Die geplante Mehrwertsteuer-Erhöhung wird nach einer Prognose des Forschungsinstituts B&D Forecast im kommenden Jahr zum "Konjunkturprogramm" für den deutschen Neuwagenmarkt. "So kurios das klingt: Die Mehrwertsteuererhöhung ab dem 1. Januar 2007 wird nach unseren Prognosen einen Aufschwung im Automarkt auslösen, der – bei der Umsetzung von Reformen – den Automarkt in Deutschland auch mittelfristig belebt", schreibt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in einer am Montag veröffentlichten Studie.
Laut Dudenhöffer werden Privatkunden den Autokauf vorziehen, um die ab 2007 geltende Erhöhung der Mehrwehrsteuer auf 19 Prozent zu umgehen. Insgesamt rechnet er im vierten Quartal 2006 mit einem Neuzulassungsplus von rund 50.000 Fahrzeugen. Deutsche Hersteller wie VW, Ford und Opel würden bereits ab Frühjahr 2006 zu diesem positiven Effekt beitragen, indem sie Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfilter besser verfügbar machten. Die sich selbst tragende Nachfrage werde auch 2007 anhalten, hieß es.
Die Automobilindustrie verurteilte dagegen die geplante Steueranhebung und fürchtet um ihren Absatz. Die Erhöhung stelle "eine erhebliche Zusatzbelastung für das ohnehin schon schwierige Autogeschäft dar", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk in Frankfurt. "Mögliche Vorzieheffekte ersetzen keinen nachhaltigen Aufschwung." Wer glaube, die Belastungen der privaten Haushalte über die nächste Tarifrunde wieder mildern zu können, der irre. (rp/dpa)