Ausgabe 03/2011: Rekordjagd

RekordjagdTransporter E Der Markt hat sich 2010 besser entwickelt, als man erwartet hatte. Fiat Professional hat daran partizipiert und erwartet auch für 2011 gute Zahlen. Die Rendite des Handels sei gestiegen. von Ralph M. MeunzelAndreas Serra, Vorstandsmitglied Fiat Group Automobiles Germany, sieht Fiat Professional auf dem besten Weg, wieder die Zahlen der Rekordjahre 2007 und 2008 zu erreichen.AH: Herr Serra, wie läuft das Transportergeschäft im Boomland Deutschland?A. Serra: Gut. Für uns kam der Durchbruch im Juni 2010. Der Markt – nach Fiat-Abgrenzung – stieg dann im Gesamtjahr um 14,7 Prozent. Den Gesamtmarkt hatten wir mit 235.000 geschätzt. Es sind letztlich 272.000 Einheiten geworden. Auf WachstumskursAH: Wie hat sich der Absatz von Fiat Professional entwickelt?A. Serra: Wir konnten uns mit 38.500 verkauften Einheiten gegenüber 2009 erheblich steigern. Der Markt war in 2009 um 30 Prozent eingebrochen. 2010 war eine Phase der Konsolidierung. Damit möchte ich auch klarstellen, dass wir noch nicht auf dem Niveau der Rekordjahre von 2007 oder 2008 sind.AH: Wie lautet Ihre Prognose?A. Serra: Wir sind wieder auf dem Weg dorthin. Wir rechnen mit insgesamt 43.000 Transporterverkäufen in 2011. Nach dem Einbruch in 2009 haben unsere Handelspartner noch 18.000 Fahrzeuge verkauft. 2011 gehen wir hier von 22.000 Einheiten aus. Dazu müssen Sie dann noch die Ducato-Fahrgestelle für die Wohnmobilindustrie und den Mietwagenmarkt rechnen.Restwerte stabilisierenAH: Welche Rolle spielt das Vermietgeschäft?A. Serra: Im vergangenen Jahr so gut wie gar keine. Um die Restwerte zu stabilisieren, haben wir im vergangenen Jahr im Unterschied zu unseren Mitbewerbern darauf verzichtet. Mit Hilfe des Vermietgeschäfts kann man zwar Marktanteile gewinnen, das schadet aber letztlich dem Neu- und Gebrauchtwagengeschäft der Handelspartner.AH: Wie haben sich die Restwerte entwickelt?A. Serra: Wir sind dabei, diese kontinuierlich zu steigern. Wir verkaufen unsere Gebrauchten rund 15 Prozent über den Werten der Marktbeobachter. Ich setze hier jedoch auf eine neuerliche Korrektur der Marktbeobachter – und zwar noch weiter nach oben. Unsere Gebrauchtwagen sind derzeit eine knappe Ware. Die Margen für den Handel sind gut. Das Gebrauchwagengeschäft hat sich inzwischen wieder mehr als verdoppelt.HändlerrenditeAH: Was hat der Handel im vergangenen Jahr verdient?A. Serra: Grundsätzlich war das Geschäft auch im Krisenjahr 2009 positiv. Die Renditen sind 2010 gestiegen und wir rechnen auch in 2011 mit einem weiteren Anstieg. Zudem hat sich das Nachlassverhalten im Markt in den letzten Monaten reduziert. Ein Grund für die Ertragsverbesserung ist sicher auch die eigenständige und auf Kontinuität bauende Strategie von Fiat Professional. Damit haben wir gegenüber den anderen Importeuren einen enormen Vorteil.AH: Wie beurteilen Sie Ihr Netz?A. Serra: Wir haben derzeit rund 200 Haupthändler, davon sind 46 exklusiv, 90 Filialen, 180 angeschlossene Betriebe und 28 Iveco-Partner sowie rund 400 Servicebetriebe. Damit sind wir im Markt bestens aufgestellt. Was das Netz und den Service betrifft, orientieren wir uns sehr stark am äußerst professionell agierenden Lkw-Bereich.AH: Wo sind die Stellgrößen im Handel?A. Serra: In erster Linie geht es darum, dass man einen eigenen Verkäufer für Fiat Professional hat. Neben dem Servicegedanken ist dies die wichtigste Voraussetzung, um am Markt Erfolg zu haben. ModellentwicklungenAH: Welche Trends zeichnen sich im Produktbereich ab?A. Serra: Wir haben die modernste Produktpalette der vergangenen Jahre. Der Ducato ist nach wie vor unser Bestseller und entwickelt sich hervorragend. Im Laufe des Jahres stellen wir beim Ducato ein „Modelyear“ und die neuen, drehmomentstarken Euro-5-Motoren vor. Wir freuen uns aber auch über den riesigen Erfolg des neuen Doblò Cargo seit Einführung im Februar 2010, vor allem als Stadt-Lieferwagen. Das Auto fährt sich wie ein Pkw und wird für uns neben dem Ducato zum zweiten Standbein. Wir werden davon in diesem Jahr knapp 6.000 Modelle verkaufen. Unsere Strategie, das richtige Fahrzeug für jede Zielgruppe zu haben, entwickeln wir kontinuierlich weiter. Beispielsweise im Pickup-Segment oder als Pritsche beim Doblò Cargo. z

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