Ausgabe 03/2010: Familienbande

FamilienbandeAuto-Krause E Den Familienbetrieben im Autohandel gehört weiterhin die Zukunft. Auto-Krause im Münsterland ist dafür ein gutes Beispiel.Von Ralph M. MeunzelDer Erfolg der Umweltprämie hat die Renditen der deutschen Autohändler im vergangenen Jahr deutlich verbessert (siehe dazu Seite 12). Abhängig ist die Entwicklung jetzt in 2010 einerseits von der Kaufzurückhaltung der privaten Kunden, andererseits vom möglichen Anstieg der gewerblichen Verkäufe. Es spielen allerdings weitere Kriterien eine Rolle, wie beispielsweise die Abdeckung des Marktgebiets, der Intrabrand-Wettbewerb und die Kundenorientierung. Sieben BetriebeDarüber hinaus werden die vielen Prämien-Neukunden aus 2009 erstmals in die Markenwerkstätten strömen. Hier geht es um das Vorhalten der notwendigen Kapazitäten im Service und um Maßnahmen zur Förderung der Kundenloyalität. Damit gut aufgestellt und für die nahe und ferne Zukunft bestens gerüstet sieht sich das Autohaus Auto-Krause, das mit insgesamt sieben Betrieben in Münster, Billerbeck, Dülmen, Glandorf und Altenberge vertreten ist. Die Gruppe vertritt mit Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda und Service für Seat fünf Konzernmarken und hat sich – vorausschauend! – mit Suzuki 2006 einen japanischen Spezialisten in Billerbeck und Glandorf zusätzlich ins Haus geholt. Im Jahr 2008 hat der Familienbetrieb 2.500 Neu- und nochmals die gleiche Menge an Gebrauchten vermarktet. Insgesamt werden 250 Mitarbeiter beschäftigt, davon allein 180 in den drei Autohäusern in Münster. Flaggschiff ist das dortige Audi Zentrum Münster, das 2001 errichtet wurde. „Wir sind mit der Gebietsabdeckung und der Entwicklung sehr zufrieden“, äußern sich die beiden Geschäftsführer Frank Krause und sein Cousin Jürgen Kroos zu ihrem Wirkungskreis. Die Struktur ist, abgesehen von Münster, überwiegend ländlich geprägt. Während sich Jürgen Kroos hauptsächlich um das Audi Zentrum kümmert, ist Frank Krause für den Stammbetrieb in der Hammerstraße zuständig. Hier sitzen auch die zentrale Disposition und die Verwaltung mit der Lohnbuchhaltung der Gruppe. Onkel Willi Krause sowie seine beiden Söhne Markus und Stefan Krause sind für die Autohäuser in Billerbeck, Glandorf und Altenberge zuständig. Alexander Krause ist für den Skoda-Vertrieb in Münster verantwortlich. Damit sind die wesentlichen Positionen im Autohaus mit Familienmitgliedern besetzt. Dies sieht man im Münsterland als wichtigen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. „Der Kunde schätzt es, wenn er den Chef nicht nur im Unternehmen sieht, sondern bei Bedarf direkt mit ihm sprechen kann“, betont Willi Krause. Mit der Marke Auto-Krause habe man sich im Münsterland einen guten Namen gemacht. Nah am KundenEs wird also nicht ein Audi, ein VW oder ein Skoda, sondern ein Auto bei Krause gekauft. „Nur mit konsequenter Kundenorientierung erreicht man die notwendige Akzeptanz der Kundschaft“, meint dazu Jürgen Kroos. So sei es beispielsweise dem Audi Zentrum 2002 auf Anhieb gelungen, den Audi Business Cup zu gewinnen. 2007 erreichte man innerhalb der Serviceorganisation die höchste „CSS-Bonussumme“. Damit hat sich das Audi-Zentrum gegen 60 Partner bei der Kundenzufriedenheit durchgesetzt. „Die familiäre und damit persönliche Atmosphäre in den Häusern wird also von den Kunden besonders geschätzt“, ergänzt Willi Krause. Gerade in einem Gebiet, das überwiegend von Einzelkunden und weniger von größeren gewerblichen Kunden dominiert wird. Der Führungsmannschaft ist allerdings klar, dass der Kunde verstärkt auf den Preis schaut und dass das Internet zu einem verschärften Preiswettbewerb geführt hat. „Die Kunden honorieren allerdings bis zu einem gewissen Grad den persönlichen Einsatz und unsere Familienorientierung“, bestätigt Jürgen Kroos. Die breite Präsenz in und um Münster ist dabei ein starkes Argument.Soziales EngagementWer auf dem Land im Automobilhandel tätig ist, kommt nicht daran vorbei, sich sozial zu engagieren. Schließlich geht es im Unternehmen auch um die Akzeptanz in der Gesellschaft. Für Willi Krause ist es deshalb selbstverständlich, sich in unterschiedlichen Institutionen zu engagieren. Dazu gehört die Tätigkeit als Lehrlingswart und stellv. Obermeister in der Kfz-Innung und als Ratsmitglied in Billerbeck. zFirmen-Story Auto-KrauseDas Kfz-Unternehmen ist bereits seit den dreißiger Jahren aktiv. Ab 1932 verkaufte Franz Krause sen. Motor- und Fahrräder sowie Nähmaschinen. In den 50er Jahren kam eine Aral-Tankstelle mit einem Abschleppdienst dazu. Man vertrat die Fabrikate der Borgward-Gruppe und Routs und kam ab 1961 schließlich zu Volkswagen und später zu Audi. Seit 1963 firmiert das Autohaus als Auto-Krause GmbH. Es folgten Seat und Skoda. Nach dem frühen Tod von Franz Krause junior im Jahr 1997 übernahm sein Sohn Frank und später sein Cousin Jürgen Kroos die Geschäftsführung in den Betrieben in Münster. Die Schwester von Franz Krause jr., Frau Kroos, hat sich inzwischen aus Altersgründen von der kaufmännischen Leitung zurückgezogen. Bruder Willi Krause ist mit den Söhnen Stefan und Markus für die Zweigbetriebe außerhalb von Münster zuständig. Die Gruppe hat sich im Vertrieb trotz starker Opel-Dominanz in Münster durchgesetzt, wie ihr Marktanteil zeigt: 28 Prozent!Handel

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