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Tipp: Denken in Ratingkategorien

20.11.2001 00:00 Uhr

Basel II macht Bonitätsmanagement zur Chefsache

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"Basel II", dieser Begriff hängt bereits jetzt über vielen mittelständischen Unternehmen wie ein Damoklesschwert. Er bezeichnet die Verhandlungen internationaler Bankenaufseher über eine Reform der Eigenkapitalregeln, um die Risiken der Kreditvergabe für Banken zu minimieren. Obwohl die Richtlinien erst 2005 in Kraft treten sollen, glauben viele Unternehmer, dass die Kreditverhandlungen mit der Bank schon jetzt härter werden. Neue Finanzierungsformen für den Mittelstand? Die Münchener Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner hat im Sommer 152 Unternehmen zu diesem Thema befragt: Nur 13 Prozent erklärten, sie sehen mehr Chancen als Risiken in der Reform. Mit Blick auf Basel II sehen insgesamt 73 Prozent der befragten Unternehmen Handlungsbedarf und wollen sich gezielt auf ein Rating vorbereiten. Der Grund: Nach dieser Analyse und Bewertung der Erfolgs- und Risikofaktoren eines Unternehmens durch die Bank oder eine unabhängige Rating-Agentur richtet sich ab 2005 die Entscheidung der Institute, ob und zu welchen Konditionen ein Kredit vergeben wird. Zudem glaubt man bei der Unternehmensberatung, dass sich Mittelständler künftig auch nach neuen Finanzierungsformen umsehen müssten. Kein blinder Aktionismus Daniel Malik, CEO des Münchener Finanzberaters Logistic Capital Group AG, warnt allerdings im Onlinedienst der "Wirtschaftswoche" davor, in Aktionismus zu verfallen und als "Marketingmaßnahme" Geld und Energie in ein zweifelhaftes externes Rating zu versenken. "Nur wenige Mittelständler werden sich ein Rating beschaffen, um ihren Finanzierungsbedarf direkt am Kapitalmarkt zu decken. Der Rest wird sich der Kreditinstitute bedienen", prognostiziert Malik. Seine Tipps - auch für Autohaus-Inhaber: Unternehmen sollten sich der internen Transparenz, dem Risikomanagement und klaren Strategie- und Umsetzungskonzepten widmen. Ob dies nun tatsächlich auf eigenen Füßen geschieht oder ob dazu doch die Hilfe externer Berater - vom Steuerberater bis zu Agenturen - in Anspruch genommen werden muss, ist im Einzelfall zu entscheiden. Auf alle Fälle sollte sich ein unternehmerisches Denken in "Ratingkategorien" durchsetzen, um in Bankgesprächen professioneller auftreten zu können. Dabei kann man auch aktiv auf die Hausbank zugehen und nach seinem Rating fragen. Bei Bedarf sollten alternative Strategien zur Kapitalausstattung entwickelt werden. Kurzum: Bonitätsmanagement muss Chefsache werden.

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