Vor 75 Jahren gründete Kiichiro Toyoda die Toyota Motor Corporation. Sein Vater, Sakichi Toyoda, entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts einen automatisierten Webstuhl und legte den Grundstein zur textilen Massenproduktion. Die Maschinen der Toyoda Automatic Loom Inc konnten dank ihrer Langlebigkeit und günstigeren Anschaffung mit den britischen Erzeugnissen der Zeit Schritt halten. Zur Gründung der neuen Automobilfirma entschloss man sich jedoch, den Firmennamen zu Toyota zu ändern, was die Aussprache vereinfachen und einen neuen Abschnitt in der Firmengeschichte verdeutlichen sollte.
Der Aufstieg zu einem der weltgrößten Automobilkonzerne gewann in den 80er Jahren an Schwung. Der bis dahin besonders von den dominierenden amerikanischen Branchengrößen unterschätze Hersteller wurde zum Vorbild von GM und Ford, sowie von europäischen Produzenten. Sie alle Übernahmen das "Toyota-Produktionsprinzip": Hohe Innovationskraft, "kaizen", die Philiosophie der "ewigen Veränderung", Effizienz und Kostenabbau sowie Just-in-time-Produktion sollen die Produktivität der Massenproduktion mit der Qualität der Werkstattfertigung verbinden.
Ein gutes Beispiel die vorrausschauenden Entscheidungen des Unternehmens war die Einführung des Prius 1995. Der erste in Serie produzierte Hybrid kam zu einer Zeit auf den Markt, als die USA ein enormes Wirtschaftswachstum verzeichnen konnten und Benzinpreise sehr niedrig waren. 2008 löste Toyota schließlich General Motors als weltgrößten Autobauer ab.
Auch Toyota spürte die Finanzkrise
Dennoch hatte das Unternehmen auch Rückschläge zu verzeichnen: Im Zuge der Finanzkrise fuhr Toyota im Geschäftsjahr 2009 erstmals einen operativen Verlust ein. Zudem beschädigte eine Rückrufaktion von 2,3 Millionen Autos in den Vereinigten Staaten und 1,8 Millionen in Europa den Ruf der Marke stark. Auslöser waren klemmende Gaspedale, die nichtmehr in ihre Ausgangsposition zurückkehrten. Zuletzt legte ein Tsunami am 11. März 2011 in Japan zeitweise die komplette Produktion lahm.
Nichtsdestotrotz konnte Toyota im ersten Quartal 2012 den höchsten Gewinn seit vier Jahren verbuchen und verkaufte mit 2,27 Millionen fast so viel Autos wie im Vorjahr. Somit sind die Japaner im ersten Halbjahr wieder an GM und VW vorbeigezogen. Doch VW hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl die Japaner als auch GM bis zum Jahre 2018 zu schlagen. So rief das japanische Wirtschaftsblatt "Nikkei" dieser Tage das Zeitalter der "Big 2" aus: Toyota und VW. (dpa/lr)