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Studie: 35.000 Neuwagen per Internet vermittelt

06.01.2012 14:00 Uhr
Studie: 35.000 Neuwagen per Internet vermittelt
Eine Studie prognostiziert einen deutlichen Zuwachs des NW-Internetvertriebs, allerdings auf niedrigem Niveau.
© Foto: Stefan Körber - Fotolia.com

Der netzbasierte Autokauf wird immer beliebter. Laut einer aktuellen Studie stieg die Zahl der Kunden, die online zum neuen Wagen fanden, um rund 40 Prozent. Hauptgrund: die günstigeren Angebote.

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Trotz hoher Zuwachsraten halten sich Neuwagenkäufer in Deutschland beim Erwerb eines Neuwagens via Internet noch immer zurück. Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 35.000 Neuwagen über Internetvermittler verkauft. "Gegenüber dem Jahr 2010 ist das ein Zuwachs von 10.000 Neuwagen oder 40 Prozent", berichtete das Institut am Donnerstag.

Während der Gebrauchtwagenmarkt bereits zu 95 Prozent von Online-Portalen abgedeckt werde, hätten damit 2011 aber nur 3 Prozent aller Privatkunden ihr neues Auto im Internet gekauft. Dieser Anteil werde sich aber bis 2015 auf sieben Prozent mehr als verdoppeln, sagte CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer voraus: "Der Internetvertrieb für Neuwagen wird sich über die nächsten Jahre weiter entwickeln und nach unserer Prognose werden im Jahr 2015 etwa 100.000 Neuwagen über diesen neuen - bisher von den Autobauern wenig gewollten - Vertriebskanal verkauft."

Der Zuwachs dürfte vor allem auf das Konto der reinen Schnäppchenjäger gehen, denn der CAR-Direktor begründete die Prognose mit den vermeintlichen Rabatten bei Online-Portalen. Der klassische Autohandel sei "kosten- und personalintensiv: Pro verkauftem Neuwagen fallen üblicherweise knapp zehn Prozent des Verkaufspreises als Kosten beim Autohaus an." Bei 3,17 Millionen verkauften Neuwagen fielen in Deutschland jährlich 7,9 Milliarden Euro Kosten im Autohausvertrieb von Neuwagen an.

Bei Internetvermittlern liegen die Vertriebskosten nach den Angaben mehr als 50 Prozent niedriger: "Die Kostenvorteile werden an den Käufer weitergegeben", so die einfache Rechnung Dudenhöffers. Daher seien derzeit Preisvorteile beim Kauf über Internetvermittler von bis zu sieben Prozent gegenüber dem stationären Handel möglich. (dpa/ng)

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KOMMENTARE


Hans von Ohain

06.01.2012 - 09:15 Uhr

Mal ganz unabhängig von den nackten Zahlen sollte jeder Vertragshändler diese Entwicklung im Blick haben. Wir reden von Vermittlern, die nichts weiter tun, als über Rabattwerbung dem Handel schlechte Geschäfte ins Haus zu bringen. Die Transparenz des Internets macht es damit dann allen Händlern scherer, noch Geld im Neuwagenhandel zu verdienen. In den USA hat es zumindest ein Vermittler (TrueCar/ZAG) derart übertrieben, dass sich jetzt tatsächlich Widerstand im Handel und dessen Verbänden regt. Selbst die Politik ist hellhörig geworden. Die einschlägigen Blogs sind randvoll mit Kommentaren, Ideen und Lösungsvorschlägen. Die Debatte wird aber auch sehr emotional geführt, da einige Händler allein durch die Vermittler in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen. Doch bei aller Kritik an den Vermittlern sollte eben auch nicht übersehen werden, dass in erster Linie die Vertragshändler, die diese Vermittler mit Angeboten versorgen, die Verursacher dieser Probleme sind. Da liegt der Hund begraben und da müssen Händlerkollegen, Händlerverbände und auch die Hersteller agieren.


weststadtauto

06.01.2012 - 10:06 Uhr

schön, dass dudenhöffer mal die vertriebskosten von 10% kommuniziert. noch besser wäre, er rechnete den kollegen mit den irrsinnsnachlässen mal die verluste aus den einzelnen verkäufen vor


