kuriositäten.



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19. Oktober – Montag



GW-Kündigung von Volkswagen Servicepartnern. Da äußert sich der Deutschland-Chef von Volkswagen, Werner Eichhorn, im aktuellen AUTOHAUS 19 zur Netzoptimierung ohne Brechstange. Das Händlernetz wird reduziert. Aber wie? Die Servicepartner – sie sind ja keine Händler –, werden einfach verschwiegen. Zeitgleich geht aber an alle "Volkswagen Servicepartnern mit Gebrauchtwagen" ein einseitiges Kündigungsschreiben zum 31. Dezember 2009, in dem die Belieferung der Betriebe zum Jahresende eingestellt wird. Da heißt es dann lapidar: "Es steht Ihnen danach selbstverständlich frei, Ihren etwaigen Bedarf an Gebrauchtwagen über autorisierte Volkswagen Händler zu beziehen." Das ist aus der Sicht des Herrn Eichhorn offensichtlich keine Brechstange. Der betreffende gekündigte Service-Partner heißt "Sehr geehrte Damen und Herren". Ein Wort des Dankes für das Zusammenwirken ist nirgends zu lesen. Da hat es Betriebe dabei, die pro Jahr über200 Einheiten vermarkteten. Einmal mehr wird der Nummerncharakter mit reiner Zweckerfüllung sichtbar. Immerhin ist eine Adresse eingetragen, die über Einschreiben mit Rückschein zusätzlich abgesichert ist.



Da findet man über diesen Weg für die Händler ein Alibi, um deren Ertrag im Verkauf zu verbessern. Wer zurückblickt, weiß, dass selbiges Konzept vor zwölf Jahren schon einmal exklusiv für die Händler gefahren wurde. Hat sich in Folge deswegen deren Ertragslage verbessert? Keinen Deut! Deswegen hat man die Verkaufsvariante für die Servicepartner ja wieder eingeführt. Und für sie liegt in dieser Verkaufsvariante das Futter für die künftige Serviceauslastung. Und darin liegt des Pudels Kern. Man möchte die "Kleinen" über den Service subtil austrocknen. Nun weiß man, dass die pfiffigen Servicebetriebe nicht nur Gebrauchtwagen, sondern auch Neuwagen über diverse Quellen sich zu besorgen wissen. Bitte, auch Neu- oder Jungwagen anderer Marken. Sie werden sich im Verkauf frei aufstellen. Mit Konkurrenz für die "eigene Partei". Anstatt ein Konzept zu erarbeiten, wie man sie systematischer ins Vermittlungsgeschäft für die Händler einbeziehen würde. Es ist ja nicht selbstredend, dass die verbleibenden Händler künftig diese besagten Gebrauchtwagen auf dem Lande mehr verkaufen werden. Eben nicht! Hoffentlich bleiben die Volkswagen-Akteure hinsichtlich der Gebrauchtwagenlieferungen an freie Autohändler sauber. Das Beispiel zeigt noch etwas anderes: Dass ein Händlerverband eben nicht alle Interessen unter einem Dach abdecken kann und wird.



20. Oktober – Dienstag



Insolvenzwelle. Es ist erfreulich, dass diverse Hersteller in Sachen Restwerte aus Leasingverträgen für zukünftig anstehende neue Geschäfte angemessenere Regelungen gefunden haben. Nach und nach kommen aber die Geschäfte aus der Vergangenheit auf die Höfe der MB-, BMW-, Audi- und VW-Händler. Es gab in diesem Jahr schon einige Insolvenzen, in denen Händler primär wegen dieser Restwertverluste scheiterten.



