Ausgabe 08/2012: „Schlankere Systeme“

„Schlankere Systeme“ BMW Händlerverband – Handlungsbedarf sieht Werner E. Entenmann vor allem bei Abwicklungs-, Melde- und Bonifikationssystemen. von ralph m. meunzelWie zufrieden sind die BMW und MINI Händler mit dem letzten Geschäftsjahr, wo drückt sie gegenwärtig der Schuh? Ein Interview mit Werner E. Entenmann, Präsident des Verbandes der BMW- und MINI Handelsorganisation Deutschland e.V.AH: Herr Entenmann, wie sieht die Jahrensbilanz 2011 für die BMW-Händler aus, speziell in Sachen Rendite?W. Entenmann: Das Jahr war das zweitbeste Jahr in den letzten zehn Vergleichsjahren. Die BMW Handelsorganisation schrieb ein vorläufiges Ergebnis von 1,4 Prozent Unternehmensrendite vor Steuern.Aftersales und Großkunden-geschäft als RenditebringerAH: In welchem Bereich wurde das Geld vor allem verdient? W. Entenmann: Prozentual war natürlich das Aftersales-Geschäft der Renditebringer. Allerdings lief auch das Neuwagengeschäft in Bezug auf den Deckungsbeitrag gut. Besonders sind hier unsere neuen Modelle – u. a. der BMW X3 – und das Großkundengeschäft hervorzuheben.AH: Dann muss der Handel ja mit der Entwicklung von BMW zufrieden sein. W. Entenmann: Ja, das kann man wirklich bejahen.AH: Aber man hört Klagen aus dem Handel über unzureichende Verkaufsfördermaßnahmen. Können Sie das bestätigen? W. Entenmann: Das ist ein jährlich wiederkehrendes Spannungsfeld. Die Frage ist vielleicht so zu stellen: Wo ist der richtige Ansatz für VKF-Maßnahmen, und den sehen wir nicht bei zu hohen Barbeträgen.Mehr Exklusivität für MINI?AH: Wie hat sich MINI entwickelt?W. Entenmann: Man kann sagen, MINI lag in 2011 über den Absatzerwartungen.AH: Teilen Sie die Forderungen nach mehr Exklusivität für MINI? W. Entenmann: Die Frage ist so nicht zu beantworten. Wir haben bereits sehr gut dargestellte Exklusiv-Auftritte. Deshalb stellt sich die Frage: Bis wann haben wir eine möglichst durchgehende MINI-Welt, und das je nach den Absatzmöglichkeiten?AH: Wie sind Ihre Erwartungen 2012 an Ihre Marken? W. Entenmann: Wir hoffen, durch unsere junge Modellpalette und weitere Neueinführungen weiter wachsen zu können. LeasingrückläuferAH: Man hört, die aktuellen Leasingrückläufer seien viel zu hoch bewertet?W. Entenmann: Beim Thema Preisgestaltung bzw. Schätzwerte der Leasing-rückläufer sind wir in intensiven Gesprächen. Wir können nicht pauschal sagen, alle Rückläufer seien zu hoch bewertet, sondern genau die Problemfahrzeuge müssen thematisiert werden.AH: Stimmen im 1. Quartal die Erträge im NW- und GW-Geschäft? W. Entenmann: Nein, die Erträge stimmen im 1. Quartal 2012 nicht.AH: Welche Chancen geben Sie künftig den BMW i Elektromodellen? W. Entenmann: Sicherlich muss BMW dieses Feld besetzen. Das BMW i Konzept ist meiner Ansicht nach der kompetenteste Ansatz in der Branche. Wir beginnen Ende 2013 mit diesem Geschäft, und erst dann kann man eine Prognose aus Handelssicht abgeben.Mehr um den Markt kümmernAH: Werden Sie als Verband genügend in die Herstellerentscheidungen einbezogen? W. Entenmann: Die Entscheidung trifft der Hersteller. Bei der Schnittstelle zum Handel sind wir heute viel besser eingebunden als früher. Es kann aber immer mehr sein.AH: Was wünschen Sie sich künftig von Ihrem Hersteller? W. Entenmann: Wir haben kein „Wunschkonzert“, aber einen Punkt möchte ich in diesem Zusammenhang schon ansprechen: Die Systeme müssen viel schlanker werden. Wir beschäftigen uns beispielsweise viel zu stark mit Abwicklungs-, Melde- und Bonifikationssystemen, als dass wir uns um den Markt kümmern. Hier sehe ich großen Handlungsbedarf.AH: Herr Entenmann, herzlichen Dank für das Gespräch!Lesen SIe hier...... warum die BMW und MINI Handelsorganisation mit dem Geschäftsverlauf 2011 zufrieden ist, aber mit dem 1. Quartal 2012 nicht, und wo Präsident Entenmann Handlungsbedarf sieht.

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