Ausgabe 01-02/2010: Freundschaftswerbung

FreundschaftswerbungPeugeot E Die zahlreichen Neukunden aus 2009 sollen Empfehlungen aussprechen. Ein Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer Thomas Bauch.von Ralph M. MeunzelMit über 138.000 Neuwagen konnte Peugeot im vergangenen Jahr stark von der Umweltprämie profitieren. Für 2010 hat der neue Geschäftsführer Thomas Bauch ehrgeizige Ziele. Bauch ist im Gegensatz zu seinen drei Vorgängern kein Franzose und kommt aus der Opel-Organisation. 120.000 Pkw und Lkw der Löwenmarke sollen in den kommenden zwölf Monaten neu auf die Straße kommen. Diese Latte wurde in intensiven Händler- und Mitarbeiter-Workshops gemeinsam festgelegt.AH: Herr Bauch, Sie kamen zur IAA neu zu Peugeot. Was hat Sie an der neuen Position nach langen Opel-Jahren gereizt?T. Bauch: Es war eine wichtige und gute Entscheidung für mich, zu Peugeot zu kommen, und daran erfreue ich mich noch jeden Tag. Es geht letztlich darum, wie sich ein Hersteller in der Zukunft aufstellt und welche Produkte daraus resultieren. PSA und damit Peugeot haben eine zukunftsorientierte Produktentwicklung. Das war auch ein wesentlicher Treiber für meine Entscheidung.Rekordergebnis 2009 AH: Wurde das vorgegebene Rekordergebnis erreicht?T. Bauch: Wir haben bereits Anfang Dezember unser bisheriges Spitzenergebnis aus dem Wendejahr 1991 eingestellt und haben jetzt über 138.000 Neuwagen zugelassen. Peugeot zählt mit einem Zuwachs von 40 Prozent zu den Gewinnern der Verschrottungsaktion. Von 63.000 Neukunden fuhren 40.000 vorher noch keinen Peugeot. Auch mit Peugeot-Originalteilen haben wir abermals ein Rekordjahr mit plus 10 Prozent Einkaufsvolumen unserer Peugeot-Teilepartner zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Rendite- und Liquiditätspotenziale in diesem Bereich sind für unsere Händler dabei noch enorm.AH: Was heißt das?T. Bauch: 40.000 neue Kunden bedeuten für die gesamte Wertschöpfungskette, insbesondere auch für die Peugeot Vertragspartner, zusätzlichen Ertrag. Jetzt geht es darum, diese Kunden durch entsprechende Maßnahmen im Service zu Stammkunden zu machen.FreundschaftswerbungAH: Welche Kampagnen sind geplant?T. Bauch: Beispielsweise werden wir uns an die 63.000 Neukunden per Brief mit der Frage wenden, welche Freunde und Bekannte noch Interesse an Peugeot haben, um weitere Geschäfte zu generieren. Ein zufriedener Kunde wird belohnt, wenn er eine Empfehlung für uns ausspricht. Wir bieten eine Vermittlungsprämie in Höhe von 150 Euro, oder falls sich der Kunde für einen Servicevertrag entscheidet, erhält der Vermittler eine Gutschrift von 300 Euro auf den Servicevertrag.120.000 Autos AH: Was erwarten Sie von 2010?T. Bauch: Wir sind optimistisch und haben uns sehr gut auf 2010 vorbereitet. Dabei wurde unser Handel stark eingebunden. Die Händler kennen seit Mitte Dezember die Programme für die ersten drei Monate des neuen Jahres. Insgesamt rechne ich mit ca. 2,75 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Aufgrund der neuen Modelle wie dem 5008 sehen wir aber Chancen, uns besser durchzusetzen. Wir gehen deshalb von einem Minus von nur 14 Prozent im Vergleich von 2009 zu 2010 aus. Das sind dann 120.000 Pkw und Nutzfahrzeuge.AH: Was meint der Handel dazu?T. Bauch: Mit dem Handel haben wir die Zielvereinbarung auf der Basis von 112.000 Pkw und Nutzfahrzeugen getroffen. Die 8.000 Autos darüber hinaus werden mit hochinteressanten Fördermaßnahmen belohnt. LöwenherzAH: Wie beurteilen Sie Ihr Händlernetz?T. Bauch: Auf der einen Seite haben wir extrem engagierte Händler, die den Löwen tief im Herzen tragen. Auf der anderen Seite geht es bei manchem Partner aber auch um die Verbesserung der Kunden- und Serviceorientierung. Hier ist das Netz gespreizt. In diesem Jahr werden wir im Rahmen der Qualifizierung unseres Netzes diese Schere schließen. PSA-Dach in DeutschlandAH: Bestimmte Direktoren sind jetzt unter der Bezeichnung „Backoffice“ für beide PSA-Marken zuständig. Das ist im Teilebereich und im Training sicher verständlich. Steht hinter den Bereichen Service und Qualität nicht ein Fragezeichen?T. Bauch: Es geht im Automobilgeschäft künftig verstärkt um Synergien. Das führt zu Kompromissen, die man in bestimmten Fällen eingehen muss. Wichtig ist aber, dass die Marken den entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Geschäftspolitik haben.AH: Die Kostensituation bei den eigenen Filialen macht derzeit wenig Freude. Wohin geht die Entwicklung im Netz?T. Bauch: Die Filialen haben in den Ballungsräumen eine wichtige Aufgabe. Sollte sich jedoch ein Investor finden, prüfen wir das sehr genau. Insgesamt werden wir an der gesamten Netzstruktur allerdings nichts Wesentliches ändern. Alle Händler der Zukunft verfügen über einen „Letter of Intent“ über das Jahr 2011 hinaus. Darüber hinaus suchen wir in 2010 20 neue Händler.Liquidität der HändlerAH: Die Renditen haben sich 2009 gut entwickelt, die Liquidität leider nicht. Was ist zu tun?T. Bauch: Der Peugeot-Handel ist in Sachen Rentabilität sicher Benchmark. Mit mangelnder Liquidität hat allerdings die gesamte Branche zu kämpfen. Für uns ist dies jedoch kein großes Problem. Mit der Peugeot Bank haben wir einen starken Partner, der mit uns an der Situation des Handels im Bereich der Einkaufs- und Absatzfinanzierung arbeitet, um die Kernfunktionen sicherzustellen. Die Stärke unserer Bank war aber vor allem auch in Zeiten der Abwrackprämie von großem Vorteil.KundenzufriedenheitAH: Was wird zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit getan? Es gibt da auch noch einige Altmodelle, die Sorgen bereiten.T. Bauch: Es gibt im Jahr 2010 fünf maßgebliche Handlungsfelder bei uns. Dazu gehört beispielsweise, dass die aktuellen Produkte stärker beworben werden. Um die Kundenzufriedenheit zu steigern, wollen wir in diesem Jahr weder im Service noch im Fahrzeuggeschäft auch nur einen einzigen Kunden verlieren. Das ist hinsichtlich der Kosten sicher eine Gratwanderung. Das ist allerdings unsere gemeinsame Aufgabe mit dem Handel.AH: Herr Bauch, herzlichen Dank für das Gespräch.Lesen SIe hier...... mit welchen Maßnahmen Peugeot das ehrgeizige Jahresziel von 120.000 Autos erreichen will.

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