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HB ohne Filter: Wasserstoff als Energieträger +++ Auto-Abo +++ Kfz-Zulassung +++ Virtuelle Weihnachtsfeier

HB ohne Filter: Wasserstoff als Energieträger +++ Auto-Abo +++ Kfz-Zulassung +++ Virtuelle Weihnachtsfeier
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
13.11.2020

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Wasserstoff als Energieträger +++ Business Development Center (BDC) - Zentrale Datensteuerung +++ Der Trend: Auto-Abo für alle? +++ Wird die Fahrzeugzulassung zum Jahresende 2020 zur Zumutung? +++ Die virtuelle Weihnachtsfeier

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© Foto: Real Garant

Die "grüne" Zukunft - Wasserstoff als Energieträger

Die Zukunft fährt auf den Straßen elektrisch. Für die Branche stellt sich die Frage, sind diese Elektroautos mit Batterie oder als Elektroauto mit Brennstoffzelle unterwegs. Die Bundesregierung hat beschlossen, bis 2030 neun Milliarden Euro in eine nationale Wasserstoff-Strategie zu investieren. Im Juni 2020 hat dazu Bundeswirtschaftsminister Altmaier "Die Nationale Wasserstoffstrategie" der Bundesregierung vorgelegt. Sie können das Papier hier abrufen. Inhaltlich geht es darin um die Ziele und Ambitionen, Handlungsfelder, um Zukunftsmärkte sowie um den Aktionsplan. Unabhängig davon hat am 8. September 2020 der ZDK ein Strategiepapier vorgelegt, in dem betont wird, dass Wasserstoff als Energielieferant für die Brennstoffzelle, als Basis für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) sowie als Stromspeicher über große Potenziale verfügt. Hier können Sie das ZDK-Strategiepapier abrufen. Man soll also die unterschiedlichen Technologien nicht gegeneinander ausspielen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch auf dem Feld der Energiepolitik vielfach Schwarz oder Weiß gemalt wird. Grau gibt es gar nicht. VW-Chef Diess zum Thema Wasserstoff-Auto: "Das ist einfach Unsinn!" Die Bundesregierung setzt auf "grünen Wasserstoff" und will allenfalls die Verwendung von blauem Wasserstoff dulden. Nach Meinung des DIHK sollte grüner, blauer, grauer und türkiser Wasserstoff gleichberechtigt als CO2-neutrale Herstellungsoption anerkannt werden. Also erst grau, dann türkis, dann blau und als Endziel dann "grün"? Was ist nun richtig und was wichtig?

Toyota setzt mit dem Mirai bereits in der zweiten Generation auf Wasserstoff mit Brennstoffzelle, ebenso der Hyundai mit dem Nexo und Honda mit Clarity. Ein E-Auto wird immer 500 kg schwerer als ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle sein. Die großen Hersteller werden in China, Japan und Südkorea neben den E-Autos auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle auflegen. Dem wird sich Daimler, BMW oder Volkswagen nicht verschließen können. Japan selbst setzt ganz markant auf Wasserstoff. Brennstoffzellen sollen nicht nur Autos und Züge antreiben, sondern auch Häuser heizen, Stahl, Zement oder Chemieprodukte klimaneutral herstellen. In Deutschland gibt es zur Stunde 85 Wasserstofftankstellen. PS-Union, Ford-Händler in Halle hat als erstes Autohaus im Mai 2019 seine Multienergietankstelle um eine Wasserstofftankstelle erweitert. Investment: 1,2 Millionen Euro. Wir haben das "Neue" im August 2019 in AUTOHAUS vorgestellt (siehe Abbildung).

Fazit: Wir brauchen mehr Debatten über diese Energiefragen, Antworten, Argumente, Fakten, Lösungen, um die Richtigkeit des Kurses aufzuzeigen. Heilsbringer Wasserstoff?

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Wasserstofftankstelle von PS Union in Halle

Business Development Center (BDC) - Zentrale Datensteuerung

Vom 7. Autohaus E-Marketing Day 2020, der erstmals in virtueller Form von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel präsentiert wurde, gibt es viele Highlights zu vermelden. Innovative Impulse pur. AUTOHAUS-Abonnenten können sich das Gesamtspektrum in Kürze gratis abrufen.

