Skoda Auto Deutschland: Bezahlbare E-Mobilität

Skoda sieht sich gut aufgestellt. Wie es bei Modellen, neuen Technologien und dem Vertriebsnetz weiter geht, erklärt Stefan Quary, Leiter Vertrieb Skoda Auto Deutschland.AH: Skoda kann auch in diesem Jahr das Verkaufsvolumen weiter erhöhen. Ist der Markt inzwischen schwieriger geworden?S. Quary: Wir müssen jeden Monat den Kunden beweisen, dass wir mit unseren Angeboten marktfähig sind. Das haben wir bisher immer erreicht und ich bin davon überzeugt, dass es auch in Zukunft klappen wird. Selbstläufer gibt es in diesem Markt nicht mehr. Wir müssen und werden also permanent Angebote platzieren, die unsere Kunden attraktiv finden.AH: Warum funktioniert das so gut?S. Quary: Wir haben ein Handelsnetz, mit dem wir einen engen Dialog pflegen und das uns regelmäßig Feedback gibt bzw. können wir das auch am Markt selbst überprüfen, wie gut unsere Angebote sind. Das ist die Grundlage für die Gestaltung unserer Verkaufsprogramme. Auch das Thema Lieferzeiten, das häufiger von den Händlern angesprochen wurde, hat sich deutlich verbessert, weil wir die Produktionskapazitäten erhöht haben. Das ist auch ein Argument für Skoda.AH: An erster Stelle kommt immer das Produkt. Macht das den Erfolg aus?S. Quary: Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Produkte in den Markt gebracht. Mit dem Design, Raumangebot, Ausstattung und der Simply Clever Philosophie haben wir schon immer den Nerv unserer Kunden getroffen. Von besonderer Bedeutung ist aber, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Das beweist zum Beispiel auch der neue batterieelektrische Citigo e iV, mit dem Elektromobilität bezahlbar wird. Mit null Prozent Anzahlung und einer Leasingrate von 145 Euro im Monat bieten wir genau das, wofür es Bedarf im Markt gibt. Das ist unser Erfolgsrezept.Bezahlbar und attraktivAH: Die IAA-Botschaft lautete: "Wir sind elektrisch mit Citigo e sowie Superb Hybrid"?S. Quary: Wichtig ist für uns vor allem, dass die E-Mobilität bezahlbar ist bzw. dass man sich das leisten kann. Den Citigo e iV gibt es ab 20.950 Euro. Dazu kommt dann noch die E-Mobil-Prämie. Preiswertigkeit ist einer unserer Markenwerte. Wir stellen hier das Leasing nach vorne, weil es immer noch Kunden gibt, die sich die Frage stellen, ob die E-Mobilität überhaupt zu ihnen passt. Wir können jetzt eindrucksvoll dokumentieren, dass wir von unserem Produkt überzeugt sind und dass dies bezahlbar und attraktiv sein kann. Der Start für die Bestellungen war am 20. September.AH: Warum kommt zunächst ein Kleinwagen mit Elektromotor auf die Straße?S. Quary: Der Citigo e iV ist der Anfang der Elektromobilität bei Skoda. Ich bin sicher, dass wir in naher Zukunft weitere elektrische Alternativen auf den Markt bringen werden.AH: Gibt es Prognosen für den Citigo e?S. Quary: Wir werden im A00 Segment sicher eine Spitzenposition belegen.AH: Wird Skoda die CO2-Werte 2020 einhalten können?S. Quary: Wir sind davon überzeugt, dass wir compliant sind. Dazu zählen auch die neuen CNG-Fahrzeuge Kamiq CNG und Scala CNG zusätzlich zum Octavia CNG, die eine sehr gute ökologische Bilanz haben. Das zeigt, dass wir uns damit in 2020 und den Folgejahren "CO2-compliant" darstellen können.Commitment zu CNGAH: Welche Rolle spielt künftig CNG?S. Quary: Wir haben hier auf Konzernebene ein klares Commitment zu CNG abgegeben und sind sicher, dass wir damit Erfolg haben werden.AH: Kann das zu einer Überforderung des Verkaufs führen mit Elektromotoren, Hybrids und CNG zusätzlich?S. Quary: Wir haben frühzeitig damit angefangen, unsere Verkäufer zu trainieren. Bereits im Rahmen der Schulung für den Scala haben wir unsere Verkäufer auch auf die Elektromobilität theoretisch und praktisch vorbereitet. Das ist sicher eine Herausforderung. Wir sind aber auf einem guten Weg. Ich bin davon überzeugt, dass unser Handel inzwischen sehr gut vorbereitet ist und wir dafür gut gearbeitet haben. Das Thema ist auch auf großes Interesse gestoßen.AH: Haben sich die Händler für die E-Mobilität entsprechend ausgerüstet?S. Quary: Es gibt hier klare Standards, die wir mit dem Handel verabschiedet haben. Unsere Partner sind dazu bereit, die Standards sehr schnell zu erfüllen. Ich sehe hier keine Engpässe. Im Gegenteil, wir kommen gut voran.AH: Nun ist Skoda kontinuierlich gewachsen und es scheint ja so weiter zu gehen. Sind dafür die Voraussetzungen wie Personal oder Support vorhanden, um die Qualität zu gewährleisten?S. Quary: Die Kunden würden es nicht akzeptieren, wenn Importeur und Handel nicht mitwachsen würden. Beispielsweise haben wir vor zwei Jahren entschieden, ein Warenwirtschaftssystem und einen Verkäuferarbeitsplatz aufzusetzen. Wir haben jetzt begonnen, beides auszurollen. Das zeigt, dass wir unsere Strukturen anpassen und der Handel mitzieht. Sonst könnten wir die 200.000 Neuzulassungen in Deutschland nicht avisieren.DirektvertriebAH: Alle reden vom Direktvertrieb und daran wird ja inzwischen auch der Untergang des Autohauses festgemacht, nur keiner tut es. Wie weit ist da Skoda?S. Quary: Darüber kann ich im Detail noch nicht sprechen. Wir sind in enger Abstimmung mit unseren Händlern und dabei, Systeme zu entwickeln. Die entscheidende Aussage ist, dass sich Kunden entscheiden wollen, ob sie offline oder online ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen. Sofern es derartige Angebote bei uns geben wird, werden wir diese gemeinsam mit dem Handel anbieten.AH: Wie ist die Prognose für 2020?S. Quary: Wir gehen davon aus, dass das kommende Jahr im Gesamtmarkt leicht unter 2019 liegen wird. Wir werden somit auch 2020 einen relativ stabilen Markt haben.AH: Herr Quary, herzlichen Dank für das Gespräch.Interview: Ralph M. MeunzelKurzfassungDer Citigo e iV ist der Anfang der Elektromobilität bei Skoda, weitere Modelle sollen folgen. Dabei setzt der Autobauer vor allem auf bezahlbare Elektromobilität und Leasing-Angebote. Mit dem ergänzenden Angebot an CNG-Fahrzeugen sieht man sich beim Thema CO2 gut aufgestellt. Der Handel wurde mit Schulungen auf die neuen Themen vorbereitet.

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