Angst vor einer Verdrängung durch das Internet brauchte der Handel bisher nicht haben. Als Verkaufsanbahnungsinstrument bei Neu- und Gebrauchtwagen hat das Netz in der Regel gute Dienste geleistet und eher genutzt als geschadet. Inwieweit die jüngsten Neuwagen- und Servicebörsen das Geschäft beeinflussen, ist aufgrund der noch zu schwachen Durchdringung nicht abzusehen. Hier geht es in der Regel um das billigste Angebot und nicht um die Qualität der Dienstleistung. Dies wird vor allem Schnäppchenjäger ansprechen.
Das Internet ist auch in den Vereinigten Staaten beim Autoverkauf nicht mehr wegzudenken. Inzwischen gibt es allerdings zunehmend Bedenken und Warnungen von den Profis, war auf den Kongress der amerikanische Autohändler in Las Vegas am Anfang dieser Woche zu hören. So kann sich der Interessent beispielsweise auf der Seite www.trueauto.com das jeweils günstigste Angebot in seiner Region per Klick aussuchen.
Jon Wiggins, General Manager bei der Penske Group in Scottsdale (Arizona), warnte im Gespräch mit AUTOHAUS Online davor, die Auswirkungen des Internets für den Handel zu unterschätzen. Klar ist: Wenn sich der Kunde sein Auto nur noch im nächstgelegenen Showroom anschaut, um daraufhin direkt im Netz das billigste Angebot zu nehmen, dann ist das bestehende Geschäftsmodell in Gefahr.
Begünstigt wird diese Entwicklung in den USA durch die Kaufgewohnheit, das Auto gleich vom Hof mitzunehmen. Die Händler halten dafür entsprechend große Lager vor. In Deutschland akzeptiert der Käufer hingegen auch längere Wartezeiten, um seinen individuellen Neuwagen zu erhalten. Diese Individualität läßt sich im Web nicht so einfach abbilden.
