Ausgabe 19/2010: Gelebter Umweltschutz

Gelebter Umweltschutzserie Grünes AutohausE Für das Chemnitzer Opel-Autohaus an der Lutherkirche ist Umweltschutz selbstverständlich. von bernd DohrmannNur auf wenige Automobilbetriebe trifft die Bezeichnung „grünes Autohaus“ so offensichtlich zu wie auf einen Opel-Betrieb in Sachsen, denn der mächtige Turm der über 100 Jahre alten Lutherkirche ragt nur noch wenig über den alten und hohen Baumbestand rund um das Gotteshaus, in dessen Schatten das „Autohaus an der Lutherkirche“ im Süden der Stadt Chemnitz seinen Sitz hat. Vom Wolga- und Moskwitsch-Service zum Opel-PartnerDer Kfz-Meister und spätere Geschäftsführer Wolfgang Ludwig wagte 1990 mit der Gründung der Autohaus an der Lutherkirche GmbH den Weg in die Selbstständigkeit. Ohne Eigenkapital, aber mit einem knappen Dutzend erfahrener Fachleuchte gelang es ihm, aus einem Betriebsteil einer größeren Produktionsgenossenschaft des Handwerkes (PGH) ein eigenständiges, leistungsstarkes Autohaus zu entwickeln. Die Unterzeichnung des Opel-Händlervertrags Mitte 1990 war Anfang einer erfolgreichen, aber nicht immer einfachen Partnerschaft. Im Zuge einer langfristig angelegten Nachfolgeregelung hatte Heiko Haase bereits 1998 Geschäftsanteile des Autohauses gekauft und ist seit 2005 neben Wolfgang Ludwig ebenfalls Geschäftsführer.Das Autohaus an der Lutherkirche, das jährlich 450 Autos verkauft, davon 150 Neuwagen, fungiert neben vier AVAG-Betrieben (Opel) in Chemnitz jetzt als Autorisierter Opel-Vertragspartner und als Fiat Service-Betrieb. 33 Mitarbeiter, darunter drei Verkaufsberater und fünf Auszubildende, stehen hier in Lohn und Brot. Beim 2001/02 erfolgten Aus- und Umbau hielt man sich nicht an die Hersteller-Vorgaben. Haase erklärt: „Wir sind die Inhaber! Wichtig für uns bei der Planung waren Funktionalität und möglichst geringe Betriebskosten. Zudem sollte der Neubau von der Gestaltung her zu der benachbarten Kirche passen.“ Die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, denn die großzügig verglaste Front und die gedeckten Farben der Verkleidung harmonieren gut mit dem Umfeld. Ob das hohe Umweltbewusstsein im Autohaus aus der „göttlichen Nähe“ oder dem grünen Kirch-Park entstanden ist, bleibt offen, denn Haase ist über die Auswahl als „grünes Autohaus“ erstaunt: „Für uns ist Umweltschutz selbstverständlich, diese Maßnahmen kommen uns ja auch in Form sinkender Kosten zugute.“ ecoCheck und Spritspar-ReifenSowohl am großen Parkplatz wie auch an der Rezeption wird signalisiert, dass Besucher hier in einem Betrieb sind, in dem Umweltschutz großgeschrieben wird. Neben Informationen zu den sparsamen ecoflex-Modellen von Opel weisen Info-Ständer und Plakate auf weitere „eco-Angebote“ hin. Im Mittelpunkt dabei steht der für nur neun Euro offerierte Opel ecoCheck, bei dem in einer kurzen Durchsicht verborgene Spritfresser aufgespürt werden. Auf der Werkstatt-Bühne checkt ein Monteur entsprechend der ecoCheck-Liste Motor, Keilriemen, Luftfilter, Flüssigkeiten, Batterie, Abgasanlage, Stoßdämpfer, Leitungen und natürlich die Reifen. Der Monteur füllt das Protokoll aus, der Kunde erhält eine Kopie. Haase sieht diesen Check sehr positiv: „Wir wollen Kundendienst-Leistungen verkaufen! Bei dem Check sehen wir, in welchem Zustand das Auto ist, und bieten dem Kunden die notwendigen Reparaturarbeiten an. Ein hoher Stellenwert bei Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung wird den Reifen beigemessen. Haase: „Wir verkaufen 1.400 bis 1.500 neue Reifen pro Jahr, 60 Prozent davon sind Premiumreifen mit verbesserten Umwelteigenschaften. Wir führen nur Premium-Marken, keine runderneuerten Reifen, denn das bringt nur Ärger.