Das geht ganz markant weiter: Einige BMW-Händler klagen jetzt gegen die Dekra. Warum nicht auch gegen den Hersteller? Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass hier gerade auf einige große VW-Händler furchterregende Verluste zurollen. Die MAHAG macht dabei den Anfang. Der VW-Händlerverband operiert mit einem Gutachten, das dem Hersteller bzw. der VW Leasing vorgelegt wurde. Man nehme zur Kenntnis, dass keiner der betroffenen Betriebe das finanzielle Rückgrat hat, gegen Volkswagen zu klagen. Es sind vorwiegend Großbetriebe, die sich aktiv im Leasinggeschäft engagierten. Sie sind in Wahrheit auf massives Wohlverhalten des Herstellers angewiesen. Nachdem d Volkswagen nicht jeden Betrieb zum Retailbetrieb machen wird, werden hier individuelle Sanierungskonzepte geschmiedet, um die Händler weiter sehr eng an die eigene Vorstellungswelt zu binden. Und das über Jahre. Es brodelt! Noch unter der Decke.



Ein anderer Insolvenzfall. Dort gründeten die verbleibenden Mitarbeiter eine eigene Gesellschaft und exerzierten einen "Management Buy-out". Was die Hersteller, in diesem Fall der Importeur, als erstes macht, ist dennoch die angestammte Händlernummer zu löschen. Das heißt, der betroffene Betrieb wird unmittelbar vom Netz genommen. Jegliche Verbindung zum Importeur auf dem IT-Weg ist abgeschnitten. Die Teileversorgung abgebrochen. Man glaubt nicht, welche Anforderungen hier seitens des Importeurs an die Nachfolger gestellt werden und was die zukünftigen Risikoträger über sich ergehen lassen müssen. Dazu gehört beispielsweise ein externes Audit zur Überprüfung von Spezialwerkzeug. Kosten: 1.500 Euro. Als könnte das nicht der technische Außendienstler des Importeurs für den "neuen Betrieb" kostenfrei selbst durchführen. Nein, man baut systematisch neue Hürden auf und verschanzt sich hinter dem angeblichen Gleichheitsgrundsatz, der für alle Betriebe gilt, die einen Service-Vertrag beantragen. Und das bei einer Marke, die unter ein Prozent Marktanteil hält und froh sein muss, dass die Marke in der Diaspora überhaupt noch einer vertritt.



Schraubt die Tafel runter und betätigt Euch als "Freie", kann da nur die Empfehlung heißen. Es war schon immer so, dass die Bewohner von Elfenbeintürmen nicht zuhören. Vielleicht werden sie wach, wenn sie dann in Kürze in chinesischer Hand oder selber pleite sind. Wenn ich die Schriftsätze dazu lese, kann ich nur sagen: Das ist Menschenverachtung pur! Das ist für 2009 eine ganz schlimme Erkenntnis, dass zahlreiche Betriebe in die Insolvenz gingen, die daran nicht einmal primär schuldig sind!



21. Oktober – Mittwoch



Fahrzeuggarantievergütung. Die Lage in Berlin hinsichtlich der Koalitionsverhandlungen gleicht der Situation in unserem Gewerbe. Man arbeitet am "Weiter so". Das hat aber keine Perspektive. Dafür wurde dem bürgerlichen Lager keine Mehrheit anvertraut. Man stelle sich vor: Da toleriert Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck die Top-Linke Kerstin Kaiser als linke Fraktionschefin. Jeder weiß, dass Kerstin Kaiser eine üble Stasi-Akte hat und jetzt in der ersten Reihe sitzt. Spätestens da gerät der monatliche Solidaritätsbeitrag gen Osten für einen Schwaben zu Heroismus. Die mögen sich – wie der ehemalige Stasi-privilegierte Anwalt Gregor Gysi –in die letzte Reihe sitzen und artig zurückhalten. In Spitzenpositionen haben diese langgedienten Stasi-Agitatoren nichts zu suchen. Wen muss man da zum Idiotentest schicken? Es musste selbst dies an dieser Stelle mal gesagt werden.



Zurück zum "Weiter so": Es geht eben nicht mehr einfach so. Da muss an vielen Rädern gedreht, sprich umgedacht werden. Ein praktisches Beispiel ist das Thema Garantievergütung für Neufahrzeuge. Die Neuwagengaratieaufwendung liegt bei der Kleinwagenklasse pro Jahr bei 250 Euro. Das weiß der Hersteller. Weshalb gibt er das gesamte Garantiewesen nicht an die Garantieversicherer ab? Die haben viel mehr Ahnung in der professionellen Abwicklung und erledigen die gesamte Malaise zum halben Preis.



