Ausgabe 23-24/2010: Schlüssel zu mehr Erfolg

Schlüssel zu mehr ErfolgBranchenbarometer E Auf der Gesellschafterversammlung der Techno in Hamburg sprach AUTOHAUS mit verschiedenen Automobilmanagern über ihre Sicht auf 2010 und ihren Ausblick auf 2011. von Prof. Hannes BrachatWer in der Branche Rang und Namen hat, trifft sich alljährlich zur Techno-Warenbörse bzw. zur Techno-Gesellschafterversammlung in Hamburg. Zum Techno-Event 2010 haben die beiden Geschäftsführer Alexander Götzenberger und Dietmar Scheck den Juristen und Politiker Dr. Klaus von Dohnanyi mit dem Vortragsthema „Unternehmermentalität – Sind wir Deutschen risikoscheu?“ verpflichtet. Dohnanyi, Ex-Bundesbildungsminister und ehemaliger Erster Bürgermeister von Hamburg, zum Mittelstand: „Was vielen Kollegen in der Politik fehlt, ist die Erfahrung des Mittelständlers, der selber Risikoträger ist und von dessen Wirken auch seine Existenz abhängt. Wer die schlaflosen Nächte eines Unternehmers nicht kennt, kann über Wirtschaft nicht mitreden.“ In Sachen unternehmerischer Neugründungen steht Deutschland in Europa an letzter Stelle. Es müssen die Rahmenbedingungen dazu freiheitlicher organisiert werden. Dazu gehörten auch weniger Vorgaben aus Brüssel. AUTOHAUS hat auf der Veranstaltung verschiedene Automobilmanager bezüglich einer Rückschau auf das Wirtschaftsjahr 2010 und einer Vorschau auf 2011 befragt.Fritz Haberl, ZDK-Ehrenpräsident, MünchenAH: Herr Haberl, Sie gehören zu den maßgeblichen Prägern der Techno. Wo steht die Techno aktuell?F. Haberl: Ich bin mit den Aktivitäten der Geschäftsführung der Techno zufrieden. Da hat man sich vielfach Aktivitäten einfallen lassen, um das Geschäft zu stabilisieren und nach vorne zu bringen. Worüber ich enttäuscht bin – man sehe mir mein fortschrittliches Alter nach –, ist das mangelnde „Wir-Gefühl“, das wir in den Gründerjahren und danach hatten. Was auch immer die Gründe dafür sind, es sei so.AH: Sie gelten nach wie vor als aufmerksamer Beobachter der Szenerie. Was bewegt den ZDK-Ehrenpräsidenten?F. Haberl: Ich mache mir Sorgen wegen einer Modellpolitik der Hersteller, auf die der Handel nicht vorbereitet ist. Wenn ein Fabrikat mittleren Volumens bis 2015 45 verschiedene Modelle bringt, dann hat ein normaler Autohändler als mittelständischer Betrieb nicht den Platz für so viele Ausstellwagen wie Vorführwagen. Wie gehen unsere Verkäufer damit um? Überforderung? Ich sehe, dass wir da in eine Sackgasse marschieren. Es wäre an der Zeit, dass die Hersteller sich outen, wie sie sich die Umstellung der Nische auf die Nische in der Nische vorstellen. Rudolf Wohlfarth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Emil-Frey-Gruppe Deutschland, StuttgartRudolf Wohlfarth über 2010: „Wir gingen bereits Ende 2009 für 2010 von einem durchaus normalen automobilen Wirtschaftsjahr in der Bandbreite zwischen 2,6 und 2,8 Millionen Neuwagen aus. Sicher muss man das von Marke zu Marke genauer ansehen und zwischen Neuwagen und Gebrauchtwagen sowie dem Servicegeschäft trennen. In der Gesamtschau war 2010 aber ein durchaus zufriedenstellendes Jahr.Rudolf Wohlfarth über 2011: „Wir sind da in der Ausgangsposition zurückhaltend und gehen von einem Neuwagenmarkt zwischen 2,8 und drei Millionen aus. Sicher wird sich in diesem Umfeld die eine und andere Marke besser präsentieren.