General Motors (GM) hat am Mittwoch seine Pläne für die zur Sanierung geplante weitgehende Verstaatlichung konkretisiert. Der existenzbedrohte Opel-Mutterkonzern will im Gegenzug für einen umfassenden Schuldenverzicht bis zu 60 Milliarden neue Aktien ausgeben. Der Staat soll künftig als Mehrheitseigner mindestens 50 Prozent an GM halten, die Autogewerkschaft UAW knapp 40 Prozent und die privaten Gläubiger zehn Prozent. Die heutigen Aktionäre würden am Ende praktisch mit leeren Händen dastehen. Große Kreditgeber-Gruppen lehnen den Plan aber bisher ab (wir berichteten). Ein solcher Streit mit den Gläubigern hatte den Wettbewerber Chrysler vergangene Woche in die Insolvenz gezwungen. Das droht auch GM. Das Chrysler-Verfahren gilt als eine Art Testlauf der Regierung für eine mögliche Pleite von GM als letztem Rettungsweg. Insgesamt will GM mit dem bereits dritten Sanierungsplan Schulden von rund 44 Milliarden Dollar abbauen. Ein Ultimatum von US-Präsident Barack Obama für den Autobauer läuft Ende Mai ab. Der Staat hat GM bislang mit Finanzspritzen von 15,4 Milliarden Dollar am Leben gehalten. Insgesamt benötigt der Konzern nach letzten eigenen Angaben voraussichtlich rund 27 Milliarden Dollar. Noch diese Woche will Konzernchef Fritz Henderson mit der Gewerkschaft die Gespräche über weitere Einschnitte vorantreiben. Nach einer erfolgreiche Ausgabe der neuen Anteilsscheine will GM einen so genannten umgekehrten Aktiensplit vornehmen: Für jeweils 100 bisherige Papiere gibt es ein neues. So könnte der Wert einer Aktie letztlich wieder etwa auf dem Niveau vor der Ausgabe neuer Papiere liegen. Die bisherigen Aktionäre würden jedoch nur noch maximal ein Prozent am Unternehmen halten.
Aktienausgabe: GM auf dem Weg zum Staatskonzern
Der US-Autobauer will für seine zur Rettung geplante Verstaatlichung bis zu 60 Milliarden neue Anteile ausgeben. Dafür sollen Regierung, Gewerkschaft und Gläubiger dem Konzern Schulden in Milliardenhöhe erlassen.