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Auto-Abo im Überblick: All-inclusive-Paket auf Zeit

10.04.2022 06:55 Uhr | Lesezeit: 5 min
Auto-Abo im Überblick: All-inclusive-Paket auf Zeit
Auto-Abos versprechen durch kurze Laufzeiten ein hohes Maß an Flexibilität. An­bieter betonen zudem, dass Kunden ein „Rundum-sorglos-Paket“ mit voller Kostenkontrolle erhalten. Der Automobil-­Handel ist bei verschiedenen Abo-Modellen in die Abwicklung miteingebunden.
© Foto: Kurhan – stock.adobe.com

Im Sommer ein Cabrio, im Winter ein SUV – Auto-Abos versprechen ein hohes Maß an Flexibilität. Immer mehr Anbieter sehen darin die Zukunft. Doch was macht ein Auto-Abo aus?

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Spotify, Netflix, Amazon Prime – Abos sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Keine lange vertragliche Bindung, volle Kostenkon­trolle und eine einfache Abwicklung sind nur einige Vorteile von Abonnements. Daher suchen Kunden diesen Komfort auch immer häufiger nicht nur im Unterhaltungssegment, sondern auch bei Dingen des alltäglichen Lebens, beispielsweise dem Auto.

Dieser Komfortbedarf ist jedoch nicht der einzige Grund für das derzeit erhöhte Aufkommen an Auto-Abos. Der Trend zur E-Mobilität oder der Wunsch, ein spezielles Modell zu fahren, spielen auch eine wichtige Rolle. Elektrofahrzeuge können im Auto-Abo über einen längeren Zeitraum getestet werden. Kunden können durch diese "verlängerte Probefahrt" herausfinden, ob E-Mobilität in ihren Alltag passt.

Die Corona-Pandemie trägt ebenfalls einen entscheidenden Teil zur veränderten Haltung gegenüber dem eigenen Fahrzeug bei. Das Homeoffice macht es an vielen Tagen überflüssig. Daher lohnt sich ein eigenes Auto oft nicht mehr. Hinzu kommt, dass sich Anbieter mit dem Abo-Konzept einen "grünen Anstrich" geben. Carsharing, Miet-Varianten und Abo-Modelle könnten daher in puncto Nachhaltigkeit, vor allem bei der jüngeren
Generation, immer relevanter werden.

Nichtsdestotrotz stellen Auto-Abos für viele potenzielle Kunden derzeit noch eine große Unbekannte dar, wie der aktuelle DAT-Report zeigt. 41 Prozent der befragten Pkw-Halter haben beispielsweise noch nie etwas von diesem Geschäftsmodell gehört. Nur elf Prozent der Neuwagenkäufer sowie sechs Prozent der GW-Käufer können sich vorstellen, ein Auto zu abonnieren. Bei den Pkw-Haltern sind es immerhin 26 Prozent.

Was ist ein Auto-Abo?

Viele Anbieter versprechen volle Kostenkontrolle und Transparenz für den Kunden. In den meisten Fällen beinhalten die Angebote, die je nach Fahrzeugmodell durchschnittlich bei 250 bis 900 Euro monatlich liegen, bereits Versicherungsgebühren, Sommer- und Winterreifen, Steuern, GEZ-Gebühren sowie die Kosten für Wartungsreparaturen, Verschleißteile und die Hauptuntersuchung. Im Idealfall zahlt der Kunde also neben dem monatlichen Fixbetrag nur noch die Tank- bzw. Ladekosten.

Ebenso fester Bestandteil der meisten Auto-Abos sind flexible Laufzeiten und kurze Kündigungsfristen. Meist beträgt die Mindestlaufzeit drei Monate und das Abo kann bis zu 24, manchmal auch bis zu 36 Monate, verlängert werden. Kurze Kündigungsfristen bieten den Kunden ein hohes Maß an Flexibilität. Einige Anbieter locken auch mit einer monatlichen Kündbarkeit. Ein Großteil bietet zum Laufzeitende auch eine Kaufoption.

Eine einfache und digitale Abwicklung sind für einen erfolgversprechenden Buchungsprozess ebenfalls unumgänglich. Je nach Angebot kann der Kunde das Auto bei einer Auslieferungsstation oder einem Partnerhändler abholen. Gegen einen Aufpreis werden die Autos bei vielen Anbietern auch direkt vor die Haustür geliefert.

Nicht alles läuft wie gewünscht

Vorsicht ist aus Kundensicht bei den monatlichen Kilometerpaketen geboten: Einige Angebote beinhalten fixe Rahmenbedingungen, die sich meist im Bereich von 750 bis 1.500 Kilometern pro Monat bewegen. Mehrkilometer müssen extra bezahlt werden. Zahlreiche Anbieter geben ihren Kunden jedoch die Möglichkeit, das monatliche Kilometerpaket selbst zu wählen und auch während der Laufzeit zu wechseln. Eine weitere Kostenfalle für den Kunden könnte der Zustand des Wagens bei der Rückgabe darstellen: Eventuell werden Gebühren für eine Endreinigung verlangt. Dellen und Kratzer über "normale" Gebrauchsspuren hinaus werden schnell teuer.

Seitens der Anbieter wird auch oft mit der schnellen Verfügbarkeit des Traum­autos geworben. Auf Grund der aktuellen Lieferkrise sind die Angebote jedoch häufig begrenzt. Handelt es sich um einen Neuwagen, muss man unter Umständen mehrere Monate darauf warten.

