Der Autozulieferer Magna hat offiziell sein Interesse an einer Übernahme von Chrysler bestätigt. Gegenwärtig würden "mögliche Alternativen für die Zukunft von Chrysler" geprüft, teilte das Unternehmen am Freitag im kanadischen Aurora mit. Ein Sprecher in der Stuttgarter DaimlerChrysler-Zentrale wollte das nicht kommentieren. Magna bemühe sich, Klarheit über die Zukunft des US-Autobauers zu bekommen und über die Rolle, die Magna dabei spielen könne. Es sei aber keineswegs sicher, dass es zu einem Abschluss komme. Der Zulieferer betonte, dass DaimlerChrysler einer seiner größten Kunden sei. Magna und sein potenzieller Partner, die kanadische Investmentfirma Onex, wollen nach Informationen des "Wall Street Journal" jeweils gleich große Minderheitsbeteiligungen an Chrysler übernehmen, während Daimler eine kleine Beteiligung behalten würde. Um Interessenkonflikte als Zulieferer und Autohersteller zu vermeiden, würde Magna für Chrysler eine separate Gesellschaft bilden und für Design und Fertigung zuständig sein. Das Engineering würde ausgelagert. Die Firmen nahmen dazu keine Stellung. DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Rüdiger Grube trifft sich Medienberichten zufolge in dieser Woche in New York mit Kaufinteressenten. Dazu zählen der Onlineausgabe der "Detroit News" vom Freitag zufolge neben Magna das Investmentfirmen-Team Blackstone Group und Centerbridge Partners und die Investmentfirma Cerberus Capital Management. Der US-Investor Kirk Kerkorian, der über seine Investmentfirma Tracinda 4,5 Mrd. US-Dollar in bar für Chrysler geboten hatte, soll nicht zu den Verhandlungen eingeladen worden sein. Der DaimlerChrysler-Sprecher wollte diese Informationen ebenfalls nicht kommentieren. Die Investmentfirmen hätten sich in den vergangenen Wochen auch an die größten amerikanischen Autohändler wie Lithia Motors, AutoNation und Group 1 Auto gewandt, um Informationen über den Autohersteller und den Markt zu erhalten. Es seien auch kleinere Händler befragt worden. Chrysler habe insgesamt 3.750 Autohändler. (dpa)
Magna bestätigt Interesse an Chrysler
Autozulieferer prüft derzeit mögliche Alternativen für die Zukunft des Autobauers