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Autohaus Griesbeck: Flut spült Versicherungsschutz weg

29.01.2014 11:38 Uhr
Hochwasser im Autohaus Griesbeck in Deggendorf
Das Hochwasser hat 2013 im Autohaus Griesbeck in Deggendorf einen Schaden von elf Millionen Euro verursacht.
© Foto: Autohaus Griesbeck

Das Hochwasser hat 2013 im Autohaus Griesbeck in Deggendorf einen Schaden von elf Millionen Euro verursacht. Nun hat der Versicherer die Police gekündigt. Und kein anderer will übernehmen.

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Die Flut ist wieder weg, doch die Katastrophe dauert an. Am 4. Juni 2013 wurde das Autohaus Griesbeck in Deggendorf vom Hochwasser überrascht. Der Handelsbetrieb wurde komplett überschwemmt – und damit auch 272 der insgesamt 312 auf dem Gelände stehenden Fahrzeuge. "Lediglich 40 Pkw konnten wir noch rechtzeitig in Sicherheit bringen", erzählt Inhaber Albert Schwinghammer im Gespräch mit AUTOHAUS.

Da auch die Gebäude erheblichen Schaden genommen hatten, musste das Jaguar/Land Rover-Autohaus komplett geräumt und die verbliebenen Fahrzeuge in die Filialen nach Straubing und Plattling ausgesiedelt werden. Der Schaden am Gebäude, Inventar und den Fahrzeugen belief sich auf elf Millionen Euro.

Doch die Versicherung setzte noch einen drauf: Ende 2013 kündigte sie die Autohauspolice, in der die Hochwasserschäden integriert waren. Grund: zu hohes Risiko. Den anderen Autohändlern aus der Region ging es laut Schwinghammer ebenso. "Das Schlimmste ist, dass unsere Fahrzeuge und Gebäude nun nicht mehr gegen Überschwemmungen abgesichert sind." Denn keine Versicherung wolle übernehmen.

Wie der Autohaus-Inhaber nach der Hochwasserkatastrophe zurechtkam, wer den Schaden zahlt und wie er zusammen mit anderen nun Druck auf die Politik ausübt, erklärt er in AUTOHAUS 3/2014, das am 3. Februar erscheint. (dk)

Mehr zum Hochwasser in 2013 unter: http://www.autohaus.de/hochwasser-2013-so-hilft-die-branche-1251684.html

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

29.01.2014 - 13:56 Uhr

Das ist es, was Banken und Versicherungen gemeinsam haben. Wenn es einem gut geht, und man keine Sorgen und Probleme hat ist alles fein. Fängt es aber an zu Stürmen, dann sind die Banken, aber auch die Versicherungen, die ersten die ein im Regen stehen lassen. Tolle Partnerschaft, welche nur dann funktioniert, wenn möglichst kein Problem gelöst werden muss. Leider befinden wir uns hier in einer Lange, welche uns nicht viel Spielraum lässt. Wohl dem, der keine Bank benötigt. Anders aber im Versicherungsschutz, hier sind wir darauf angewiesen, selbigen zu haben, das Verlangt schon unser Händlervertrag. Ich wünsche Herrn Schwinghammer, alles Gute und hoffe für Ihn dass alles ein gutes Ende findet. Über die evtl. Folgen der nicht, bzw. unzureichenden Regulierung gegenüber dem Hersteller – Importeur möchte ich hier nicht spekulieren. Viel Glück.


dlin

29.01.2014 - 14:13 Uhr

Ist ja wieder mal typisch Versicherungswirtschaft, kaum wird das Risiko zu hoch, wird seitens der Assekuranz gekündigt. An anderer Stelle wird es schön beschrieben. Versicherung heißt "kollektive Risikoübernahme". Auf das Wort Risikoübernahme sollten sich die Versicherung mal wieder besinnen. Herr Schwinghammer durfte auch schließlich jahrelang einzahlen und hat bestimmt die Versicherung nicht übermäßig in Anspruch genommen.


