Ausgabe 13/2013: Gleichbehandlung aller

Der Kia-Händlerverband hat in Düsseldorf sein zehnjähriges Jubiläum begangen. "Wir haben seit 2003 gezeigt, dass wir ein konstruktives Organ sind, das die Interessen aller Mitglieder wirkungsvoll vertreten kann", sagte der Vorsitzende Dirk Riemann auf der Veranstaltung. Am 15. Juni präsentierte sich ein selbstbewusster Händlerverband, der in den vergangenen Jahren mit seinen Aufgaben gewachsen ist.Nachbesserungen bei 4x7Obwohl Kia in den ersten sechs Monaten seinen Marktanteil ausbauen konnte und mit der "4x7"-Marketingaktion - mit den vom Verband angeregten Korrekturen - für viel Resonanz bei Kunden und Medien sorgte, hätten die Konditionen zum Start der Aktion, die unter anderem neben der siebenjährigen Garantie die Wartung inkludieren, zur Verärgerung der Partner geführt. "Inzwischen hat Kia allerdings nachgebessert", so Riemann. Die Händler könnten sich damit jetzt erfolgreich von den Wettbewerbern differenzieren. Die Mitglieder stellten auch die Frage, ob das siebenjährige Qualitätsversprechen um Komponenten erweitert wird. Die Verbandsführung zweifelte auch am vorgegebenen Jahresziel für 2013. Dazu der Vorsitzende: "Wir konnten uns bisher zwar vom allgemeinen Marktgeschehen absetzen, dennoch glauben wir nicht, dass das Jahresziel von 70.000 Einheiten noch erreicht werden kann." Der Importeur hatte deshalb das Jahresziel bereits im März auf 63.000 Neuzulassungen korrigiert. Diese Entscheidung wurde anlässlich der Versammlung bestätigt.Renditeentwicklung 2013Als weitere Brennpunkte nannte der Vorsitzende vor allem die Entwicklung der Händlerrendite in 2013, die im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Um die notwendigen Investitionen abzusichern, würden die Händler eine entsprechende Rendite benötigen, hieß es. Hier wurden auch die Vorgehensweise bei der Jahreszielvereinbarung und die Zulassungshektik am Monatsende bemängelt. Von der Kia-Geschäftsleitung forderte Riemann deshalb weniger Ad-hoc-Maßnahmen, einen partnerschaftlichen Umgang mit den Händlern und vereinfachte Programme. Eine weitere Forderung des Verbands lautet hier, dass die Jahresziele bereits im November vereinbart werden sollten. Künftig sollten auch die gleichen Konditionen für alle gelten. "Es könne nicht sein, dass bestimmte Partner anders behandelt werden als die Mehrheit", betonte Dirk Riemann. Außerdem solle die Zahl der Grauimporte unter zehn Prozent bleiben. Um mehr auf die Anliegen der Händler einzugehen, werde es künftig mehr Händlerstammtische und Kamingespräche geben. Die Forderung der Servicepartner nach dem Werkstattwagenersatzprogramm wurde von Kia inzwischen erfüllt.Im Anschluss an die Veranstaltung stellte sich das Kia-Management mit Jack Kim und Martin van Vugt an der Spitze unter der Moderation von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel den Fragen der Händler. Die hohe Teilnahmequote wertete die Verbandsführung als Bestätigung der geleisteten Arbeit, bemängelt wurde allerdings die Abwesenheit des Kia-Managements an der Jubiläumsfeier am Abend.InterviewDirk Riemann, Vorsitzender des Kia-Händlerverbands, zum zehnjährigen Jubiläum:AH: Herr Riemann, Sie sind seit 2006 Mitglied im Händlerverband und seit zwei Jahren Vorsitzender. Wie lautet Ihr Fazit anlässlich des zehnjährigen Jubiläums, das der Verband in Düsseldorf gebührend gefeiert hat?D. Riemann: Unser Verband ist mit den Herausforderungen der Marke und den gestellten Zielen gewachsen. Kia hat ambitionierte Ziele formuliert und viele Dinge vorgegeben. Wir haben uns diesen Herausforderungen gestellt und sind dabei, diese Ziele mit dem Importeur umzusetzen. Dort, wo es notwendig war, haben wir uns für Korrekturen eingesetzt und diese auch durchgesetzt.AH: Was waren die Knackpunkte in den vergangenen zehn Jahren?D. Riemann: Wichtig ist für mich vor allem, dass sich das Verhandlungsklima deutlich verbessert hat. In früheren Jahren ging es hauptsächlich um Klagen, die man nicht ernst genommen hat. Heute regeln wir die Dinge diplomatisch. Man spürt eine gegenseitige Wertschätzung auch bei schwierigen Themen.AH: Was sind die aktuellen Belange?D. Riemann: Der große Rahmen sind sicher die Wachstumsziele der Marke, die definiert sind, sowie die qualitative Entwicklung des Händlernetzes und die Umsetzung des neuen Händlervertrags. Die Händler müssen investieren. Es gibt bestimmte Fristen, die eingehalten werden müssen. Wir blicken allerdings optimistisch in die Zukunft. So haben wir jetzt beispielsweise einen Verkäuferarbeitsplatz, der für 24 Monate kostenlos eingesetzt werden kann. Damit können wir die Verkäufer bzw. den Verkaufsprozess besser steuern.AH: Wie schätzen Sie die Zufriedenheit der Händler mit der Verbandsarbeit ein?D. Riemann: Was ich auf der Versammlung gehört habe, ist, dass die Mitglieder mit unserer Arbeit und auch der von unserem Geschäftsführer Dietrich Asche zufrieden sind. Das zeigt auch der Zuspruch zur Händlerversammlung in Düsseldorf. Dass wir als Instrument der Interessenvertretung genutzt werden, demonstrieren die zahlreichen Anfragen der Mitglieder bei unserer Geschäftsführung in Bonn. Die Händler würden nicht anrufen, wenn sie keine Lösung erwarten würden.Hier brennt's-> im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Händlerrendite-> Umgang des Importeurs mit den Händlern, v. a. bei Jahreszielvereinbarungen, gleiche Konditionen für alle Partner-> Limitierung der Grauimporte auf unter 10 Prozent-> zu viele Ad-hoc-Maßnahmen, bspw. Zulassungshektik am Monatsende

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