Oder ein zweites Modell: Wenn ein Händler beispielsweise 100 neue Polos verkauft, bekommt er 100 mal 250 Euro Garantieaufwand pro Einheit – sprich 25.000 Euro pro Jahr – für diese Fahrzeuge Garantievergütung überwiesen und übernimmt die Neuwagengarantie dafür selbst. Dazu hat der jeweilige Händler Garantierückversicherungssysteme abzuschließen und entsprechende Rückstellungen zu bilden. Man muss sich vorstellen, dass damit die gesamte Garantiearmada eines Herstellers entfallen würde. Jegliche Garantierevision wäre überflüssig. Aber nein, sie halten daran fest, weil man über diese Schiene "Daumenschrauben" anlegen kann. Wer dreht diesen Unsinn endlich um?



Die Ford-Händler haben beispielsweise im Partnerverband einen eigenen Kfz-Meister angestellt, der den Mitgliedern in Sachen Garantieanträge Hilfestellung gibt. Pervers! Wöchentlich werden bei Ford an den Garantiebestimmungen bewusst Änderungen herbeigeführt, um die Händler im Antragswesen madig zu machen. Damit werden so und so viele Anträge schon gleich gar nicht mehr gestellt. Sprich, die Kundenzufriedenheit wird über die Subvention der sonstigen Kundenaufträge hergestellt. Jeder weiß, dass der Aufwand für die Garantieantragstellung höher ist als ein normaler Kunden- oder interner Auftrag. Warum fällt aber die Vergütung dazu niedriger aus. Das Garantie- und Kulanzverhalten der Hersteller und Importeure ist ein weiterer Beweis dafür, wie geistig daneben die Kundenzufriedenheit als Margenbestandteil ist. Wie oft gleichen die Händler vor Ort den individuellen Fall beim Kunden aus. Ich denke nur an die Rostthematik bei Mercedes-Benz.



22. Oktober – Donnerstag



Werkstatttests. Dieser Tage schilderte mir ein Audi-Händler die speziellen Audi-Werkstatttests. Dort sind maximal 105 Punkte zu erreichen. Allein diese Testmenge ist schon irritierend. Mit der Testdurchführung beschäftigen sie bei Audi jetzt schon Promovierte, die geistig im n-dimensionalen Raum beheimatet sind, aber noch nie in einer Werkstatt praktisch gearbeitet haben. Der Händler bezahlt dann für diese "Akademischen Werkstatttests" gut 1.000 Euro, zuzüglich die umsonst erbrachte Inspektionsleistung von nochmals 400 Euro, plus den Werkstattersatzwagen. Für was eigentlich?



Da hat sich inzwischen in der gesamten Branche ein QM-Systemmoloch gebildet, der ein Eigendasein führt und nur noch testet um des vorgegebenen Tests Willen. Die Quintessenz der völlig überzogenen Vorgehensweisen sind markenenttäuschte und unmotivierte Mechaniker. Worum geht es bei QM? Man möchte über sinnvolle Standards Qualität produzieren. Sie soll dem Kunden zugute kommen und Prozesse effizient gestalten. Und jetzt unterliegen da oben einige immer noch dem Trugschluss, dass der Kunde aufgrund guter Testergebnisse sich loyaler verhalten werde. Wenn der Kunde morgen seine Leistung bei einer anderen Werkstatt als bei Audi günstiger bekommt, ist er heute in der Regel weg. Den interessieren diese Werkstatttests einen feuchten Keks. Komisch, die einschlägigen Testmagazine prüfen so gut wie nur Markenbetriebe. Die Freien Werkstätten, die das Thema gar nicht kennen, sparen sich diese verrückten Werkstester, diesen Unsinnsaufwand und haben dennoch die zufriedeneren Kunden. Wann wird diese Falschdenke endlich aufgelöst und auf ein schlichtes und wirkungsvolles Normalmaß reduziert. Die akademischen Daumenschrauberprüflinge von Audi lasse man besser zu Hause.



