Ausgabe 05/2010: Sparkurs trägt Früchte

autoindustrieSparkurs trägt FrüchteMitsubishi E Mit sehr günstigen Einstiegspreisen will Geschäftsführer Martin van Vugt in diesem Jahr 30.000 Neuzulassungen erreichen. Von Ralph M. MeunzelMit dem Vorjahresplus in Höhe von 19 Prozent (30.410 Einheiten) ist Mitsubishi nicht ganz zufrieden. Wie sich Geschäftsführer Martin van Vugt das aktuelle Jahr vorstellt, lesen Sie im folgenden Interview.AH: Herr van Vugt, wie beurteilen Sie die Entwicklung für Mitsubishi in 2009?M. van Vugt: Wir haben uns gut, aber nicht gut genug verkauft. Unser Ziel, deutlich mehr als 30.000 Autos zu verkaufen, haben wir knapp verfehlt, da wir uns zum Ende der Abwrackprämie entschlossen haben, lieber schwarze Zahlen zu schreiben, als uns auf eine ruinöse Rabattschlacht einzulassen. Dennoch konnten wir 2009 mit einem Zulassungsplus von knapp 20 Prozent beenden. Ein Auto zu verkaufen ist nicht schwer – damit Geld zu verdienen ist die Kunst! Sparkurs und WerbebudgetAH: Mitsubishi hat in Deutschland mit Ihnen einen strikten Sparkurs eingeschlagen. Tragen die Maßnahmen Früchte?M. van Vugt: Sowohl wir bei Mitsubishi Motors Deutschland als auch der Großteil unserer Händler konnten die Kosten deutlich senken. Mit unserer neuen Lager- und Vorführwagenregelung mit verbesserten Bedingungen kann der Sollbestand an Lagerwagen um bis zu 23 Prozent gesenkt werden. Dies führt zu mehr Liquidität und einer höheren Rendite. Ich denke, damit konnten wir eine wichtige Forderung der Händlerschaft positiv umsetzen. AH: Der Handel wirft Ihnen vor, dass Sie zu wenig Werbung machen.M. van Vugt: Richtig ist, dass wir im Vergleich zu früheren Jahren unser Marketingbudget gezielter einsetzen. Wir haben uns in der Vergangenheit allerdings etwas vorgemacht, als wir unseren beschränkten Etat für z. T. wirkungslose Fernsehkampagnen eingesetzt haben. Das Geld, das uns heute zur Verfügung steht, setzen wir jetzt wirkungsvoller ein, wie unsere laufende Kampagne zeigt, die im Übrigen auch vom Handel positiv aufgenommen wird.Ziele 2010AH: Was planen Sie für dieses Jahr?M. van Vugt: Wir planen bei einem geschrumpften Gesamtmarkt von 2,8 Mio. Fahrzeugen mit 30.000 Zulassungen, also mit einem Marktanteil von etwas über einem Prozent. Dieses Ziel werden wir erreichen, davon bin ich fest überzeugt. Dabei hilft uns unsere Produktinitiative mit sehr günstigen Einstiegspreisen sowie ein neuer Crossover in der unteren Mittelklasse. Wir offerieren z. B. den neuen Lancer ab unter 15.000 Euro, den Outlander ab 21.990, den Pajero ab 30.000, den Pickup L200 ab 19.000 Euro. Damit sind wir extrem konkurrenzfähig und können unsere Kundenbasis erweitern. Der neue Crossover ASX, zwischen Lancer und Outlander positioniert, kommt im Juni auf den Markt. Bei einer Veranstaltung im Spätherbst haben wir das Fahrzeug dem Handel präsentiert, die Teilnehmer waren begeistert. All diese Maßnahmen sind ein klares Statement dafür, dass Mitsubishi am Markt präsent und aktiv ist. Wir sind also sehr zuversichtlich für die kommenden Jahre. Die Händler können uns vertrauen.AH: Und wenn die Ziele nicht erreicht werden?M. van Vugt: Dann müssen wir dem Handel helfen, sofern das Engagement stimmt und die Leistung erbracht wird. Wir brauchen unsere Händler und werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sie in dem schweren Marktumfeld zu stärken. Aber wie gesagt: der Handel muss auch seinen eigenen Beitrag dafür leisten.AH: Bleibt es bei 180 Tagen Zinsfreiheit?M. van Vugt: Die Zeiten für den Handel sind nicht leicht, daher werden wir an der Zinsfreiheit von 180 Tagen für Lagerwagen weiterhin festhalten.E-Mobil i-MiEVAH: Wann kommt das E-Mobil i-MiEV?M. van Vugt: Die Produktion startet im Oktober. Wir führen die ersten Fahrzeuge dann zum Jahresende ein.AH: Wie hoch ist der Trainingsbedarf für Mitarbeiter und das Investment des Handels? M. van Vugt: Wir sind mit dem Konzept noch nicht ganz fertig, brauchen auch vom Gesetzgeber noch die endgültigen Vorgaben. Die Investitionen dürften sich auf 15.000 Euro belaufen. Daher ist klar, dass am Anfang nicht jeder Händler den i-MiEV verkaufen wird. Wir konzentrieren uns zunächst auf Gewerbebetriebe und Behörden als primäre Zielgruppen. AH: Was wird der i-MiEV kosten?M. van Vugt: In Japan kostet das Auto derzeit rund 35.000 Euro. Gehen Sie davon aus, dass es in Europa ca. 15.000 Euro mehr kosten dürfte. In Japan gibt es allerdings Förderungen von bis zu 15.000 Euro. AH: Herr van Vugt, danke fürs Gespräch!

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