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Reaktionen auf Chevy-Rückzug: "Überfällige Entscheidung" oder "derbe Kopfnuss"

06.12.2013 16:00 Uhr
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Viele User auf AUTOHAUS Online sehen den Chevy-Abzug zwiespältig.
© Foto: Chevrolet

Ob Opel vom Chevrolet-Rückzug in Europa profitieren wird, darüber ist sich die Branche – allen voran der betroffene Handel – uneins. Dies zeigt die angeregte Diskussion unter den AUTOHAUS Online-Lesern.

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Die Ankündigung von General Motors (GM), Chevrolet 2016 vom europäischen Markt zu nehmen und damit Opel/Vauxhall zu stärken, ist eine faustdicke Überraschung. Ob aber die Traditionsmarken tatsächlich von dem Rückzug profitieren werden, darüber ist sich die Branche – allen voran der betroffene Handel – nicht einig. Dies zeigt die angeregte Diskussion unter den AUTOHAUS Online-Lesern.

So freuen sich die einen über "Bekenntnis und Stärkung für Opel" und danken GM sowie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann für die "überfällige Entscheidung". So schreibt etwa User "Martin": "Ein klares Bekenntnis zur Marke Opel! Gut so!" "Torsten Pö" meint: "Opel kann sich über diese Entscheidung freuen. Denn damit sollten alle höhnischen Rufe, dass Chevy Opel ersetzen sollte, verstummen." Zwiespältiger sieht es "K. Wempe": "Ein richtiger und guter Schritt. Wer allerdings glaubt, dass das eine Prozent Marktanteil automatisch zu Opel wandert, der irrt."

Das sehen auch andere so. "Ich kenne viele Opel-Kollegen die durch den Wegfall von Chevrolet in keinster Weise profitieren werden; im Gegenteil: Diese werden durch den Schritt finanziell massiv geschädigt. Und nirgendwo wird dann ein Opel mehr verkauft", prognostiziert Nutzer "A. Aslau". Und "Mr.T" ergänzt: "Wer in einem Opel/Chevy-Betrieb arbeitet, weiß um die stützende Wirkung der Chevy-Abteilung. Jetzt bricht auch Chevy weg. Das ist eine derbe Kopfnuss!" Der Leser "MAB" hat Zahlen dazu: "Bei uns (Opel und Chevy) machen die Koreaner ca. 20 bis 30 Prozent des Neuwagen-Umsatzes aus. Was für die Verkäufer bares Geld bedeutet. Diese Stückzahlen werden auf keinen Fall durch ein Plus an Opel-Neuwagen kompensiert! Ein Chevrolet Spark wird uns definitiv fehlen."

Wandern Kunden ab?

"Cremers" befürchtet folgendes Szenario: "Chevrolet-Kunden versuchen ihr Glück beim Opel-Händler, der vorher ja auch schon meistens den Chevy verkauft hat. Dort merken sie, dass so ein Opel doch um einiges teurer ist und kaufen a) einen Dacia, Kia oder Hyundai oder b) Opel macht die eigenen Preise kaputt und bietet seine Produkte mit kamikazeähnlichen Nachlässen an, um das eine Prozent Marktanteil zu ergattern. So oder so kein Gewinn für die Opel-Händler und kein Gewinn für GM."

Auch Endkunden lockt das heiße Thema auf die AUTOHAUS Online-Seite. "Horst-Peter42" nennt sich einen "preisbewussten Senioren-Verbraucher", der sich für einen Chevrolet Trax interessierte: "Mit einem bereits unterschriebenen Kaufvertrag, hätte ich jetzt ein riesiges Problem. Keinesfalls würde ich jetzt noch den Trax kaufen wollen. Ich hatte den Trax nicht als einen Ladenhüter gesehen, zumal der vergleichbare Opel Mocca doch ziemlich teurer ist."

"Schwachsinn hoch 10"

Auch auf der Facebook-Seite von Chevrolet Deutschland kritisieren die meisten Kommentatoren die Entscheidung: "Schwachsinn hoch 10" heißt es dort etwa oder: "Oh no ... das darf doch wohl nicht wahr sein. Dabei hat sich Chevrolet doch grade etabliert!" Ein anderer postet: "Gefällt mir gar nicht. Eigentlich sollte es nächstes Jahr ein neuer Captiva werden, aber ich glaube das hat sich nun erledigt." Ein Käufer ist erzürnt: "Dies ist vollkommend falsch und ein Betrug an den Kunden. Ich habe gerade erst einen gekauft. Wert jetzt nur noch Schrott." (se)

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KOMMENTARE

Dr.Stefan Oberhauser

07.12.2013 - 09:23 Uhr

Tja, wer sich auf so drittklassige Amischlitten einlässt braucht sich nicht wundern.


