IAA 2021 in München: Das Davos der Mobilität

Die Mobilitäts- und Technologiebranche trifft sich vom 7. bis 12. September 2021 erstmals in München zur IAA. Neuer Standort, neues Konzept: Die IAA 2021 soll zu einer großen Bühne für alle Formen der Mobilität werden. Sie "wird wesentlich mehr sein als nur eine Autoshow", sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bei der Vorstellung des Konzepts am 1. Juli. Die IAA soll zum Impulsgeber für die Vernetzung aller Verkehrsträger werden. Dreiteilung der Aktivitäten Dafür wird sie zukünftig in drei Bereiche aufgeteilt. Der "Summit" (dt. Gipfel) auf dem Messegelände ist der Ort von Marken- und Produktpräsentationen sowie Konferenzen für Profis. Im "Open Space" auf Münchens schönsten Plätzen sollen neue Mobilitätskonzepte den Bürgern gezeigt werden. Als Verbindung zwischen City und Messe entsteht mit der "Blue Lane" eine Teststrecke, auf der die modernsten Konzepte im wahrsten Sinne "erfahrbar" werden. Branchengipfel auf Messegelände Das Messegelände soll künftig nur noch der Ausstellung der neuesten Technologien dienen. Die Zeit der 10.000-Quadratmeter-Markenauftritte ist vorbei. Nicht das komplette Produktprogramm soll gezeigt werden, sondern nur die neuesten Ideen. Außerdem soll es ein Konferenzprogramm und Möglichkeiten zum Netzwerken für die Profis geben. Die Messedauer wurde von 13 auf sechs Tage verkürzt. Das neue Konzept wird wohl auch dazu führen, dass der Auftritt für die einzelnen Hersteller günstiger wird. In Zeiten des Sparzwangs sicherlich auch ein Argument. Laut Messe München Geschäftsführer Klaus Dittrich soll es verschiedene Preismodelle für die Auftritte auf dem Messegelände und in der Innenstadt geben. Bühnen in der Innenstadt An zentralen Plätzen in der Münchner Innenstadt, wie zum Beispiel dem Marien- und Odeonsplatz, sollen Visionen, Innovationen und nachhaltige Mobilitätslösungen der breiten Öffentlichkeit auf Bühnen und Dialogflächen vorgestellt und diskutiert werden. Zusätzlich soll es dort auch ein kulturelles Angebot und Besonderes zu Essen geben. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erwartet vom öffentlichen Teil der IAA auch neue Ideen für die Stadtpolitik. Denn die bayrische Metropole sei die Stadt mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland und Mobilität sei für sie das zentrale Thema, erläuterte er bei der Konzeptpräsentation. Testfahrstrecke dazwischen Eine so genannte "Blue Lane" soll das Messegelände und die Innenstadt verbinden. Sie soll Besuchern und Profis die Möglichkeit geben, die neuen Mobilitätskonzepte auch zu testen. Dass dafür von Riem über die A 94 und die Prinzregentenstraße bis ins Zentrum je Richtung eine Fahrspur gesperrt werden soll, führte bereits zu Kritik in der Stadt, auch wenn hier nur emissionsarme Fahrzeuge fahren sollen, die zudem mit mindestens zwei Personen besetzt sind. Klimaschutz spielt große Rolle An diesem Punkt zeigt sich auch die Problematik einer solchen Veranstaltung in der heutigen Zeit ziemlich deutlich. Nach den Demonstrationen bei der letzten IAA in Frankfurt äußerte sich so mancher besorgt, dass in München etwas Ähnliches passieren könnte. Auch VDA-Präsidentin Müller räumte ein, dass der Klimaschutz eine neue große Rolle spiele. Die Rolle des Autos habe sich ebenso verschoben wie die Rolle der Messe, war auch von Martin Koers vom VDA, der das neue Messekonzept präsentierte, zu hören. "Es gibt nicht die eine Antwort auf Mobilität." In der Stadt sei es anders als auf dem Land. Es gebe kein "oder", sondern "und". Ohne Auto kein Wohlstand Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der sich für die Präsentation viel Zeit genommen hatte, bezog hingegen klar Stellung für das Auto: "Ohne Autos gibt es auf absehbare Zeit keinen Wohlstand in unserem Land." Aber: "Wir brauchen weitere Technologiesprünge." Der Verbrenner sei zwar noch nicht am Ende, habe aber auch nicht so viel Zukunft, wie mancher denke. Autos müssten weniger schädlich und besser für die Luft sein. Kurzfassung Neue Mobilitätskonzepte sollen auf der nächsten IAA 2021 in München gezeigt werden: auf dem Messegelände für Profis, in der Innenstadt für die Bürger und dazwischen für alle zum Ausprobieren. Im Mittelpunkt: der Klimaschutz.

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