“ AH: Ein Wort zu den Insolvenzen 2010, nachdem Sie mit der FFS auch im Bankensektor aktiv sind? R. Wohlfarth: Wir haben keine größeren bzw. nennenswerten Ausfälle. Das liegt aber auch an unserer Geschäftspolitik. Wir überfordern unsere Händler nicht. Wer als Händler seine normale Geschäftstätigkeit unternehmerisch verfolgt, der wird bei uns keine Finanzprobleme haben.“Dr. Hermann Frohnhaus, Vorstandssprecher der Bank Deutsches Kfz-Gewerbe, HamburgAH: Herr Dr. Frohnhaus, wie sah das Jahr 2010 unter dem Aspekt der Insolvenzen für Ihre Bank aus?H. Frohnhaus: Sehr gut! Auf sehr niedrigem Niveau. Ohne Frage hat die Abwrackprämie die Händler finanziell ein Stück gestärkt. Die Branche hat eine Atempause bekommen. Außerdem wurden die Bestände sichtbar abgebaut. Das hat alles in Summe mehr „Augenmaß“!Kurt Kröger, Inhaber von Ernst Dello, HamburgKurt Kröger über 2010: „Wir können für unser Unternehmen für alle Fabrikatssegmente auf ein sehr erfolgreiches Jahr, selbst unter Berücksichtigung der nicht mehr vorhandenen Abwrackprämie zurückblicken.“Kurt Kröger über 2011: „Für 2011 sehen wir einen Markt von drei Millionen Neuwagenzulassungen. Im Gebrauchtwagenbereich etwas mehr als sechs Millionen. Dies unter der Voraussetzung, dass wir die richtigen Produkte haben. Nicholas J. Dunning, Geschäftsführer der Gottfried-Schulz-Gruppe, DüsseldorfNicholas J. Dunning über 2010: „Wir haben uns 2010 auf ein wirtschaftlich schwierigeres Jahr vorbereitet. Siehe da, es kam anders. Die eingezogenen Weichenstellungen werden uns selbst 2011 noch zugute kommen. Das Gebrauchtwagengeschäft lief ebenfalls besser als erwartet. Das ist der Vorzug, wenn es keine Überbesetzung des Marktes gibt. Im Service konnten wir infolge der Abwrackprämie viele neue Kunden gewinnen. Jetzt gilt es, diese Kunden an uns zu binden und zu halten. Die Zukunft liegt in der Kundenbindung.“Nicholas J. Dunning über 2011: „Wir setzen auf einen Markt mit drei Millionen Neuwageneinheiten und gehen von einer stabilen Entwicklung im Gebrauchtwagengeschäft aus. Für den gewerblichen Sektor gehen wir von einer Normalisierung aus.“Volker Reichstein, Präsident der Ford-Händlervereinigung, KölnVolker Reichstein über 2010: „Wir hatten uns für 2010 einen Marktanteil von 7,7 Prozent vorgenommen und 8 Prozent erhofft. So besehen haben wir unser Ziel nicht erreicht. Fortschritte haben wir auf der betriebswirtschaftlichen Seite gemacht: 1,4 Prozent Umsatzrendite. Auch die Anzahl der Verlusthändler wurde deutlich reduziert. Das sind die erfreulichen Indikatoren.“Volker Reichstein über 2011: „Wir streben 7,5 Prozent Marktanteil an. 200.000 Einheiten bilden die Messlatte. In Anbetracht der neuen Modelle 2011 ist das nicht unrealistisch. Dabei setzen wir auf eine gute Fortsetzung bei den gewerblichen Zulassungen.“Bernhard Heusl, Direktor Vertrieb Autohaus der Nürnberger Versicherungsgruppe, NürnbergAH: Herr Heusl, wie stellt sich der Kfz-Versicherungsmarkt 2010 aus der Sicht der Nürnberger Versicherung dar?B. Heusl: Das Thema Schadensteuerung macht nach wie vor deutlich, wie umkämpft der Kfz-Versicherungsmarkt ist. Dennoch, wir setzen auf Qualität, auf unsere Produkte und die beteiligten Mitarbeiter. Es gibt Autohäuser, die eine Penetrationsrate von 40 Prozent aufweisen. Davon sind noch viele deutlich entfernt. Wir werden daher für 2011 den Fokus weiter deutlich auf das Dreieck Verkäufer – Inhaber – Mitarbeiter via Kunde setzen. Wir leben die Partnerschaft zum Automobilhandel. zLesen SIe hier...... warum Vertreter von Verbänden, aus dem Handel und aus der Finanzbranche optimistisch auf das neue Jahr blicken.

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