Nach der Erdbebenkatastrophe im Nordosten Japans hat Mazda die Pkw-Produktion in seinen beiden heimischen Werken wieder in vollem Umfang aufgenommen. Auch Überstunden und Sonderschichten laufen wieder auf normalem Niveau. Der Hersteller geht nach Angaben von Dienstag davon aus, im laufenden Geschäftsjahr in Japan ein Produktionsvolumen von 900.000 Einheiten erreichen zu können. Das wären dann sogar vier Prozent mehr als letztes Jahr, sagte eine Unternehmenssprecherin. Insofern hätten sich das Erdbeben und die Atomkatastrophe dann aufs Gesamtjahr gesehen gar nicht ausgewirkt.
Die Mazda-Fabriken befinden sich in Hiroshima und Hofu im Südwesten Japans. Sie sind 850 bzw. 940 Kilometer von der Atomruine in Fukushima entfernt.
Trotz der Schwierigkeiten gab Mazda für das Geschäftsjahr 2011/12 (bis 31. März 2012) eine positive Prognose ab. So soll der Umsatz mit 2,19 Billionen Yen (rund 19,2 Milliarden Euro) in etwa auf Vorjahresniveau bewegen. Der Nettogewinn soll bei einer Milliarde Yen (rund 8,76 Millionen Euro) liegen. Grundlage ist ein Verkaufsziel von 1,3 Millionen Fahrzeuge weltweit.
Im vergangenen Jahr führte das verheerende Erdbeben am 11. März 2011 bei Mazda noch zu einem Verlust (wir berichteten). Unter dem Strich stand ein Minus von umgerechnet 500 Millionen Euro. Die Erlöse legten auf 19,4 Milliarden Euro zu, der weltweite Absatz auf 1,27 Millionen Einheiten.
Der optimistische Ausblick basiert u.a. auf intensiven Kostenreduzierungsmaßnahmen und der Einführung neuer Modelle. In Deutschland peilt Mazda durch die nun wieder uneingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit sowie Marketing- und Vertriebsprogramme ein deutlich höheres Volumen und mehr Marktanteile an. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) kam die Marke in den ersten fünf Monaten auf 19.934 Neuzulassungen (plus 3,5 Prozent). Der Marktanteil lag bei 1,5 Prozent. (rp)