Zwangsläufig erziehen die Händler und deren Mitarbeiter ihre Kunden in der sprachlichen Wahrnehmung, was im Falle der Herstellerbefragung der Unterschied ist zwischen äußerst zufrieden, sehr gut zufrieden oder gar begeistert. Die nächste Stufe ist dann das Kundenzufriedenheits-Nirwana "beglückt"! Als gäbe deren Vorbild Anlass an das Paradies zu glauben! Die Händlerzufriedenheitsbefragungen im Markenmonitor zeigen da gänzlich andere Realitäten. Fazit: Es fehlt die Bodenhaftung, der Sinn für gesunde Realitäten.



23. Oktober – Freitag



Navi-Kuriositäten. Wenn es nicht zu tragisch wäre, könnte man darüber schmunzeln. Da ist ein Jugendlicher in der Nähe von Oldenburg mit dem Traktor unterwegs. Um klaren Kurs zu behalten, sichert der 16-Jährige die Strecke mit dem Navigationssystem ab. Prompt führt ihn das auf die schnellste Strecke, über die Autobahn. Ein aufsehenerregender Vorgang, der zwangsläufig Stau produzierte und die Polizei auf den Plan rief. Mit Geleitschutz fand der Jungbauer dann wieder auf die Landstraße zurück. Auch dieses Beispiel zeigt, trotz Navi, die "Birne" muss dennoch dabei sein!



Spruch der Woche:


"Wir können uns nicht aus der Krise 'heraussparen', wir müssen 'herauswachsen'".



Mit meinen besten Grüßen und Wünschen



Prof. Hannes Brachat



Herausgeber AUTOHAUS
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KOMMENTARE


Hans von Ohain

23.10.2009 - 13:16 Uhr

Hallo Herr Prof. Brachat, ich habe lange keinen Kommenatr mehr von Ihnen gelesen, der bei aller Sachlichkeit der Argumente derart voll von Emotionen ist. Man kann regelrecht spüren, wie, diese Formulierung sei mir bitte gestattet, der Schaum vor Ihrem Mund immer mehr wird. Das ist der Brachat, wie ich ihn mag und hoffentlich noch oft lesen werden. Spitzenklasse. Zum Inhalt: Hinsichtlich Ihres Statements zum VW/Audi-Händlerverband: Über die Jahre hinweg hat sich diese Organisation intern auseinander entwickelt. Vom kleinen Servicebetrieb hinter den sieben Bergen, wo der Inhaber noch selbst schraubt, über Retailbetriebe (nicht nur) in teuersten Großstadtlagen, für die quasi keine Regeln gelten, bis hin zu riesigen Kettenbetrieben, deren Lebensader im Großen und Ganzen das Großkunden- und Flottengeschäft ist. Das einzige verbindende Element zwischen all jenen ist der gemeinsame Vertragspartner VW/Audi. OK, in manchen tiefergehenden Details gibt es natürlich noch weitere gemeinsame Interessen. Aber der Spagat, das alles unter einen Verbandshut zu bekommen, ist riesig. Man muss einfach anerkennen, dass man es nicht allen recht machen kann. Jede Entscheidung bedingt Gewinner und Verlierer. Als Verband haben Sie jedesmal abzuwägen, auf welche der beiden Seiten sie sich schlagen wollen und was strategisch besser passt. Prügel gibt es sowieso. Im von Ihnen geschilderten Fall ist es doch aber so, dass sich die VW-Servicepartner zuallererst beim Hersteller beschweren sollten, und nicht beim Verband. VW hat (ohne tiefere Rücksprache mit dem Verband) eine Entscheidung getroffen und dieser auch noch lausig und in sich widersprüchlich begründet. Der Verband konnte meines Wissens nach nur noch reagieren. Andererseits muss auch gesagt werden dürfen, dass ein Servicevertrag eben keine Vertriebsrechte beinhaltet, woraus sich dann eben auch keine Rechte und Pflichten ergeben. Dennoch: Die sachliche Kritik vieler Servicepartner an der Entscheidung von VW ist sicher berechtigt. Aber die zum Teil völlig überzogenen Reaktionen einiger weniger dieser Servicepartner dem Verband gegenüber sind absolut unberechtigt.