Michael Kühn

29.01.2014 - 15:15 Uhr

tja, Versicherungen verkaufen gerne "Mogelpackungen", (d.h. im Supermarkt kaufe ich z. B. 500 gr. Kaffee + wenn das nicht stimmt kann ich relativ zeitnah reklamieren + erhalte ein richtiges Päckchen. Bei Versicherungen erscheint die Mogelpackung oft erst nach vielen Jahren regelmäßiger Beitragszahlung, wenn ein Schadensfall eingetreten ist. Besonders auffällig ist es auch bei einer privaten Hausratvers., wenn der Schadenfall viel Geld kostet, Regulierung sehr schleppend und oft in Verbindung mit einer Vertragskündigung...) - Ich habe immer öfter das Gefühl, dass einige Versicherungen reine "Beitrags-Junkies" sind, das betrifft auch LV, Riesterrente u. Krankenversicherungen usw. !!! Einzelschicksale, wie das von Herrn Schwinghammer werden gem. einer mathematischen Gleichung abgearbeitet... (auf Deutsch: - hat er kein Geld für eine Klage gegen die Versicherung/abhängig vom Streitwert, so hat die Versicherung kampflos gewonnen - "Hut ab vor derartiger Kundenorientierung !!! " - Ich hatte innerhalb von 5 Jahren 1x einen Wasserschaden durch Kanalrückstau (ca. € 8.000.-)+ 1 x eine abgefackelte Mülltonne (Wert ca. € 150.-) und wurde darauf hingewiesen, dass ich mit einer drastischen Prämienerhöhung aufgrund von häufigen Schäden rechnen muß... / meine Stadt hatte dann die neue Mülltonne nach einigem hin+her übernommen... !!! Merke mind. 5 Jahre Beiträge zahlen und max. ein Schadenfall, der auch nicht zu kostenintensiv sein darf !!!


Aufpasser

29.01.2014 - 16:05 Uhr

Kannmal jemand publik mchen wer diese Dre......e von Versicherern sind? dann wird man sehen wie die sich winden wie die Aale an Land,um sich zurückzumanövrieren.Ich denkle wir können hier alle die usreden jetzt schon vorleiern und zusehem wie man sich zurück ins Geschäft bringen will. Mein Gott, sind das widerliche Ganove.Zuerstabkassieren.die Vertreter ziehen sich die Provision in den Sack, verschwinden und waren nie wieder gesehen.


hans

29.01.2014 - 17:33 Uhr

so tragisch das auch ist, aber wenn ich einen betrieb in einem potentiellen hochwassergebiet habe/baue, muss ich mit dem risiko leben und dementsprechend handeln. dass eine versicherung nicht vom draufzahlen leben kann, ist auch klar.ich schlage also den kommentatoren vor einfach selbst ein versicherungsunternehmen zu gründen und alles besser zu machen, wäre anscheinend ja richtig bedarf :-)


Dieter Olk

29.01.2014 - 18:09 Uhr

Ein zwei schneidiges Schwert. Die Versicherung pauschal "zu verdammen" ist nicht richtig. Wo lägen die Prämien, wenn jedes Risiko versichert werden müsste? Es muss doch hier ganz klar in erster Linie geprüft werden, kann ein sicherer Hochwasserschutz errichtet werden? Darüber war aber nichts zu lesen. Jeder, der gegen die böse Versicherung wettert: "Was würden Sie tun, wenn Sie die Verantwortung für die Versicherung hätten?"


Wolf

29.01.2014 - 18:16 Uhr

Ich habe ein Autohaus in Magdeburg und war ebenfalls (fast, 100m haben gefehlt) direkt von der Flut betroffen. Über die Bilder aus Bayern musste ich mich doch stark wundern, ungeräumte Autohäuser, teilweise voller Luxuskarossen. Ich denke die Bilder aus Deggendorf sind noch jedem im Kopf. Mir tut es unglaublich leid für die Händler, aber auch wenn die Vorlaufzeit in Magdeburg länger war als in Bayern, wir leben im Kommunikationszeitalter.. und zu mindest der Schaden an den Fahrzeugen und am Inventar hätte massiv eingegrenzt werden können! Ich habe einen "Welt" Artikel gelesen indem der betroffene Chef des Autohaus Griesbeck sagt, "Wir haben sicherlich das ganze Szenario unterschätzt". Jetzt wird der Versicherungsbranche der schwarze Peter zugeschoben, was ich auch in Anbetracht der turnusmäßigen "Jahrhunderfluten" nicht nachvollziehen kann. Mein Autohaus wurde übrigens mit viel Manpower komplett geräumt, 50 Autos in 3Stunden....