Es sei eine Thematik herausgegriffen. Wie schafft man es, dass kein Lead mehr verloren geht? Und das für 80 Autohäuser, die unter das Dach der Emil Frey Gruppe gehören? Die Marketingleiterin und verantwortlich für die Entwicklung des Kundenkontaktcenters, Sara Bay, stellte die praktische Umsetzung vor. Das war mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen. Es machte aber wirklich große Freude ihr zuzuhören, in welchen beherzten Schritten das Neue Realität wurde. Aus welchen Quellen werden die Leads generiert? Siehe Abbildung.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Business Development Center (BDC) der Emil Frey Gruppe

Diese laufen für alle 80 Autohäuser in der Zentrale in Stuttgart zusammen. Und das BDC-Team nimmt die Leadqualifizierung vor. Dazu wurde im gemeinsamen Austausch mit dem jeweiligen Verkaufsteam vor Ort ein Fragebogen für die eingehenden Leads erarbeitet. Das BDC nimmt die jeweilige Verteilung auf die Verkäufer vor Ort vor. Der Anspruch steht, binnen vier Stunden ist die Abarbeitung des Leads angesagt. Das LMS-Reporting weist jeweils die Durchschnittszeit der Antwortzeit aus, zu welcher Tageszeit treffen die Leads ein und das als Reporting für die Verkaufsleiter, Serviceleiter sowie für das Marketing und Controlling. Die Präsentation von Sara Bay war keine theoretische Darstellung, sondern gestaltete Praxis pur. Meinte doch unlängst der CEO der Emil Frey Gruppe, Gerhard Schürmann: "Wir sind stolz, Autohändler zu sein." Quod erat demonstrandum! Was hiermit bewiesen sei.

Der Trend: Auto-Abo - für alle?

Es waren junge Start-ups, die den Trend zu flexiblen Nutzungsmodellen setzten und setzen. Allen voran Cluno. Inzwischen ist das Angebot auf über 30 Anbieter gewachsen. Jetzt kommt da über die Auto-Abo-Modelle der Hersteller/Importeure weiterer Druck auf den Kessel. Volvo ist da mit Care by Volvo dabei. VWFS ist seit September mit einer Offerte für Privatkunden am Markt. Dann das von Mercedes mit Mercedes Me Flexperience. Porsche arbeitet über "Porsche Drive Abo" mit Cluno zusammen. Toyota (KINTO), Seat, Hyundai und BMW (Access by BMW) agieren mit Vive La Car und Fleetpool. Audi will mit allen Modellen ab Anfang 2021 die flexible Nutzungsdauer von einem bis zu zwölf Monaten erweitern. Sixt ist u.a. mit Volkswagen abomäßig im Rennen. Ergo: Es rührt sich was auf dem Auto-Abo-Markt. Man sollte das aber nicht als Revolution ausrufen, was der CEO von ViveLaCar, Mathias Albert beim 7. AUTOHAUS E-Marketing Day 2020 als Produktportfolioerweiterung für Markenhändler bezeichnete (siehe Abbildung).

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Die Nische Auto-Abo

Frank Fichert, Verkaufs-Experte, einer der die Sicht des Kunden und der Verkäufer zusammenbringt, hat Auto-Abo-Modelle angeschaut und entschied sich live für einen Abo-Kauf bei www.sorglos-guenstig-fahren.com (siehe Abbildung).

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Frank Fichert bei seiner Präsentation über Auto-Abo, anzusehen unter: www.sales-quality.de

Sorglos-günstig-fahren ist das Auto-Abo-Modell der AVAG. Die AVAG ist der erste Autohändler, der direkt, ohne Zwischenschaltung eines Dritten ein eigenes Abo-Modell offeriert. Und das dominant und übersichtlich für Opel-Modelle, aufgelisteten Ausstattungsmöglichkeiten, variabler Selbstbeteiligung, Mehrkilometer mit 0,15 Euro und offeriert eine Telefonnummer, mit der ein Kunde persönlich Auskünfte erhalten kann. Bei anderen Anbietern bezahlt man beispielsweise ab 250 Mehrkilometer bis zu 0,38 Euro pro km mehr. Nun hat die AVAG als größter Opel-Händler eine andere Einkaufskraft, als mittlere oder gar kleinere Opel-Händler. Für diese ist das Auto-Abo wirtschaftlich kaum darstellbar.

Frank Fichert hat auf unseren Wunsch hin eigens eine Checkliste zum Thema Auto-Abo erstellt. Sie kann abgerufen werden unter https://www.sales-quality.de/gf-abo/.

Es sei festgestellt, dass ein Auto-Abo oftmals nicht zu einer Kundenbindung führen wird. Der Kunde wird für kurze Zeit dieses Modell fahren, danach ein anderes einer anderen Marke. Dann ist er weg. Und bei kurzen Laufzeiten fällt bei Neufahrzeugen für den Service außer Reifenwechsel oder möglicherweise einer Unfallreparatur wenig an. Aktuell, so die Auto-Abo-Anbieter, bewegt sich die Laufzeit bei Auto-Abo zwischen zehn und vierzehn Monaten. Wenn 2021 die E-Modellserien anlaufen, könnte da Bewegung ins Laufzeitspiel kommen.

Wird die Fahrzeugzulassung zum Jahresende 2020 zur Zumutung?

