Autokunden sollen beim Neuwagenkauf in der EU noch in diesem Jahr von mehr Wettbewerb profitieren. So oder so ähnlich heißt es derzeit in diversen Medienberichten. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet unter Berufung auf Kommissionskreise, dass Wettbewerbshüter Mario Monti plane, die strenge Markenbindung der Händler aufzuheben, ihnen Verkäufe außerhalb der Marktverantwortungsgebiete zu erlauben und den Mehrmarkenvertrieb auch in räumlich nicht getrennten Verkaufslokalen zu vereinfachen. Regelwidriges Verhalten von VW, DaimlerChrysler und Opel habe die Kommission nach Angaben von Monti-Sprecher Michael Tschernys darin bestärkt, die Vorschriften zu ändern. "Das neue System soll dem Verbraucher mehr Vorteile bringen", sagte Tscherny. Monti wolle dem Vernehmen nach den grenzüberschreitenden Autohandel stärken. Sein Vorschlag soll Ende Januar offiziell vorgelegt werden. VDA: "Kfz-GVO ist Grundlage für außerordentlich scharfen Wettbewerb" Der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Frankfurt erklärte am Donnerstag, er habe sich stets für die Beibehaltung des so genannten selektiven Vertragshändlersystems eingesetzt. Dieses System, das die Auswahl der Vertragshändler vorsieht, sei eine "bewährte Grundlage für einen außerordentlich scharfen und damit kundenfreundlichen Wettbewerb in der EU". Der Mehrmarkenvertrieb sei schon möglich, doch dürften sich die Marken bei den einzelnen Händlern nicht mischen. Der VDA erklärte, er wolle die offizielle Veröffentlichung des Monti-Vorschlags abwarten, bevor er dazu Stellung nehme. Ein VW-Sprecher betonte gegenüber dpa die Ansicht des Wolfsburger Unternehmens, dass sich die bisher geltende GVO "bewährt" habe. Der VDA bekräftigte darüber hinaus, er halte eine enge Zusammenarbeit zwischen Verkauf und Werkstatt für wichtig.
GVO: Montis vermeintliche Pläne
Medien: EU-Kommission will sich für "mehr Wettbewerb" einsetzen / VDA: "Wettbewerb in der EU ist schon jetzt scharf"