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Porsche: Autobauer will Batterie-Tochter weitgehend abwickeln

20.08.2025 16:57 Uhr | Lesezeit: 2 min
Porsche-Logo in der Produktion
Für Porsche ist das Ende von Cellforce ein einschneidender Schritt.
© Foto: Porsche

Der Autobauer Porsche gab sich lange Zeit als Vorreiter im Hinblick auf die Elektromobilität. Doch nun bekommt das Bild Risse. Was passiert mit der Batterie-Tochter Cellforce?

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Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche will sein Batterie-Tochterunternehmen Cellforce weitgehend einstellen. Nach dpa-Informationen stehen die Jobs von fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Spiel. Wie der "Spiegel" zuvor berichtete, wurde bei der zuständigen Arbeitsagentur in Reutlingen eine entsprechende Massenentlassung angezeigt.

Übrig bliebe am Sitz von Cellforce im schwäbischen Kirchentellinsfurt allenfalls eine kleine Einheit für Forschung und Entwicklung. Porsche-Chef Oliver Blume informierte die grün-schwarze Landesregierung um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach dpa-Informationen über das Vorhaben. 

Förderung in Millionenhöhe geplant

Die Ansiedlung wurde mit Steuergeldern gefördert. Angekündigt waren rund 60 Millionen Euro. Wie viel Geld tatsächlich geflossen ist, war zunächst unklar. Eine Porsche-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher Kretschmanns sagte, man äußere sich grundsätzlich nicht zu internen Gesprächen. 

Ende April hatte der Autobauer mitgeteilt, dass man die Batteriezelltochter nicht eigenständig weiterführen wolle. Zuletzt wurde noch nach Investoren gesucht. Wie der "Spiegel" weiter berichtete, waren Anfang August Emissäre von BMW in Kirchentellinsfurt. Auch Rüstungsunternehmen sollen sich für die Teile von Cellforce interessieren, um Batterien für Militärdrohnen zu entwickeln.

Porsche wollte Elektro-Vorreiter werden

Porsche hatte im Sommer 2021 den Einstieg in die Fertigung von Hochleistungs-Batteriezellen im Beisein von Ministerpräsident Kretschmann angekündigt. Eigentlich sollte die Produktion in Tübingen hochgezogen werden. Die Ansiedlung scheiterte aber an rechtlichen Hürden. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben aktuell rund 280 Beschäftigte. Neben der Fertigung in Kirchentellinsfurt war zwischenzeitlich auch eine deutlich größere Porsche-Batteriefabrik im Gespräch. Diese Pläne versandeten jedoch.

Für die VW-Tochter ist das Ende von Cellforce ein einschneidender Schritt. Vorstandschef Blume wollte den Sportwagenhersteller zum Elektro-Vorreiter mit eigener Batteriefertigung aufmotzen. Der Wandel zur E-Mobilität läuft aber deutlich langsamer als erwartet. Bereits seit Jahresanfang investiert Porsche wieder in neue Verbrennungsmotoren. Nun droht dem Manager, der auch den Volkswagen-Konzern führt, mit seinen Ambitionen eine Schlappe. Die Abschreibungen auf die Produktionsanlagen der Cellforce kosten Porsche dem Bericht zufolge 295 Millionen Euro. 

Für kommenden Montag sind nach Gewerkschaftsinformationen alle Angestellten zu einer Vollversammlung geladen. Dort soll Porsches Entwicklungsvorstand Michael Steiner sprechen. Vielen Cellforce-Angestellten könnte die Arbeitslosigkeit drohen, weil es dort - anders als bei der Mutter - keine Beschäftigungsgarantie gibt. 


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