Michael Kühn

07.12.2013 - 13:29 Uhr

... Man denke noch an den Rückzug von BMW /Rover und deren Verkauf; die Autos waren über Nacht fast nix mehr wert. Rover gab es zwar noch in Deutschland, aber diese Tatsache genügte schon, um sämtlichen Investitionen von Händlern und auch Interessenten/Käufern einen schmerzhaften Tritt in den Hintern zu "schenken"... - GM hätte es geschickter regeln können, "KNALLHARTES SCHWARZ/WEISS -DENKEN WAR NOCH NIE GUT"


K. Grundig

09.12.2013 - 09:27 Uhr

@ Dr. Oberhauser: Wenn ich diese Aussage lese, schwillt mir der Kamm! Eine derart herablassende Aussage zeugt von deutlicher Unkenntnis über gute Produkte, die in Deutschland leider nie akzeptiert wurden. Vielfach leider auch der Presse sei dank. Vielleicht überzeugen Sie sich einfach mal selber von den Autos, die dauerhaft schlecht geredet werden. Wenn ein Benz rostet, kümmert das keinen, aber wehe der böse Ami will sich in Europa breit machen. Damit kommt der deutsche Fabrikant nicht klar, weil er natürlich mit seinem Produkt über den Dingen steht.


Thommy K

09.12.2013 - 10:08 Uhr

@Herr Kühn , so ist es ...Es wird sehr schwer noch einen Chevy an den Mann /Frau zu bringen, da die Kundschaft glaubt ,das es ab übermorgen keine Teile mehr dafür gibt.


Frank Liermann

09.12.2013 - 10:45 Uhr

Opel hat gerade hier im Augsburger Raum, einen hohen Marktanteil, weil sie sich den Markt mit Mega-Rabatten und Aktionen kaufen. Bei Chevrolet ist das ganze noch extremer! Wenn die Händler wieder Geld verdienen wollen, muß Chevrolet ganz weg und Opel muß wieder konkurrenzfähige Autos bauen. Eine Billigmarke einer Billigmarke braucht niemand! Durch die ganzen Aktionen sind die Wiederverkaufswerte der ganzen GM-Produkte äußerst miserabel. Der beste Chevrolet und Opel, ist der, der nicht auf meinem Hof steht!


Hans Hase

09.12.2013 - 13:42 Uhr

... was für eine Theater wegen 0,9 % Marktanteil, mit über 50% Eigenzulassungen. SAAB ist weg, Daihatsu ist weg, und keiner hat es gemerkt...Manchmal muß man Entscheidungen treffen, dass ist nun mal so, ist privat auch nicht anders...


Dr.Stefan Oberhauser

10.12.2013 - 08:37 Uhr

ich bin seit über 25 Jahren im Autogeschäft. Allein wegen des Wertverlustes ist diese Marke ein absolutes no go da haben wir den Fahrspass,Motoren Verbrauch und Verarbeitungsqualität, Innenraummaterialien, Geräuschdämmung noch gar nicht berücksichtigt.Never !


Frank Liermann

10.12.2013 - 10:02 Uhr

Herr Hase und Dr. Oberhauser haben es auf den Punkt gebracht! Und wenn Opel weg ist, wirds auch nur die Angestellten im Herstellerwerk jucken. Der Konsument kauft dann eben eben einen VW, Ford, Hyundai oder Kia. Vermissen wird Opel auch niemand.


Wayne Rooney

11.12.2013 - 09:00 Uhr

Gestern waren Interessenten bei mir, welche Chevrolet mit GM verwechselten und wissen wollten, wie es dann mit Opel weitergehen soll. Hier kann man erkennen, wie Meldungen in den Köpfen der Leute sehr leicht komplett falsch interpretiert werden können. Die Aufklärungsarbeit darf dann wie immer der Verkaufsberater übernehmen...sofern die Leute, welche aufgrund der ständgen Hiobsbotschaften noch nicht total verunsichert, trotzdem noch ins Autohaus kommen...


elmar nedorost

15.12.2013 - 12:05 Uhr

Ich finde es auch einen grossen Schwachsinn, dass Chevrolet sich aus Europa zurueck zieht. Fahre selber schon das Zweite Chevy Modell mit Automatikgetriebe. Auch Autogasantrieb hatte schon der Vorgaenger Nubira 1,8 LT Autom. als auch mein aktueller Epica 2,5 LT Automatik. Mit Autogas hatte Chevrolet eine Offensive gemacht, neuerdings flaute dies ab, auch ein grosser Fehler der Marke. Jetzt wo dauernd neue Modelle auf den Markt kamen und viele Haendler investierten, kommt in zwei Jahren das Ende des Verkaufs.Ich selber habe viel Glueck, da meine Werkstatt in Mauerham bei Taching am See versichert, noch bis 2025 Chevy und auch andere Marken kundendienstlich zu versorgen. Also, wenn man 2015 noch einen Neuwagen kaufen wuerde ist man noch zehn Jahre sicher betreut. Was das Thema Autogas betrifft, so wurde man schon gezwungen auf andere Marken zu wechseln, da Chevrolets neue Modelle keine so guten technischen Voraussetzungen mehr bieten. Allen voran wird die Marke Dacia in Zukunft ein gutes Geschaeft mit LPG haben. Laufend neue Modelle, preiswert, und marktangepasst. Zu guter letzt glaube ich nicht, dass Opel mit Ex Chevy Fahrern ein Geschaeft macht. Nicht besser aber umso teurer, Opel ist aber keine Premiummarke.Gute Fahrt wuenscht E.Nedorost!


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