Toyota Kenshiki-Forum: CO2-freie Zukunft

Der japanische Begriff "Kenshiki" bedeutet so viel wie "Einblick" - und Einblicke gab Toyota jede Menge: Designstudien, den Ausbau der Nutzfahrzeugsparte sowie die dritte Generation des Wasserstoffantriebs wurden in Brüssel vorgestellt."Wir setzen weiterhin auf vielfältige Technologien zur Senkung des CO2-Ausstoßes und werden gleichzeitig die Zahl der emissionsfreien Fahrzeuge, die wir unseren Kunden anbieten, stetig erhöhen", erläuterte Yoshihiro Nakata, Präsident und CEO von Toyota Motor Europe den Weg, den Toyota in den kommenden Jahren beschreiten möchte. Elektro-OffensiveIm Zuge dessen soll die Elektro-Modellpalette bis 2026 auf sechs Fahrzeuge anwachsen. Neben dem bereits eingeführten bZ4X und dem Compact SUV Concept, das auf dem Kenshiki-Forum im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, zeigten das nun vorgestellt Urban SUV Concept und das Sport Crossover Concept, wie die Fahrzeuge der Japaner künftig aussehen werden. Das Sport Crossover Concept positioniert sich mit seinem markanten Fastback-Profil als Alternative zu SUV-Modellen, seine Einführung in Europa ist für 2025 geplant. Mit dem seriennahen Urban SUV Concept will man ein Marktsegment bedienen, von dem man sich, insbesondere auf dem europäischen Markt, großes Wachstum verspricht.Generell setzt man bei der Elektromobilität viel Hoffnung in den europäischen Markt - und das zu Recht, schließlich liegt dort schon jetzt der Anteil Toyotas elektrifizierter Fahrzeuge bei stolzen 71 Prozent. Bis 2024 will man diesen Wert auf 75 Prozent hochgeschraubt haben. Der Anteil rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge soll bis 2026 auf mindestens 20 Prozent klettern, was mehr als 250.000 verkauften Einheiten entspräche.Neue Antriebsbatterien geplantDer Elektro-Offensive soll eine Reihe neuer Batterien zur Seite gestellt werden. So soll eine Performance-Batterie mit konventioneller Struktur eine fast doppelt so große Reichweite wie der Akku aus dem aktuellen bZ4X bieten - bei einer gleichzeitigen Kostenreduzierung von 20 Prozent. Ebenso arbeitet der Konzern derzeit an einer besonders günstigen Batterie, die mit ihrer Preisstruktur zur Verbreitung der Elektromobilität beitragen soll. Sie besitzt eine neue Form und eine bipolare Struktur und nutzt als Hauptmaterial günstigeres Lithium-Eisen-Phosphat (LFP). Gegenüber dem bZ4X strebt Toyota hier ein Reichweitenplus von 20 Prozent und eine Kostensenkung um 40 Prozent an."Unser Ziel lautet, bis 2035 zu 100 Prozent CO2-Neutralität bei unserer gesamten Modellpalette zu erreichen - also in nur zwölf Jahren. Wir haben uns dazu verpflichtet und sind fest entschlossen, dieses Ziel zu erreichen", erklärte Andrea Carlucci, Vice President Toyota Motor Europe. Auf Elektroautos allein will man jedoch, im Gegensatz zu so manchem Wettbewerber, nicht setzen, um dieses Ziel zu erreichen. Weiterhin Wasserstoffantrieb Eine besondere Rolle spielt auf dem Weg zu Toyotas propagierter CO2-Neutralität nach wie vor die Brennstoffzelle. Bereits heute setzt das Unternehmen auf Logistikrouten zwischen Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auf emissionsfreie Brennstoffzellen-Lkw. In Zukunft soll dieser Bereich weiter ausgebaut werden. Auch in Bussen, Booten und Pick-ups soll der Antrieb zum Einsatz kommen. Dass man es damit ernst meint, zeigte der wasserstoffbetriebene Prototyp des Toyota Hilux. Für 2026 kündigte der Konzern zudem eine dritte Generation seines Brennstoffzellenantriebs an.Toyota ProfessionellAuf Angriff schaltet der Konzern auch bei seiner Nutzfahrzeugsparte. Eine bisher noch offene Flanke im Bereich der großen Nutzfahrzeuge soll mit dem Proace Max geschlossen werden. Der Transporter basiert auf der Plattform des Fiat Ducato, die schon bei Modellen von Citroën, Peugeot und Opel zum Einsatz kam. Den Transporter wird es in sechs unterschiedlichen Konfigurationen geben, die zwischen zehn und 17 Kubikmeter Ladevolumen bieten. Angetrieben wird der Proace Max entweder per Diesel- oder Elektromotor. Den Selbstzünder wird es in zwei unterschiedlichen Motorisierungen mit 120 beziehungsweise 180 PS Leistung geben, der Elektromotor kann mit 272 PS aufwarten. Die verbaute 110 kWh große Traktionsbatterie liefert Strom für bis zu 420 Kilometer.Toyota Professional erweitert zudem die Angebotspalette des Toyota Hilux. Der Pick-up, der eine wichtige Rolle im Geschäftskunden-Bereich spielt, wird im nächsten Jahr mit einem 48-Volt-Hybridsystem eingeführt. Der neue Antrieb soll für mehr Leistung und Drehmoment sorgen und zugleich den Kraftstoffverbrauch um bis zu zehn Prozent senken. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Toyota Professional einen Absatz von 140.000 Fahrzeugen, was einem Plus von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche. Als Grund für das erfolgreiche Jahr nennt der Konzern das vielseitige Angebot sowie den herausragenden Kundenservice des bundesweiten Händlernetzes.Technikstudie FT-3eToyota entwickelt darüber hinaus weitere Technologien für Produktion, Technik und Design der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen. Auf dem Kenshiki-Forum hat das Unternehmen erstmals in Europa das Toyota FT-3e Concept vorgestellt, eine Technik-Studie, die das gesamte Spektrum der Zukunftstechnologien zeigt. Dabei sollen Gewicht und Aerodynamik optimiert und zugleich Kosten im Griff gehalten werden. Darüber hinaus will man damit der Frage nachgehen, wie sich Autos in Zukunft mit der Gesellschaft vernetzen und die Übertragung von Energie und Daten ermöglichen werden. Das FT-3e Concept soll als technische Plattform kommender Modelle wie beispielsweise der Limousine Lexus LF-ZC oder Toyotas Elektro-Sportwagen FT-Se dienen.

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