Mitsubishi-Händlertag: Auf der Erfolgswelle

Die Mitsubishi-Partner mussten hierzulande in der Vergangenheit auch schon schwere Zeiten ertragen. Seit die Frey-Gruppe aber 2014 die Importeurstätigkeit übernommen hat, geht es mit der Marke wieder aufwärts. Durchschnittliche 20 Prozent Wachstum pro Jahr hat die Drei-Diamanten-Organisation hingelegt. Auch 2019 konnte das Vorjahresergebnis nochmals getoppt werden: Die japanische Marke verkaufte hierzulande 54.033 Einheiten. "Das ist sensationell", lobte der Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland (MMDA), Kolja Rebstock, die starke Leistung der Händler anlässlich der diesjährigen Händlertagung am 25. Januar in Potsdam. Sie stand unter dem Motto: Erfolgreich. Gemeinsam. Weiter.Nur als Zeugen befragtDie Schlagzeilen, die Mitsubishi in der Woche davor machte, adressierte Rebstock gleich zu Beginn seiner Rede. Der Manager konstatierte "Unverständnis und Betroffenheit" über die Vorgehensweise der Behörden, die unter anderem die Importeurszentrale in Friedberg durchsucht hatten. Der Aufmarsch im Mannschaftswagen sei doch "etwas über das Ziel hinausgeschossen". Die Durchsuchung geschah in Zusammenhang mit dem Verdacht, dass der japanische Hersteller Diesel-Käufer mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen haben soll. Da der Importeur aber keine emissionsrelevanten Bauteile modifizieren würde, seien die Mitarbeiter lediglich als Zeugen befragt worden. Rebstock sicherte zu, dass sein Unternehmen voll umfänglich mit den Ermittlungsbehörden kooperieren würde. Er teilte aber auch mit, dass derzeit Unklarheit darüber bestehe, was Mitsubishi eigentlich genau vorgeworfen würde. Nun gelte es, den deutschen Kunden so schnell wie möglich sagen zu können, worum es genau geht. Händler, die derzeit Anfragen bekommen, sollen diese mithilfe eines vom Importeur zur Verfügung gestellten Formulars aufnehmen und an die Fachabteilung weiterleiten. Tatsächlich beträfen die Vorwürfe nur drei Prozent der Population an Mitsubishi-Fahrzeugen in Deutschland. Rebstock zeigte sich zuversichtlich, dass die Marke damit umgehen könne: "Das werden wir gemeinsam packen."Hersteller bestreitet VorwürfeMittlerweile hat sich der Hersteller zu den Vorwürfen geäußert: In einer Pressemitteilung vom 30. Januar stellt er klar, dass das beanstandete 1,6 Liter Dieselaggregat von PSA gebaut wurde. Bei den Mitsubishi-Motoren bekräftigte der Hersteller, dass keine "Abschalteinrichtung" eingebaut sei. Man habe diese 2,2-Liter-Motoren beim Kraftfahrtbundesamt homologiert und genehmigt bekommen. Man könne deshalb die Vorwürfe nicht nachvollziehen, werde aber weiterhin intern in dieser Sache ermitteln und vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeiten.Moderates ZielVerkaufsleiter Jens Schulz gab als Verkaufsziel für die Marke in diesem Jahr 51.500 Fahrzeuge aus. Mit Blick auf die CO2-Quoten anderer Hersteller teilte er mit, dass Mitsubishi keine solchen einführen wolle und auch auf Steuerung über Margen verzichte. Es gebe auch keine großen Veränderungen an Boni und Prämien. Alle bekannten Vertriebsprogramme blieben bestehen: "Das ist unser Deal. Wir lassen Sie machen. Sie verkaufen Plug-In Hybrid." Bereits 2019 war der Outlander Plug-In Hybrid 7.600-mal in Deutschland verkauft worden und damit das meistverkaufte Plug-In-Modell hierzulande. Wenn 2020 ähnlich viele Fahrzeuge dieses Typs verkauft würden, müsste Mitsubishi nicht um sein CO2-Ziel bangen. Schulz ist aber sicher: "Wir schaffen 10.000." Mit den insgesamt drei neuen Modellen in 2020 werde es ein gutes Jahr für die Marke.4,8 Sterne im ServicePositives zu vermelden hatte auch Serviceleiter Peter Beck. Trotz der vielen Rückrufe im letzten Jahr sei es den Mitsubishi-Betrieben gelungen, in der Kundenzufriedenheit 4,8 von 5 Sternen zu erreichen. Er stellte ein neues Qualifizierungsmodell in drei Stufen vor, das es auch dem Mann in der Werkstatt ermöglichen würde, Karriere zu machen. Außerdem teilte er mit, dass Mitsubishi - anders als andere Hersteller - weiterhin auf die Dialogannahme setze.Boost im MarketingDer neue Marketingleiter Christian Andersen konnte in seinem Vortrag von vielen Aktivitäten berichten. So stellte er unter anderem einen neuen Imagefilm vor und kündigte einen neuen TV-Spot an. Der im letzten Jahr gesendete Werbefilm im Fernsehen habe die Aufrufe der Webseite der Marke fast verdreifacht. Auch die Produktplatzierung in Spielshows und das Handball Sponsoring habe das Interesse an der Marke signifikant erhöht, berichtete er. In diesem Jahr werde dieses Engagement fortgesetzt.KurzfassungSeit die Frey-Gruppe die Importeurstätigkeit für Mitsubishi in Deutschland übernommen hat, hat die Marke jährlich 20 Prozent Wachstum verbucht. Für 2020 wurde ein moderates Ziel ausgegeben - ohne CO2-Quote. Alle bekannten Vertriebsprogramme bleiben bestehen.

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