Immer mehr Autokäufer erwerben ihren Neuwagen über das Internet. Damit steigt der Druck auf die Markenhändler, sich optimal zu positionieren. Das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) hat jetzt im Auftrag des Prüfkonzerns Dekra untersucht, wie sich der zunehmende Online-Verkauf auf die Profitabilität im Handel auswirkt. Erste Ergebnisse der Studie wurden am Mittwoch am Rande des Genfer Autosalons vorgestellt.
Demnach sind mittlerweile rund zehn Prozent der Autokäufer bereit, einen Neuwagen nicht nur im Netz auszuwählen, sondern auch dort zu kaufen und zu bezahlen. Im vergangenen Jahr wurden nach Branchenschätzungen gut 50.000 Fahrzeuge online an Privatleute verkauft. In Zukunft könnten es etwa 310.000 sein, hieß es.
Die Studie unterscheidet zwischen zwei Geschäftsmodellen des Internetverkaufs: einerseits der Verkauf von Lagerfahrzeugen, andererseits die Vermittlung von individuell konfigurierten Neuwagen. Nach Einschätzung von IFA-Chef Willi Diez wird das Angebot in den nächsten Jahren in beiden Absatzkanälen aufgrund des weitgehend gesättigten deutschen Automarktes weiter zunehmen: "Die Volumenplanungen der Autohersteller und -importeure werden auch in Zukunft über der tatsächlichen Aufnahmekapazität des Marktes liegen. Diese Überschussmengen werden dann in den Internetbörsen angeboten – mit der Konsequenz, dass sich der Preisdruck weiter verschärft."
Niedrige Werkstattbindung
Für die Vertragshändler ist der Online-Neuwagenverkauf ein zweischneidiges Schwert: Der Untersuchung zufolge sind fast 90 Prozent der Internet-Käufer überregionale Privatkunden. Dementsprechend niedrig ist die Werkstattbindung. Nahezu alle Händler (95 Prozent) bezifferten den Bindungsgrad der Online-Kunden im Service auf unter 20 Prozent.
Die neue Studie mit dem Titel "Neuwagenverkauf im Internet – Chance oder Sackgasse für den Automobilhandel" ist die sechste Zusammenarbeit zwischen dem IFA und Dekra. Alle Ergebnisse werden am 23. Mai in Stuttgart vorgestellt. (rp)
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