Prognose 2026: VAD erwartet rückläufigen Automarkt

23.12.2025 12:50 Uhr | Lesezeit: 3 min
Burkhard Weller
VAD-Präsident Burkhard Weller: "Wir brauchen eine positive Haltung zum Auto."
© Foto: Weller Holding SE

Der VAD fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen für den deutschen Automarkt. Die Hoffnung auf ein neues Mindset und zügiges Handeln ist jedoch begrenzt, sodass die Neuzulassungsprognose für 2026 ernüchternd ausfällt.

Der Verband der Automobilhändler Deutschlands (VAD) rechnet für das kommende Jahr nicht mit einem Marktwachstum in Deutschland. Die Händlervertreter gehen davon aus, dass sich die Neuzulassungen 2026 rückläufig auf 2,5 Millionen Einheiten bewegen, der Gebrauchtwagenmarkt soll dagegen stabil bei 6,5 Millionen Besitzumschreibungen bleiben. Der Anteil der Elektroautos (BEV) werde sich bei den Neuwagen Richtung 25 Prozent entwickeln, lautet die Prognose. Für das laufende Gesamtjahr Ende 2025 erwartet der VAD 2,7 Millionen Neuzulassungen und 6,3 Millionen Besitzumschreibungen. 

Neues Mindset, zügiges Handeln

Der VAD hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der deutsche Automarkt bessere Rahmenbedingungen braucht. Von der Politik fordert man ein neues Mindset und zügiges Handeln. Vor allem dürfe die individuelle Mobilität nicht verteufelt werden, betonte VAD-Präsident Burkhard Weller gegenüber AUTOHAUS: "Wir brauchen eine positive Haltung zum Auto – das beutetet einen angemessenen Ausbau der Infrastruktur, aber auch Förderung von Ausbildung und Forschung in diesem Bereich. Nur so wird es uns gelingen, junge Menschen für Berufe rund um das Auto zu begeistern."

Politik müsse berechenbar werden: Ein klarer Rahmen für Elektromobilität und faire Bedingungen für den Wettbewerb mit den Herstellern seien Voraussetzungen dafür, dass Autohändler erfolgreich sein können. "Kurzfristige Fördermaßnahmen gehören nicht dazu", sagte Weller mit Blick auf die geplante Prämie der Bundesregierung. "Jetzt kommt es darauf an, die E-Auto-Förderung so schnell wie möglich einzuführen und so unbürokratisch wie möglich auszugestalten. Außerdem sollten Jahreswagen mit erfasst werden, um den Hochlauf der Elektrofahrzeuge weiter zu beschleunigen." Vor allem der Ladestrom müsse günstiger werden. Der VAD schlägt ein "echtes Laderoaming" vor: Mit dem eigenen Tarif an jeder Ladesäule zu laden, sorge für Transparenz und Vertrauen.

Wichtig für die Autohändler sei zudem, dass Arbeit bezahlbar und rentabel werde: "Nur wenn Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt wird und Arbeit sich wieder lohnt, können wir die De-Industrialisierung stoppen", so Weller. 

Management-Herausforderungen

"Der Autohandel kann einen wichtigen Beitrag zur bezahlbaren Mobilität leisten. Dafür muss er alle Potenziale zur Steigerung der Effizienz im Service ausschöpfen", betont der Unternehmer. Gleichzeitig sei es wichtig, dass die Hersteller schnell mit mehr günstigen E-Autos auf den Markt kommen. Und: Maßnahmen der Hersteller zur Kostensenkung dürften nicht den Handel treffen.

Zu den wichtigen Management-Herausforderungen im kommenden Jahr zählt der VAD vor allem, den Absatz einer wachsenden Zahl von gebrauchten elektrischen Gebrauchtwagen zu bewältigen: "Das drückt auf die Marge." Zudem würden die Restwerte werden weiter unter Druck geraten: "Die Herausforderung bleibt, diese im Neu- und Gebrauchtwagen so zu managen, dass die Gesamtrendite positiv bleibt." Eine unternehmerische Herausforderung sei außerdem die Positionierung neuer Marken aus China.


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