Burger Schloz: Baukastenprinzip

Das Gebrauchtwagengeschäft ist eine wichtige Säule bei der Autohausgruppe Burger Schloz. Und es nimmt stetig zu. Vor allem die Leasing-Penetration ist in den vergangenen Jahren gewachsen, der Mercedes-Benz-Vertreter dreht immer mehr Autos. Am Hauptstandort des Händlers in Schorndorf, wo der Geschäftsführende Gesellschafter Peter Schloz mit seinem Team den Verkauf von gebrauchten Transportern für sechs Standorte bündelt, war es jetzt Zeit für eine Erweiterung der Büroflächen. Für das neue GW-Zentrum mussten die beiden alten Verkaufspavillons und ein Clean-Park weichen. An ihrer Stelle beherbergt nun ein 200 Quadratmeter großes Gebäude alle Mitarbeiter des Gebrauchtwagenteams am Standort sowie einen 110 Quadratmeter großen Technikbereich mit Hebebühne, unter anderem für die GW-Bewertung."Mit dem GW-Zentrum in Schorndorf vereinen wir die ganze Kompetenz unserer beide Sparten Pkw und Transporter an einem Ort und können unsere Kunden in einem schönen, neuen Gebäude rundum bestens betreuen", sagt Schloz. Etwa 100 gebrauchte Pkw und 60 Transporter hält er am Standort vor. Der Neubau steht inmitten der GW-Präsentation, sodass die Mitarbeiter stets alles im Blick haben, gleichzeitig aber autark sind vom angrenzenden Hauptbetrieb. Der Clou: Das neue GW-Gebäude entstand in Modulbauweise - und damit besonders kosteneffizient und schnell. Insgesamt rund 800.000 Euro investierte das Handelshaus in die Neugestaltung, also in Vorarbeiten, Gebäude, Außenanlagen und Einrichtung. Nach neun Monaten waren die Räume bezugsfertig. "Der Ablauf war schlank, das war für uns ein entscheidendes Kriterium. Ein konventioneller Bau hätte keine Vorteile gebracht", so Schloz. "Wir konnten unseren Anforderungskatalog zu 100 Prozent umsetzen.""Ein wenig wie Lego"Dabei vertraute der Autohaus-Chef auf die langjährige Expertise der Firma Modbau, die sich auf modulare Lösungen spezialisiert hat. Neben Projekten für die öffentliche Hand wie etwa Verwaltungsgebäude oder Kindergärten haben die Spezialisten aus Buchholz viel Erfahrung mit Autohausbauten, vor allem GW-Pavillons, sowie mit Prüfstationen für verschiedene Sachverständigenorganisationen. Den Kunden bietet man nicht nur eine individuelle Planung des Gebäudes, sondern auch die schlüsselfertige Umsetzung. "Unserer Lösungen haben die Anmutung herkömmlicher Beton- oder Ziegelbauten, der Nutzer merkt nicht, dass die Räume aus fertigen Modulen zusammengestellt werden", sagt Geschäftsführer Hannjürg Lacher. Dabei hat der Kunde viel Spielraum, Grundriss und Höhe lassen sich nach Wunsch anpassen, bis zu fünf Stockwerke hoch können die Module aufeinandergesetzt werden. "Das ist ein wenig wie Lego", fügt Lacher schmunzelnd hinzu.Die Grundkonstruktion besteht aus einer Bodenscheibe, einer Dachscheibe und vier tragenden Säulen an den Ecken. Dazwischen können die Module individuell gestaltet und kombiniert werden. Sie werden nach Maß von vier Zulieferern für Modbau gefertigt, angeliefert und dann vor Ort installiert. Fließen, Sanitärelemente, Leitungen - das alles ist bereits in den Modulen fertig verbaut. Bodenbelag und ggf. Fußbodenheizung werden nach dem Aufbau ergänzt. Sonderanfertigungen oder Speziallösungen wie etwa Prüfboxen fertigt Modbau in der eigenen Produktion in Buchholz."Unsere Lösungen punkten vor allem durch ihre Flexibilität und Nachhaltigkeit", sagt Lacher. Neben dem Stahlrahmen kommen bei der Innenraumgestaltung vor allem Holz und Glas zum Einsatz. Da wenige Erdarbeiten notwendig sind, ist das Modulhaus leicht positionierbar. Umgestaltungen, aber auch der Abbau und Wiederverkauf sind möglich.Modul- und Stahlbau kombiniertModbau ist zudem einer der wenigen Anbieter, die Kombinationen aus Modul- und Stahlhallenbau realisieren. Diese Lösung kam auch in Schorndorf zum Einsatz: mit einem modularen Büroflügel und einer Stahlhalle mit Hebebühne für die Begutachtung und Bewertung der Fahrzeuge.Der modulare Hauptteil des Gebäudes beherbergt acht Büros für Pkw- und Nutzfahrzeug-Verkäufer, Einkäufer und Dispo. Für die Autohaus-Kunden steht zudem ein gemütlicher Wartebereich mit Küche und Sanitärräumen bereit.Alles ist sehr hell und einladend gehalten: Kundenbereich und Büros haben große Fenster nach außen, die Türen sind aus Glas, und auch die Zwischenwände haben Glasflächen, die für Transparenz sorgen. Bei Farben und Materialien hat Schloz darauf geachtet, Look and Feel der GW-Marke "Junge Sterne" zu übernehmen. Für die Böden hat der Autohaus-Chef auf die Mercedes-Benz-CI zurückgegriffen. "Uns war es wichtig, dass die Anmutung des neuen Gebäudes zum restlichen Markenauftritt an unserem Standort passt", betont Schloz.Angebaut an den Bürotrakt und mit einer Türe verbunden ist die 5,50 Meter hohe Stahlhalle mit Hebebühne. Mit ihren Maßen ist sie auf die Begutachtung und Bewertung von Transportern mit Hochdach abgestimmt. Die verbaute Auffahrbühne kommt mit den hohen Frequenzen bestens zurecht. Zwei Mitarbeiter kümmern sich hier um die Gebrauchtwagen.Energetisch ist das neue Gebäude unabhängig vom Haupthaus - und voll auf der Höhe der Zeit. Eine Luft-Wärme-Pumpe versorgt die Fußbodenheizung für den Bürotrakt sowie die Betonkernaktivierung in der Prüfhalle. "Diese Lösung hat einen guten Wirkungsgrad und ist wartungsarm", freut sich Schloz. Eine effiziente Außenverschattung sorgt zusammen mit der hochwertigen Fassade zudem dafür, dass im Sommer die Wärme draußen bleibt. Mit den Maßnahmen erfüllt der Bau alle Anforderungen der Energieeinsparverordnung - und bietet Kunden und Mitarbeitern zugleich ein angenehmes Ambiente für den Gebrauchtwagenkauf.130 Jahre Burger SchlozIm April 1889 gründete Mechanikermeister Albert Schloz in der Daimlerstadt Schorndorf eine mechanische Werkstatt für Reparaturarbeiten, Landmaschinenbau sowie Elektroinstallationen. Kraftfahrzeugmeister Richard Burger macht sich 1925 mit einem Reparaturbetrieb und Autohandel in Göppingen selbstständig. Im Jahr 2000 erfolgte die Fusion und die Firma Burger Schloz Automobile entstand. Heute gehört Burger Schloz zu den großen Mercedes-Benz-Vertretern in Deutschland. 390 Mitarbeiter und Auszubildende vertreiben jährlich rund 5.000 Fahrzeuge und bearbeiten über 50.000 Werkstattdurchläufe.

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