Markenüberblick: Nio plant Markteintritt in Deutschland

Mit Nio schickt sich ein weiterer Hersteller aus China an, auf dem deutschen Fahrzeugmarkt Fuß zu fassen. Der Premiumhersteller wurde 2014 in Shanghai gegründet und ist seitdem auf Wachstumskurs. Das Erfolgsrezept: hochwertige Fahrzeuge, schnelle Ladeinfrastruktur und die Möglichkeit, die Traktionsbatterie einfach tauschen zu können.Dem ein oder anderen wird das Konzept des Batterie-Tauschs sicherlich bekannt vorkommen, haben sich in den letzten Jahren doch schon einige Hersteller damit beschäftigt oder sind, wie im Falle von Better Place sogar krachend damit gescheitert. Argumente dafür, dass es diesmal anders laufen wird, gibt es jedenfalls.Vertrieb per App und Nio HousesVertrieben werden die Fahrzeuge direkt von Nio. "Man kann das Fahrzeug über die App oder das Nio House kaufen", erklärt Ralph Kranz, General Manager Germany bei Nio. Die Houses nehmen in der Strategie Nios einen wichtigen Platz ein. Sie dienen nicht nur dazu, die Fahrzeuge in Augenschein nehmen zu können und einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. In ihnen trifft sich auch die Nio-Community zum gemeinsamen Austausch.Die Houses sind mit buchbaren Meetingräumen, einer Bibliothek und einer kleinen Bar, an welcher auch der für jedes Haus individuelle Signature Drink angeboten wird, ausgestattet. Rund 50 Nio Houses sowie 365 der kleineren, aber vom Konzept ähnlichen Nio Spaces gibt es weltweit bereits. Betrieben werden sie von Nio selbst, eine Händlerstruktur braucht man daher nicht. Wo genau solche Houses bald stehen werden, ist derzeit allerdings noch unklar, man wolle aber "in den größten Städten vertreten sein", versicherte Kranz.Ebenso im Aufbau befindet sich derzeit noch der USP des Herstellers: die Swap Station genannten Stationen zum Wechseln des Akkus. Diese wolle man, so Kranz, den Kunden schon ab Markteintritt zur Verfügung stellen können. "Da sind wir gerade dabei, das Netz aufzubauen." Swap Station sollen an der Autobahn, in den Städten und um die Städte herum zu finden sein.Das Prinzip des Batterietauschs steht eben jenen Kunden offen, die ihre Fahrzeugbatterie nicht gekauft, sondern gemietet haben - was der großen Mehrheit der Fahrzeughalter entspricht: Im Norwegischen Markt liegt der Anteil der Batterie-Mieter beispielsweise bei 95 Prozent.Autonomer BatterietauschDer Batteriewechsel läuft vollautomatisch ab, das Fahrzeug wird autonom auf die dafür vorgesehene Plattform gefahren, die entsprechenden Schrauben gelöst und schließlich die Traktionsbatterie getauscht. Die Kapazität der Batterie kann man dabei frei wählen, die Batterien sind, trotz unterschiedlicher Kapazität, gleich groß. Mehrere Millionen dieser, mit dreizehn Batterien bestückten Swaps habe man in China bereits durchgeführt, erklärt Kranz.Die ganze Prozedur soll nicht länger als fünf Minuten dauern. Etwa 900 solcher Battery Swaps verrichten in China bereits ihren Dienst und auch in Norwegen, wo Nio schon im September 2021 in den Markt eintrat, gibt es bereits eine erste Anlage.Feststoffbatterie kommtTrotz des Wechselakku-Prinzips knausert Nio bei der Reichweite nicht. Den ET7, der noch in diesem Jahr in Deutschland erhältlich sein soll, gibt es mit 70 und 100 kWh Speicherkapazität. Zudem ist eine Feststoffbatterie mit deutlich höherer Leistungsdichte und einer Kapazität von 150 kWh in Planung und soll noch in diesem Jahr auf dem asiatischen Markt angeboten werden.Nio Auf Einen Blick- Modellpalette: Ende 2022 soll der ET7 als erstes Fahrzeug auf dem deutschen Markt erhältlich sein.- Vertrieb: Direktvertrieb über Nio Houses, Online- Showrooms: Rund 50 Nio Houses sowie 365 kleinere Nio Spaces weltweit, betrieben von Nio selbst- Werkstattpartner: Mobile Servicefahrzeuge sowie Hol- und Bring-Dienste sind geplant.

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