Das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg hat wie angekündigt zu seinem 100. Geburtstag einen Wechsel an der Verbandsspitze vollzogen. Michael Ziegler wurde am Donnerstag bei der Delegiertenversammlung in Stuttgart einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Das Mitglied der Geschäftsleitung der Emil-Frey-Gruppe folgt in dieser Funktion auf Harry Brambach, der die vergangenen zehn Jahre am Steuer im Südwesten saß. "Jetzt wird er uns auf dem weiteren Weg in die Zukunft als Ehrenpräsident begleiten", erklärte Ziegler einer Mitteilung zufolge.
Der Start der Amtszeiten von Brambach und Ziegler weisen dabei verblüffende Parallelen auf. Als Ersterer die Verbandsführung 2008 übernahm, lief die Diskussion um die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern. Damals ging es um Rußpartikel. Heute macht sich das Kfz-Gewerbe für eine Hardware-Nachrüstung von Euro 5-Dieseln stark. Dabei stehen die Stickoxidemissionen im Fokus.
"Wenn sich eines aus der Geschichte lernen lässt, dann, dass es immer nur eine Frage der Zeit ist, bis das Auto jede technische Hürde meistert", betonte Ziegler. Und weiter: "Denn sein wahrer Antrieb sind die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen. Das Automobil ist auch 132 Jahre nach seiner Erfindung immer noch das Symbol für individuelle Mobilität und damit für die persönliche Freiheit. Die Faszination, die von ihm ausgeht, ist ungebrochen."
Mit Blick auf die Zukunft des Fahrzeugantriebs erklärte Ziegler in seiner Vorstellungsrede vor den Delegierten: "Welcher Motor in den Autos für den Antrieb sorgt, kann uns als Händlern und Werkstätten jedoch herzlich egal sein. Entscheidend ist für uns, dass wir als Kfz-Meisterbetriebe die ersten Ansprechpartner für die Autofahrer bleiben und dass weder Hersteller noch Drittanbieter die Wertschöpfungskette für sich monopolisieren dürfen. Nur so bleibt Wettbewerb gewährleistet."
Goldene Ehrennadel überreicht
Bei der anschließenden Jubiläumsfeier des Verbandes in der Alten Reithalle würdigte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut die Leistungen des Verbandes für die Autobranche, aber auch die von Brambach im Besonderen. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski überreichte Brambach die goldene Ehrennadel für herausragende Verdienste um das deutsche Kfz-Gewerbe.
Hoffmeister-Kraut zeigte sich davon überzeugt, dass der Landesverband auch künftig seine Rolle als Innovationstreiber auch weiter ausfüllen werde. "Mit Ihrem Engagement im Transformationsrat Automobilwirtschaft arbeitet auch Ihr Verband daran mit, die richtigen Rahmenbedingungen für den Mobilitätsstandort der Zukunft zu entwickeln", sagte die CDU-Politikerin.
Das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg war 1918 von 18 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben worden. Heute zählt die Organisation mit 4.275 Mitgliedsbetrieben zu den größten Wirtschaftsfachverbänden im Land. (rp)