Automobilist

23.10.2009 - 15:01 Uhr

Die Art und Weise wie die Servicepartner vor die Tür gesetz worden sind ist wirklich nicht klasse. Das hatte eher den "Porsche-AMAG-Charm" wenn man das so audrücken will. Auf der anderen Seite gibt es eben Verträge mit gewissen Pflichten und Rechten aber auch Kündigungsfristen. Wer sich als Servicepartner nur auf eine Säule in seinem Geschäft verlässt darf sich eben nicht wundern; bei Singularität hat man eben Risiko (Das gilt auch für den Ein-Marken-Händler!!!).


Michael Schröer

23.10.2009 - 17:07 Uhr

Es ist wirklich ein Hammer, wie man mit seinen Service-Betrieben in puncto Vermarktung Dienstwagen umgeht. Denkt VW denn, die Fahrzeuge laufen besser, wenn nur noch die Händler die Vermarktung vornehmen? Es gibt doch jetzt schon Außerndienstler, die 100.000 km auf der Uhr haben, weil sich Jahres- und Dienstwagen extrem schlecht vermarkten lassen. Und da der Kunde nicht das Fabrikat bei seinem Service-Partner kauft, sondern das langjährige Vertrauen und seine ständige Bereitschaft, wird es dem Servicepartner ein höllisches Vergnügen bereiten, dem treuen Kunden eine Alternative zu bieten, die ihm auch noch Werkstattauslastung bietet. Manchmal müssen eben auch die schlauen Großen Lehrgeld zahlen. Warten wir mal ab, wie lange die Einsicht auf sich warten lässt.


J.F.(K.)

23.10.2009 - 17:38 Uhr

@ Prof. Brachat: Mal eine Anmerkung zu ihrem überflüssigen Beitrag unter dem Punkt „Fahrzeuggarantievergütung“. Sie als Prof. sollten vor ihren Aussagen auch einmal nachlesen und nicht einfach ihre Stammtischweisheiten propagieren. Der Begriff „Solidaritätszuschlag“ wurde von der Kohl-Regierung geprägt und sollte den westdeutschen Bürgern suggerieren, dass sie einen freiwilligen Beitrag zum „Aufbau-Ost“ leisten. -FALSCH- Der Soli ist eine Steuer und somit eine Zwangsabgabe, die auch die ostdeutschen Arbeitnehmer bezahlen (auch das wissen immer noch nicht alle „Besser-Wessis“). Liest man in dem entsprechenden Gesetz nach, kommt man darauf, dass der Soli als Steuer dem Bund zusteht und dementsprechend keiner zweckgebundenen Verwendung unterliegt. Da vom Bund seit dem Jahr 1998 die Transferleistungen von den westdeutschen Bürgern an die ostdeutschen Bürger nicht mehr erfasst werden, können SIE Herr Brachat also auch nicht mehr sagen, dass ihr Soli auch wirklich gen Osten geht und dort verwendet wird. Da sie ja mal wieder in ihrem Auto-Blog gegen „Die Linke“ hetzen, möchte ich an dieser Stelle auf die bundesdeutschen Nachkriegskarrieren in Spitzenpositionen von ehemaligen NS-Funktionären wie z.B. Hans Filbinger, Hans Globke, oder Adolf Heusinger verweisen… Erfreuen wir uns doch an der wichtigen demokratischen Vielfalt. Die CDU-Herrschaft hat in den letzten Jahren auch keine wirklichen Ergebnisse erzielt, was die Bürger mit der schlechtesten Wahlbeteiligung seit Kriegsende belohnten. Und ein bisschen Druck (von links) schadet dieser Politik m.E. nicht (11,98 % sprechen für sich) Weitergehende Kommentare zum Idiotentest erspare ich mir an dieser Stelle. Zum Thema ungebildete junge Menschen: Hier möchte ich meinen Kommentar vom 11.09.09 wiederholen. Es war tatsächlich erstaunlich, wie schnell auf einmal 5 Mrd. EUR zur Verfügung standen, um funktionsfähige PKW´s zu vernichten, die teilweise einen höheren Wert als die 2500 EUR hatten. Gleichzeitig steht für die Exzellenzinitiative für den Zeitraum von 2007 bis 2011 ein Volumen von 2,7 Mrd EUR (und hier geht es um die Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen!!). Auf der anderen Seite hätte man mit den 5 Mrd. EUR ein Stipendiatenprogramm für Studenten 25 Jahre!!! lang bezahlen können. Oder man hätte 10.000 zusätzliche Lehrer für 8 Jahre lang bezahlen können.


