Die Ankündigung von General Motors (GM), Chevrolet 2016 vom europäischen Markt zu nehmen und damit Opel/Vauxhall zu stärken, ist eine faustdicke Überraschung. Ob aber die Traditionsmarken tatsächlich von dem Rückzug profitieren werden, darüber ist sich die Branche – allen voran der betroffene Handel – nicht einig. Dies zeigt die angeregte Diskussion unter den AUTOHAUS Online-Lesern.
So freuen sich die einen über "Bekenntnis und Stärkung für Opel" und danken GM sowie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann für die "überfällige Entscheidung". So schreibt etwa User "Martin": "Ein klares Bekenntnis zur Marke Opel! Gut so!" "Torsten Pö" meint: "Opel kann sich über diese Entscheidung freuen. Denn damit sollten alle höhnischen Rufe, dass Chevy Opel ersetzen sollte, verstummen." Zwiespältiger sieht es "K. Wempe": "Ein richtiger und guter Schritt. Wer allerdings glaubt, dass das eine Prozent Marktanteil automatisch zu Opel wandert, der irrt."
Das sehen auch andere so. "Ich kenne viele Opel-Kollegen die durch den Wegfall von Chevrolet in keinster Weise profitieren werden; im Gegenteil: Diese werden durch den Schritt finanziell massiv geschädigt. Und nirgendwo wird dann ein Opel mehr verkauft", prognostiziert Nutzer "A. Aslau". Und "Mr.T" ergänzt: "Wer in einem Opel/Chevy-Betrieb arbeitet, weiß um die stützende Wirkung der Chevy-Abteilung. Jetzt bricht auch Chevy weg. Das ist eine derbe Kopfnuss!" Der Leser "MAB" hat Zahlen dazu: "Bei uns (Opel und Chevy) machen die Koreaner ca. 20 bis 30 Prozent des Neuwagen-Umsatzes aus. Was für die Verkäufer bares Geld bedeutet. Diese Stückzahlen werden auf keinen Fall durch ein Plus an Opel-Neuwagen kompensiert! Ein Chevrolet Spark wird uns definitiv fehlen."
Wandern Kunden ab?
"Cremers" befürchtet folgendes Szenario: "Chevrolet-Kunden versuchen ihr Glück beim Opel-Händler, der vorher ja auch schon meistens den Chevy verkauft hat. Dort merken sie, dass so ein Opel doch um einiges teurer ist und kaufen a) einen Dacia, Kia oder Hyundai oder b) Opel macht die eigenen Preise kaputt und bietet seine Produkte mit kamikazeähnlichen Nachlässen an, um das eine Prozent Marktanteil zu ergattern. So oder so kein Gewinn für die Opel-Händler und kein Gewinn für GM."
Auch Endkunden lockt das heiße Thema auf die AUTOHAUS Online-Seite. "Horst-Peter42" nennt sich einen "preisbewussten Senioren-Verbraucher", der sich für einen Chevrolet Trax interessierte: "Mit einem bereits unterschriebenen Kaufvertrag, hätte ich jetzt ein riesiges Problem. Keinesfalls würde ich jetzt noch den Trax kaufen wollen. Ich hatte den Trax nicht als einen Ladenhüter gesehen, zumal der vergleichbare Opel Mocca doch ziemlich teurer ist."
"Schwachsinn hoch 10"
Auch auf der Facebook-Seite von Chevrolet Deutschland kritisieren die meisten Kommentatoren die Entscheidung: "Schwachsinn hoch 10" heißt es dort etwa oder: "Oh no ... das darf doch wohl nicht wahr sein. Dabei hat sich Chevrolet doch grade etabliert!" Ein anderer postet: "Gefällt mir gar nicht. Eigentlich sollte es nächstes Jahr ein neuer Captiva werden, aber ich glaube das hat sich nun erledigt." Ein Käufer ist erzürnt: "Dies ist vollkommend falsch und ein Betrug an den Kunden. Ich habe gerade erst einen gekauft. Wert jetzt nur noch Schrott." (se)
Michael Kühn
K. Grundig
Thommy K
Frank Liermann
Hans Hase
Dr.Stefan Oberhauser
Frank Liermann
Wayne Rooney
elmar nedorost