“ Bei den Pneus hat Pirelli einen hohen Stellenwert, wie Haase betont: „Pirelli hat einen sehr guten Außendienst, der auch mal offiziell nicht mehr lieferbare Reifen beschaffen kann, wenn der Kunde nur einen Reifen als Ersatz braucht. Das ist wichtiger Service!“ Autogas, Elektroroller und Spritspar-TrainingIn Kundengesprächen ist Haase vorsichtig: „Kunden können das Thema Umwelt manchmal nicht mehr hören. Sie fragen nicht mehr nach dem Verbrauch, sondern nur noch nach dem für die Kfz-Steuer relevanten CO2-Ausstoß.“ Dennoch lässt das Chemnitzer Autohaus in seinem Engagement nicht nach: Bisher wurden schon knapp 30 Autogas-Nachrüstungen durchgeführt, während Erdgasmodelle wegen geringer Reichweite und spärlichem Tankstellennetz nur an Kunden, die überwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind, verkäuflich sind. Der firmeneigene Service-Combo ist daher als CNG-Fahrzeug unterwegs. Gerne vom Kunden angenommen werden Elektroroller und -fahrräder als Ersatzfahrzeug beim Werkstattaufenthalt. Ebenso gefragt ist das mit einer Fahrschule, die Kunde ist, gemeinsam angebotene „eco-Training“ auf dem Sachsenring. Heiko Haase: „Für sehr gute Kunden gibt es das schon mal kostenlos. Sonst liegen die Preise zwischen 60 und 70 Euro, je nach Größe der Gruppe.“Präsentation im besten LichtAktiver Umweltschutz wird auch im Showroom „gelebt“. Die Vitrinen-Beleuchtung wurde von zwanzig 25-Watt-Halogen-Lampen auf zwanzig 3-Watt-LED-Leuchten umgestellt. Dies allein bedeutet eine Ersparnis von 440 Watt bei nur marginaler Reduzierung der Lichtstärke. Die LED-Nachtbeleuchtung erfolgt statt mit den bisherigen 70-Watt-Scheinwerfern jetzt durch 18-Watt-LED-Scheinwerfern. Auch die Scheinwerfer im Ausstellungsbereich wurden modernisiert, statt 150-Watt-Leuchten sorgen jetzt sparsame 70-Watt-HQL-Lampen (Hochdruck-Quecksilberdampf-Lampe) für angenehmes Licht. Alte Leuchtstoffröhren werden ausgetauscht, wenn sie defekt werden: Die neuen verbrauchen statt 58 nur 49 Watt. Auch das Außenlicht benötigt nur noch fünf mal 18 statt fünf mal 70 Watt. Geschäftsführer Haase sieht dieses Konzept wirtschaftlich erfolgreich: „Das bringt zwölf Prozent Energie-Einsparung. Auch die Kunden sprechen uns darauf an. Das frühere gleißende Licht gefiel offenbar nicht so gut.“Heizkonzepte mit PfiffNicht nur bei den Angeboten, sondern auch im Betrieb zeigt sich das Autohaus als „grüne Oase“. 16 Warmwasser-Kollektoren sollen in Kürze installiert werden, zwei schon eingebaute Heizkessel mit Brennwerttechnik rechnen sich bereits, wie Haase betont: „Trotz des strengen Winters 2009/10 hatten wir den gleichen Verbrauch wie im Vorjahr mit sehr mildem Winter.“ Hohem Wärme-Verlust in der Werkstatt wird ebenfalls vorgebeugt: Elektrische Heizkörperventile mit Thermostatsteuerung schließen automatisch, wenn das Werkstatttor geöffnet ist, den Befehl dazu gibt ein einfacher Kontaktgeber am Tor. Einen – gewollten – Nebeneffekt sieht Haase zudem: „Das Werkstatttor ist tagsüber oft auf, dann schaltet die Heizung ab und den Mechanikern wird’s kalt!“ Dann wird das Tor schnell wieder geschlossen!“ Mit dem bisher Erreichten sieht Haase aber noch lange nicht alle Ziele erreicht: „Zentrale Frage für uns ist: Wo kann man noch effizienter werden und Kosten einsparen? Den Plan, Solarzellen aufs Dach zu bauen, haben wir wegen Einstellung des Förderprogramms auf Eis gelegt. Wenn die Förderung wiederkommt, reagieren wir aber sofort!“1serie grünes autohausSpritsparende Reifen, die Umrüstung auf Autogas, Elektroroller – das ist nur ein Teil des Angebots, das Heiko Haase in seinem Autohaus an der Lutherkirche anbietet. Auch im Betrieb selbst hat der Umwelt-schutz einen hohen Stellenwert. Lesen Sie hier, wie genau das aussieht.

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