Tomsclub

23.10.2009 - 21:58 Uhr

In den letzten Jahren wurde mir bewußt, daß in unserer Gesellschalft der Fisch vom Kopf her stinkt: Politische Führung und wirtschaftliche Führungskräfte. Bis diese Generation gegangen ist müßen wir wohl die Egotrips aushalten. Schade drum...


M.Miethke

24.10.2009 - 08:46 Uhr

HA..HA, da muss ich doch Lachen. HDI und Schadenmanagement. Es gibt mit dem Versicher HDI kein Faires miteinander. Was hat ein Versicherer mit dem geschädigten Kunden zu tun....es soll den Schaden regulieren und die Kalkulation + Kundenbetreung gefälligst der Werkstatt überlassen, der der Kunde schon immer sein Auto anvertraut hat. Seit wann ist ein Versicherungsagent bei dem der Kunde vorfahren soll kompetent in Sachen Unfallschadenmanagement. Der holt doch einfach sein Merkblatt aus der Schublade und abreitet das ab was ihm sein HDI vorgibt. D.h. Wegsteuerung von "teuerer" Werkstatt, Mietwagenfirma, Sachverständigen und um Gottes willen keinen Anwalt, sonst weis der Kunde was er beanspruchen darf. Es werden subtile Antworten gegeben wie "selbstverständlich können Sie die Werkstatt, Mietwagenfirma....usw. frei wählen, aber wir (HDI) müssen dann halt prüfen ob das nicht zu teuer ist und sie (Kunde) leider nicht alles bezahlt bekommen" welcher Kunde ergibt sich da nicht. Mit Versicherern wie der HDI die ihren Sachbearbeitern Prämien für jeden weggesteuerten Kunden von der nicht Partnerwerkstatt, Mietwagenfirma usw. des HDI zahlen kann kein Partnerschaftliches Verhältnis aufgebaut werden. Ich sage da nur wehrt euch. Schickt jeden Kunden zum Anwalt. Die Intension der Versicherer allgemein ist es zur Normalität zu machen, dass sich der geschädigte selbstverständlich zuerst an den Versicherer zu wenden hat. Wen das geschieht, dann wird auch die Rechtsprechung dementsprechend ausfallen.


Bernhard Seilz

25.10.2009 - 10:51 Uhr

Werkstatt-Tests? Ein QM-Moloch? Mitnichten! Vor kurzem war ich wegen zweier Mängel und einer Inspektion in einer Markenwerkstatt. Beide Mängel konnten nur bei Nacharbeiten endgültig behoben werden und ca. 5000 km nach der Inspektion leuchtete die Ölstandswarnanzeige auf. Wer da nicht auf komische Gedanken kommt... Und durch entsprechende Endkontrollen wären die Mängel beim ersten Mal behoben worden. Der Rechnungsbetrag lag bei 1500,- + Garantievergütung des Herstellers. Solange Werkstätten Schulungskosten sparen und keine ausreichenden Endkontrollen durchführen, sollten Werkstatt-Tests noch schmerzhafter werden.