Karl Schuler

06.01.2012 - 11:59 Uhr

35.000 Stück dividiert durch den "echten Bedarf" von 2.400.000 Einheiten ergeben in der Momentbetrachtung 1,4% aller Neuwagen!Natürlich mit steigender Tendenz. Allerdings nicht zu Verwechseln mit den Anzeigen-Börsen im Netz, bei welchem sich die Interessenten Angebote, wie früher in der Samstagsausgabe der Zeitung, anschauen. Einfach nur so oder gezielt nach dem Wunschauto, welches eigentlich nur individuell beim Vertragshändler zusammengestellt und bestellt werden kann! Übrigens: Die verschwendeten Zeiten und die Kosten fürs "Internet-Glotzen" liegen sicherlich weit über 7,9 Milliarden Euro! Warum macht der Kunde das dann? Ihm wird in Film, Funk, Fernsehen und teilweise im Bekanntenkreis vermittelt: "Das Internet ist ganz toll. Dort gibt es alles zum halben Preis usw." Der Kunde ist es auch, der stundenlange, Tage- und Nächte lange Recherchen am PC, einen Tag Urlaub für die Abholung, einem halben Tag auf dem Landratsamt bei der Zulassung, verbringt und sich nach Jahren darüber ärgert, dass er sich ein vermeintlich "billiges" Auto im Netz statt sein persönliches Wunschauto beim Vertragshändler seiner Marke vor Ort bestellt hat. Fazit: Sparen und glücklich sein kann der Kunde nur, wenn er sich spontan aus dem Bauch heraus oder nach einem vertraulichen Beratungsgespräch und einer kleinen Probefahrt für ein Fahrzeug beim Händler vor Ort entscheidet. Ein langjähriger Markenkunde wird sogar auf die Probefahrt verzichten und auch Vorabbestellungen nicht abgeneigt sein, wenn das Auto erst später auf den Markt kommt! Noch wichtig ist Hans von Ohains Aussage, dass die Pipeline für die Vermittler ja gerade von den großen und größten Vertragshändler, die Ihre Jahresabnahme vor Ort nicht vermarktet bekommen, gefüttert wird. "Da liegt (Anm.: wirklich) der Hund begraben und da müssen Händlerkollegen, Händlerverbände und auch die Hersteller agieren."


A.Aslau

06.01.2012 - 13:13 Uhr

Vor kurzem wurde in einem anderen Zusammenhang mal dieser Link bei Autohaus von einem Nutzer gemailt: http://51623194.de.strato-hosting.eu/Megane/ Ob davon die Hersteller nichts wissen ??? Da es sich um eine Niederlassung handelt, ist das m.M. nach vom Hersteller auch gewollt und/oder unterstützt - zumindest jedoch eiskalt geduldet. Ob sich die Markenhändler über solch eine Ungleichbehandlung freuen ? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Eigentlich ein Irrwitz, das die sich nicht dagegen auflehnen.


Dirk

06.01.2012 - 21:02 Uhr

Sicher zählen Internetvermittler nicht zu unseren besten Freunden... Jedoch können wir diese nicht erschießen oder aus den Köpfen der Menschheit verdrängen. Viel eher sollten Hersteller und Händler Synergien daraus nutzen und es Gleich den Reiseveranstalter tun... Viel schlimmer als die Tatsache ist doch, dass keiner Herrn Dudenhöfer dazu bringt diese fadenscheinigen Behauptungen zu lassen...


R.H.

09.01.2012 - 09:07 Uhr

Würden Hersteller und Handel das Heft endlich selbst in die Hand nehmen, könnten die NW-Vermittler die seit nunmehr 2003 das Internet-Neuwagen Geschäft beherrschen ihren Betrieb einstellen. Der Kunde wird nicht vom Internetkauf ablassen. Der Kunde wird entscheiden wo er kauft. Und das wird, ob es einer verkrusteten Branche gefällt oder nicht, zunehmend im Internet stattfinden.


T. Sauerland

09.01.2012 - 09:56 Uhr

Einige Internet-Neuwagenvermittler vermitteln Neufahrzeuge für diverse Scharlatane, die mit verschachtelten Firmenkonstruktionen, Großkundenverträge der Automobilhersteller missbrauchen um höhere Erträge zu realisieren und schaden somit den Vertragshändlern der jeweiligen Marke. Dieser Link http://51623194.de.strato-hosting.eu/Megane/ bestätigt diese traurige Entwicklung bei Renault. Gerne unterstützen wir geschädigte Vertragshändler mit Informationen über die Profiteure dieses ruinösen Verhaltens. autorecherche1@aol.de Nicht nur Renault ist betroffen sondern auch folgende Hersteller der Top zwanzig, Audi, Skoda, Peugeot, Toyota, Fiat, Citroen, Nissan, Seat, Mazda, Kia, Suzuki und Volvo sind im Portfolio dieser Vermittler.


Blumi

09.01.2012 - 14:53 Uhr

Dies ist doch ein Wiederspruch in sich! Soll doch der Sevice beim Autokauf ständig erhöht werden und auch kritisch beäugt von allen Fachmagazinen begleitet wird, soll der Kunde nun ein hochteures Produkt bestéllen analog amazon.de etc.. Und die Kosten der Beratung tragen trotzdem die Vororthändler, die das gut ausgebildete Verkaufspersonal und die Probefahrtfahrzeuge unentgeldlich vorhalten müssen. Ein Hoch dem Internet da bitte nicht. Und was ist mit den Arbeitsplätzen in den Autohäusern? Auch Verkaufspersonal und alle die im Vertrieb arbeiten, sind auch potenzielle "Binnenmarktgeldausgeber".


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