Chris

29.01.2014 - 19:09 Uhr

@HansIhrer Argumentation läßt sich nicht folgen, denn der Betrieb befindet sich in einem potenziell gefährdeten Gebiet und eine Versicherung hat exakt dafür das Risiko übernommen und den Betrieb wohl jahrelang abgesichert. Kaum tritt der Schadensfall ein und die Versicherung macht einen Rückzieher. Das hat ein Geschäckle


Mw

29.01.2014 - 20:38 Uhr

Versicherungen und Banken: raubritter des 21ten Jahrhunderts


Michael Kühn

29.01.2014 - 23:30 Uhr

An die Herren @ Hans u. @ Dieter Olk; - Sicher mag Ihre Argumentation nicht von der Hand zu weisen sein, A b e r - z.B. ist das Autohaus nicht über Nacht an diesem Standort entstanden und ein Vers.-Vertreter hat sich bestimmt auch dort blicken lassen und jahrelang wurden die Beiträge gerne kassiert. Wenn Vers. ein Risiko versichern, wissendlich im Vertrag akzeptieren, müssen diese damit rechnen, dass auch einmal ein Schadensfall eintritt und sie zur Leistung aufgerufen sind. Hat irgendwer seitens der Kundschaft eine Versicherung gezwungen, den Vertrag/das Risiko anzunehmen ??? - Also bitte sehr, werte Herren, dann brauch ich keine Versicherung, eine Versicherung, die (hier) Hochwasserschäden versichert + hofft, dass der Schadensfall nie eintritt, aber höchst gerne die Beiträge kassiert... ? Ein Risiko zu versichern heißt auch ein Risiko zu tragen und nicht Cherry-picking bis zum Schadensfall. !!! (Versicherungen geben einen Regenschirm, wenn die Sonne scheint + einen Sonnenschirm, wenn es regnet !!! )


Aufpasser

30.01.2014 - 09:41 Uhr

Das sind weder zweischneidige Schwerter noch arme Versicherungen.Wer schließt denn den Vertrag? Richtig, BEIDE SEITEN! Und auf einmal haben alle Versicherungen keine Ahnung davon gehabt,dass dort Hochwasser auftreten kann? Warum haben sie denn dann eine Versicherung gegen diese Schäden mit dem Versicherungsnehmer abgeschlossen?????? Also doch: Prämiengeilheit der Versicherungsvertreter oder Doofheit der Versicherung selbst???Das stinkt so dermaßen,dass man sich mit Übelkeit von diesen Typen/Typinnen abwendet!!!


Dirk

30.01.2014 - 10:33 Uhr

Wenn ich das richtig verstehe hat die Versicherung doch den Schaden von 11 Millionen Euro bezahlt. Sie hat also Ihren Vertrag eingehalten. Man hätte ja sicherlich auch den Schaden mindern können, wie im Magdeburger Autohaus, und Fahrzeuge und Inventar in Sicherheit bringen. Das ist nicht geschehen und die Versicherung hat trotzdem bezahlt. Wenn sie dann den Vertrag fristgerecht kündigt ist das doch ihr gutes Recht, auch wenn das bitter für die Menschen im Hochwassereinzugsgebiet ist. Das war auch mit Sicherheit nicht das letzte Hochwasser.


Wolfgang

30.01.2014 - 12:13 Uhr

Es ist eine Schande was hier von bestimmten Leuten zum Besten gegegeben wird! Bemerkungen eines Schreibers mit Namen "Aufpasser" gehören nicht hier her! Das ist von der Ausdrucksweise unterste Schublade und hat allenfalls BILD Niveau! Also Redaktion, hier einfach besser prüfen und solche Bemerkungen löschen!


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