Im Stillen erhofft man sich immer noch eine ermäßigte Mehrwertsteuerregelung über den 31. Dezember 2020 hinaus. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich allerdings klar dagegen ausgesprochen. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn hat in einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in Erfurt auf die Problematik der Fahrzeuglieferung verwiesen, die vielfach erst im Januar oder später stattfinden kann. Und das wird bei Privatkäufern zu Frustrationen führen, so sie die MwSt.-Begünstigung nicht erhalten. Der niedrigere MwSt.-Satz bestimmt sich nicht nach der Fahrzeugbestellung, sondern nach der Lieferung. Peter Altmaier will darüber mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz eine konsumentengerechte Lösung finden (siehe Abbildung).

© Foto: Prof. Hannes Brachat

ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

Der ZDK hat mit der IG Metall bundesweit eine Befragung der Zufriedenheit mit den zeitlichen Abläufen in der Zulassungsstelle durchgeführt. Der ZDK hat die Ergebnisse den Landesverbänden zur Verfügung gestellt. Vorbeugend ist aber nun angesagt, dass die Zulassungsstellen in der Zeit vom 28. Bis 30. Dezember geöffnet sein sollten. Für den 30. Dezember 2020 (Mittwoch) wird sogar ein langer Zulassungs-Mittwoch vorgeschlagen. Natürlich könnten die Ämter bei gutem Willen auch an Silvester zumindest bis zwölf Uhr geöffnet sein.

Der Landesverband Baden-Württemberg hat mit seinem Haupt-Geschäftsführer Carsten Beuß ein Musteranschreiben an den Landrat/Oberbürgermeister sowie eine Pressemeldung z. B. für die kommunale Presse vorformuliert. Ein echter, aktiver Beitrag der regionalen Kfz-Innung. Der Bayerische Kfz-Landesverband möge sich das zum Vorbild nehmen. Im Klartext, die Kfz-Branche sollte über die Öffentlichkeit Druck auf die Ämter machen. Oder man suche schlicht das persönliche Gespräch!

Inzwischen gibt es erste Reaktionen auf die Aktivität des Landesverbandes mit der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald mit seinem Obermeister Dietmar Clysters. Die örtliche Zeitung hat eingehend darüber berichtet – siehe Abbildung. Und die Zusage liegt auf dem Tisch, dass die Zulassungsstelle am 30. Dezember 2020 bis 16 h geöffnet ist. Bravo! Wir brauchen bei 706 Zulassungsstellen in Deutschland noch weitere Vorbilder!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Zeitungsbericht der RNZ über die Kfz-Zulassungsstelle in Buchen

Die virtuelle Weihnachtsfeier

Das "Jauchzet, frohlocket…" wird dieses Jahr als persönliche Weihnachtsfeier vielfach nicht stattfinden. Wer über eine virtuelle Variante nachdenkt, kann sich gute Ideen übers Netz einholen. Stichwort: Virtuelle Teamevents. Da geht es um gemeinsames Grillen, gemeinsames Kochen, Online-Schnitzeljagd, Spielshows bis zur Glühweinnacht u.a. Wer Gedanken für eine Weihnachtsansprache im Autohaus sucht, findet diese auf AUTOHAUS-Online. Ich habe dort das "ver-rückte" Jahr 2020-2021 aufleben lassen.

Ein positiver Gedanke zu Ergänzung. Ab Januar 2021 wird für mehr als 90 Prozent der Steuerzahler der Solidaritätszuschlag abgeschafft. Dem entspricht in Summe eine Steuersenkung von elf Milliarden Euro. Es sei umgekehrt festgehalten, dass sich nur gut die Hälfte der Arbeitnehmer dieses Jahr aufs Weihnachtsgeld freuen können. Nachdem ja über sechs Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit waren oder sind, ist das Weihnachtsgeld für deren monetäre Stabilisierung doch von erheblicher Bedeutung.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spruch der Woche:

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, ein Badener: "Es isch, wie es isch und jetzt isch over." Joe Biden (78), der neue US-Präsident ist – wie John F. Kennedy – Katholik. Und noch mehr: Automobilhändlersohn aus Delaware. Kinder von Autohändlern haben von klein auf Nachdenken, Nachfühlen, Staunen, Erwarten, Zweifeln und Mühen von innen heraus entwickelt, um sich über stetige Bildung ein Leben lang den existenziellen Fragen der farbigen Automobilwelt mit Erfolg stellen zu können. Sprich, sie tragen die Tonspur der wirtschaftlichen Vernunft von jung an implantiert in sich. Das sei zur Impfstoffhoffnung in dieser Woche mal wieder deutlich vermerkt. Ergo: Joe Biden, der 46. US-Präsident, Autohändlersohn, auch das lässt hoffen.

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 20. November 2020!


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