Auch für Anbieter läuft nicht immer alles rund. Das Allinonecars-Angebot wurde beispielsweise 2018 vom Autohaus Kölbl in Unterschleißheim ins Leben ­gerufen, ein Jahr später zur Allinonecars GmbH erweitert, jedoch Ende 2021 bereits wieder vom Markt zurückgezogen. Bestehende Geschäftspartner und Kunden werden allerdings noch weiter betreut. Geschäftsführer Maximilian Philipp erklärte den Schritt wie folgt: "Derzeit sehen wir für uns keine Möglichkeit, ein wirtschaftliches Abo-Konzept darzustellen […]. Wir wollten stets ein profitables Konzept für uns und unsere Partner aufbauen, durch die Preisschlacht, welche wir bereits aus dem Neuwagenverkauf kennen, ist das in diesem Geschäftsbereich für uns nicht möglich." Nichtsdestotrotz schließen die beiden Brüder Maximilian und Christian Philipp nicht aus, in einigen Jahren wieder Auto-Abos anzubieten.

Der hart umkämpfte Abo-Markt sowie die nicht immer vorhandene Wirtschaftlichkeit machen es dem Handel teilweise schwer, mit Hilfe von Auto-Abos ein lukratives Geschäftsfeld aufzubauen. Eine aktuelle pulsSchlag-Umfrage zeigt, wie der Handel derzeit zum Thema Auto-Abo steht. Im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo gibt Prof. Dr. Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft zudem eine Einschätzung, ob und wie der Automobilhandel von diesem Geschäftsmodell profitieren kann.

Wie ist der Handel eingebunden?

Die Anbieter lassen sich im Großen und Ganzen in folgende Kategorien unterteilen: Hersteller/Herstellerbanken (Volvo, Porsche/Porsche Financial Services, Jaguar Land Rover, VW FS, etc.), Banken (Bank 11, Santander, etc.), Drittanbieter-Plattformen (ViveLaCar, Cluno, like2drive, etc.) und Autovermieter (Sixt, Europcar, etc.), White-Label-Lösungen (z.B. Faaren, Fleetpool, etc.) sowie Autohändler (Carship, Deisenroth & Soehne, Echt Flat etc.). Diese kann man wiederum in Angebote mit und ohne Händlereinbindung unterteilen.

Ein Beispiel für ein Hersteller-Modell mit Händlerbeteiligung ist das Porsche Drive-Abo. Porsche bindet sein Händlernetz bei der Vertragsabwicklung mit ein und die Fahrzeuge sind im Händlerbesitz. Die Autohäuser erhalten unter anderem Provisionen für die Abos und Servicepauschalen. Einige Hersteller kooperieren für die Abwicklung der Auto-Abos auch mit Drittanbieter-Plattformen. Renault und Hyundai arbeiten beispielsweise mit ViveLaCar zusammen und binden den Handel mit ein. Toyota hat KINTO Flex gemeinsam mit dem Mobilitätsanbieter Fleetpool ins Leben gerufen, der Markenhandel ist dort ebenfalls an der Abwicklung beteiligt. Weitere Informationen zu ausgewählten Herstellermodellen finden Sie im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo ab Seite 26.

Auch bei den Autobanken gibt es sowohl Lösungen mit als auch ohne Händlerbeteiligung. Bei Smive, dem Abo-Modell der Bank 11, ist der Handel an der Abwicklung beteiligt. Inwieweit, zeigt der Beitrag über Smive im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo ab Seite 18.

Drittanbieter-Plattformen wie Cluno oder like2drive vermarkten ihre eigene Fahrzeugflotte. Cluno, das 2021 von Cazoo übernommen wurde, erwirbt seine Fahrzeuge auch bei Händlern und bindet diese im Falle von Werkstattleistungen ein.

ViveLaCar kooperiert bei der Abwicklung von Auto-Abos mit Markenhändlern und ermöglicht diesen somit eine weitreichendere Beteiligung. Wie diese Zusammenarbeit funktioniert, zeigt das Best-Practice-Beispiel der Schneider Gruppe in Chemnitz ab Seite 16 im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo.

Autovermieter wie Sixt und Europcar bieten ebenfalls Abo-Modelle an, verzichten dabei aber auf die Zusammenarbeit mit dem Markenhandel.
White-Label-Anbieter wie Faaren stellen Autohäusern eine technische Lösung zur Verfügung, um den eigenen Fuhrpark im Abo anzubieten. Wie das funktioniert, haben wir bei der Graf Hardenberg Gruppe in Karlsruhe herausgefunden (im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo ab Seite 22).

Einige Autohändler nehmen die Abwicklung von Auto-Abos auch selbst in die Hand. Um aufzuzeigen, wie ein eigenes Händlermodell aussehen kann, haben wir beim Autohaus Deisenroth & Soehne nachgefragt. Mehr dazu ab Seite 24 im AUTOHAUS Spezial Auto-Abo.

Weitere Infos zu den jeweiligen Anbietern gibt es als Download auf AUTOHAUS next: https://next.autohaus.de/view/95234


Viele weitere Infos online!

Auf dem Wissensportal AUTOHAUS next finden Sie viele weitere Infos zum Thema Auto-Abo. Für den schnellen Überblick gibt es eine Playlist mit den wichtigsten Veröffentlichungen. Zudem bieten wir eine aktuelle und ausführliche Übersicht über alle Anbieter mit vielen zusätzlichen Infomationen. Mehr unter: https://next.autohaus.de/playlist/86540



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