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Magazin: Juristischer Ärger für Auto1

05.02.2018 12:12 Uhr
Magazin: Juristischer Ärger für Auto1
Auto1.com zählt zu den erfolgreichsten Start-ups in Europa.
© Foto: iStock/LuminaStock (bearbeitet)

Nicht angegebene Fahrzeugmängel: Nach Informationen des Magazins "Der Spiegel" klagen Dutzende GW-Händler gegen die B2B-Zukaufsplattform.

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Die Auto1 Group streitet sich mit mehreren Gebrauchtwagenhändlern vor Gericht. Wie das Magazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe meldet, hätten Dutzende Händler beim Landgericht Berlin und dem Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg Klage gegen das Start-up eingereicht. Es gebe mindestens 90 laufende oder abgeschlossene erstinstanzliche Verfahren.

Die meisten Händler fordern dem Bericht zufolge eine Entschädigung für Mängel an Gebrauchtwagen, die sie über die Plattform zugekauft haben. So seien Defekte nach der Anlieferung der Fahrzeuge entdeckt worden, die in der Beschreibung nicht angegeben waren.

Auto1 wollte sich nicht zu den einzelnen Fällen äußern. Gegenüber dem "Spiegel" teilte das Unternehmen mit: "Es ist sehr schwierig, auf pauschale Gerüchte und Einzelaussagen im Detail einzugehen. Natürlich können Fehler passieren." In Fachportalen im Internet sind immer wieder Beschwerden von Händlern über die Qualität der Hereinnahme und auch das Reklamationsmanagement von Auto1 zu lesen.

Auto1 hat sich binnen weniger Jahre zur größten B2B-Einkaufsplattform für Gebrauchtwagen in Europa entwickelt. 2016 betrug das Handelsvolumen mehr als 300.000 Fahrzeuge. Die Zahl der aktiven Partner-Händler gibt der Zwischenhändler mit über 30.000 an. Der Erfolg ruft zahlreiche Investoren auf den Plan. Erst Mitte Januar investierte der japanische Technologiekonzern Softbank über einen Fonds 460 Millionen Euro in das junge Unternehmen (wir berichteten). Mit 2,9 Milliarden Euro ist Auto1 momentan das zweitwertvollste Start-up Europas – nach dem Musik-Streamingdienst Spotify. (rp)

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KOMMENTARE


Müller

05.02.2018 - 15:05 Uhr

Na das ist doch mal eine Recherche! "90 laufende oder abgeschlossene erstinstanzliche Verfahren" und das bei einem jährlichen Gesamthandelsvolumen von über 300.000 Fahrzeugen ergibt eine Quote von 0,0003% und auf das gesamte Handelsvolumen (um Äpfel mit Äpfel zu vergleichen) noch viel niedriger. Von so einer Quote träumt doch jedes Unternehmen ;-)


Frank Fehling

05.02.2018 - 15:42 Uhr

Ich persönlich halte nichts von Auto1.com. Sie wollen nur eins eine Marktbeherrschung. Mit dem Kapital, was die Investoren bei Auto1.com investieren, wird der Automarkt dermaßen beeinflusst. Die Fahrzeuge sind teilweise nicht in dem versprochenen Zustand und auch zu teuer. Der Automarkt wird demnächst nur noch von den Mächtigen beherrscht. Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren viele Arbeitsplätze im Bereich Vertrieb/Verkauf weg rationalisieren. Das Internet beherrscht mittlerweile den Verkauf. Wer jetzt den Markt verschläft, der wird sterben.


J K

05.02.2018 - 18:00 Uhr

Na toll hoffentlich geht mir Auto 1 nicht verloren. Ich schicke mit Absicht die Kunden dahin wenn es preislich nicht passt -weil ich weiss, dass kein Fahrzeug von den auf der "Bühne" war. ;-)


Winfried Schultze

06.02.2018 - 09:29 Uhr

Ich höre schon heute den Aufschrei in einigen Monaten oder Jahren: Wenn ich das gewusst hätte, das war ja gar nicht vorstellbar! Wie? Da wurden tatsächlich mit Ankäufen großer Stückzahlen auch dubiose Gelder gewaschen? Kann ja gar nicht sein? Meistens wird es auch nicht so sein, Aber diese gigantischen Kapitalberge, die dort zusammen gekauft werden (300.000 mal Durchschnitts-EK), wer soll die finanzieren? Die Bank bei 0%? Welche Sicherheiten verlangt die Herstellerbank bei einem Vertragshändler, egal ob Alfa oder Volvo? Und dann die oft überzogenen Preise für unreparierte Fahrzeuge? Sollen die auf "Welt-Auto"-Standard gebracht werden und verkauft werden? Die sind dann teurer als ein Neuwagen. Wo bleiben 300.000 Fahrzeuge pro Jahr? Alle in Richtung Osten oder nach Afrika? Wer zahlt denn für diese Fahrzeuge mehr als den Einkaufspreis von Auto1? Einfach mal drüber nachdenken. Erfrischt die Synapsen