Elke Loutchan

25.10.2009 - 13:21 Uhr

Insolvent!!! Ja, sehr geehrter Professor, der Sie sich u.a. zur Profession gemacht haben, dieser Branche einen Spiegel zu verleihen. Wie Sie mir mit Ihrem Beitrag aus tiefster Seele sprechen. Vielen Dank für das klare Wort, mit dem Sie den Elfenbeinturmbewohnern deren ungeschminktes Gesicht in die Eigenwahrnehmung zwingen. Leider ist es aber so, dass man hoch oben, vom Turm, so ganz ohne jede Bodenhaftung, die GROSSEN Probleme der KLEINEN Leute nur als winziges, undiffinierbares Etwas wahrnehmen kann. Das ist nicht schlimm, das ist Physik. Aber bitte doch keine Frage von Verantwortung, Partnerschaft oder dem Bemühen um gemeinsame Wege. Und die auch noch in der, inzwischen irrsinnigen Schlacht um jede Zulassung? Nur, allein Ihr Wort wird in den Türmen und Palästen, die kein Kunde mehr wünscht, wenig bewegen. Erst, wenn die KollegInnen hellwach den Mut haben, sich konsequent diesem borniertem und wirtschaftlich absolut unsinnigem Wahnsinn zu verweigern, wird dieses Drama ein Ende finden. "Holt die Tafeln runter", mag man zurufen. Damit klar wird, wer wem den Unterhalt zahlt! Bis dahin empfehle ich aus Brechts Me-ti das "Ideal eines Mannes in früheren Zeiten". Abschließend eine kleine Erinnerung in Richtung Turm: Volvo kommt noch immer von volvere. Und von selbst rollt gar nichts. Es sei denn bergab! Mit besten Wünschen. Elke Loutchan, ehemals PreussenGarage und Volvonarr mit Leib und Seele.


Konstantin

26.10.2009 - 15:50 Uhr

Die Art und Weise wie die Servicepartner vor die Tür gesetz worden sind ist wirklich nicht klasse. Das hatte eher den “Porsche-AMAG-Charm” wenn man das so audrücken will. Auf der anderen Seite gibt es eben Verträge mit gewissen Pflichten und Rechten aber auch Kündigungsfristen. Wer sich als Servicepartner nur auf eine Säule in seinem Geschäft verlässt darf sich eben nicht wundern; bei Singularität hat man eben Risiko (Das gilt auch für den Ein-Marken-Händler!!!). STIMMT STIMMT


Heinrich Palitsch

27.10.2009 - 16:35 Uhr

Hallo Herr Brachat, wohne jetzt in Oldenurg und habe gerade den netten Artikel mit dem Traktor und Navi gelesen. Sowas wäre seinerzeit, als wir uns während Ihres Studiums in Laubach in Hessen trafen noch nicht denkbar gewesen. Genauso wenig, wie heute der Kfz-Markt wie damals der Traktorenmarkt mit Mondpreisen und idiotischen Nachlässen und Sondervergütungen operiert. Zum Glück habe ich das alles (auch bei Mitsubishi) hinter mir gelassen! Ihr H. Palitsch


Edith Hepp

29.10.2009 - 17:18 Uhr

Hallo Herr Prof.Brachat, ich möchte Sie hier grüßen aus Buchen im Odenwald es wäre schön, wenn wir nochmals auf einem Referat sehen könnten, um zu diskutieren, denn ihr Vortrag ist heute noch so lebhaft wie früher, das habe ich beim ehemaligen Treff der BfC erlebt. Au ch Ihre Berichte lese ich gerne, wäre schön wenn ich etwas von Ihnen höre. Gruß Edith Hepp


Sabrina Meier

14.12.2009 - 11:37 Uhr

Wieder ein interessanter und informativer Artikel finde ich hier! Die Kommentare sind auch besonders interessant! Vielen Dank! Liebe Grüße!


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