Don Renno

06.02.2018 - 10:55 Uhr

@Müller : Ihr kalkulierte Quote in Ehren. Diese ist aber absolut nicht aussagefähig. Fakt ist, dass registrierte Händler EnTÄUSCHUNG erlebten bzw. noch erleben werden. Die meisten scheuen den Aufwand welches ein Verfahren mit sich bringt. Wir selbst haben uns sehr bald von auto1 wieder zurückgezogen. Die Idee und die Technik von auto1 sind zwar sagenhaft und in etwa genau das was der Markt benötigt - aber die Umsetzung und Abhandlung sind katastrophal ! auto1 hat Vertrauen verspielt und wird aufgrund der fehlenden Expertise der Mitarbeiter und des starken mit Investorengeld gepushten Wachstum weiter verspielen. Und wer kauft dann noch bei einer Firma, der man nicht vertrauen kann ?


Dirk

06.02.2018 - 12:38 Uhr

@Herr Müller:Das mit dem Prozentrechnen üben wir aber nochmal. Nicht nur wer den Markt verschläft bekommt zukünftig Probleme.


Rolf Karrenbauer

06.02.2018 - 18:04 Uhr

Den aktuellen Spiegel-Artikel habe ich gelesen. Gut recherchiert und lesenswert. Die beiden Gründer Bertermann und Koc als Erfüllungsgehilfen für amerikanische und arabische Investoren, die sich mit Ihren Millionen auf den deutschen Gebrauchtwagenmarkt stürzen? "Nach Berechnung der Investoren ist es (Anm.: das Unternehmen Auto1) 2,9 Milliarden Euro wert." Ein bisschen mehr Gelassenheit würde jedem Autohändler, der sein Geschäft ernsthaft betreibt, gut tun!


Frank Fehling

06.02.2018 - 22:14 Uhr

Die Händlerschaft die bei auto1.com kauft, hat doch selbst Schuld. Es gibt auch andere Quellen, wo man Autos kaufen kann. Warum andere beglücken, wenn man es selbst machen kann. Man kann in dieser Branche das Geld weiß waschen. Ich könnte darüber sehr viel berichten bzw. schreiben.


Norbert Spöth

07.02.2018 - 09:57 Uhr

Auch unser Autohaus ist von den Machenschaften der Firma Auto1.com betroffen gewesen.Wir haben dann in Folge keine Autos mehr bei Auto1.com gekauft und können anderen Kollegen nur von den Gepflogenheiten warnen.Insgesamt haben wir Anfang des vorigen Jahres um 15 gebrauchte Autos gekauft. Bei zirka 1/3 war alles soweit OK. Bei 4 Gebrauchtwagen haben wir über unseren Anwalt ein Verfahren angestrengt und vor Gericht gewonnen. Bei einem Verfahren mussten wir anschließend jedoch das Gericht erneut bemühen, da der Schadensersatz nicht von Auto1.com gezahlt wurde. Da wusste in Berlin die eine Hand nicht was die andere machte.Bei allen weiteren Autos haben wir diese berümhten Gutschriften erhalten. Diese Gutschriften liegen uns noch vor, die können ja nur mit weiteren Autokäufen verrechnet werden.Aus dieser Kette haben wir uns unter Verzicht auf die Gutschriften befreit.Auto1.com war oder ist in unseren Augen eine unserisöse Firma. Liebe Kollegen seien Sie äußerst vorsichtig und setzen Sie sofort über einen Anwalt ihre Forderungen gegen Auto1.com durch. Lassen Sie sich nicht auf die Gutschrift mit der Verrechnung bei weiteren Autokäufen ein, sondern fordern Sie die Berichtigung der ursprünglichen Rechnung und der Auszahlung der Beträgt.


Wilhelm Peter Thiebus

28.06.2023 - 12:06 Uhr

Ich habe einen Porsche 911 G-Modell bei Auto1 in Belgien gekauft. Es gibt Bilder und Filme die zeigen, das Auto läuft. Nach bezahlter Transport Rechnung vor 2 Monaten !!! und 4 Wochen Wartezeit und meine Reklamation, ist das Auto nicht fahrbereit und es soll ein Sondertransport her. Und man wollte klären warum das Auto jetzt nicht läuft. Ich habe aber ein fahrbereites Auto gekauft und ich verlange einen Preisnachlass oder Geld zurück. Und hole das Auto selber ab. Aber wie üblich keine Antwort oder tausend vorbeugende Ausreden, sie wussten doch das ist ein alte Auto usw. Immer das gleiche, inkompetente sogenannte Kundenbetreuer bzw. Verkäufer und kein Entscheidungsträger in Sichtweite.


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