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E-Autobauer setzt auf Crowdfunding: Sono Motors verfehlt 50-Millionen-Euro-Ziel

06.01.2020 11:58 Uhr
Ob der Sion jemals ausgeliefert wird, ist derzeit mehr als fraglich.
© Foto: Sono Motors

Geht dem Elektroautobauer bald das Geld aus? Eine Crowdfunding-Aktion sollte bis Ende Dezember 50 Millionen Euro einbringen. Das Ziel wurde nicht erreicht, die Kampagne nun bis 20. Januar verlängert.

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2016 als verheißungsvolles Start-up gegründet, sucht der Münchner Elektroautohersteller Sono Motors aktuell nach frischem Kapital. Nach Medienberichten scheiterten Ende vergangenen Jahres die Verhandlungen mit finanzstarken Investoren. Einzig verbliebene Möglichkeit: Crowdfunding.

So startete Sono Motors Anfang Dezember eine der größten Community-Funding-Kampagnen Europas, die zu Jahresbeginn bis zum 20. Januar 2020 ausgedehnt wurde. In einer zweitägigen Abstimmung unter den Reservierern des E-Modells Sion entschieden sich laut Hersteller knapp 94 Prozent der Unterstützer für die Verlängerung der Kampagne über den 30. Dezember 2019 hinaus.

Bis zu diesem Zeitpunkt seien in knapp vier Wochen 32,5 Millionen Euro in die erste Community-Funding Initiative dieser Art geflossen, teilte das Unternehmen mit. Davon entfielen 28 Prozent auf Neu-Reservierungen und rund 68 Prozent auf 4.056 Unterstützer, die ihre bereits bestehende Reservierung aufgestockt hätten. Davon hätten 746 Unterstützer bereits den vollen Preis des Sion angezahlt. Das ursprüngliche Kampagnenziel von 50 Millionen Euro werde beibehalten.


Sono Motors Sion (Serienversion)

Sono Motors Sion (Serienversion) Bildergalerie

Das frische Geld soll vor allem in Produktionsanlagen und Serien-Prototypen des ersten Solar Electric Vehicle (SEV), Sion, fließen. Die breit angelegte öffentliche Kampagne folgt auf eine strategische Neuausrichtung in der Unternehmensfinanzierung. Abseits klassischer Finanzierungsrunden sollen den Angaben zufolge die nachhaltige Umsetzung der Unternehmensvision, der uneingeschränkte Fokus auf die Ziele von Sono Motors sowie die Produktion und Auslieferung des Sion sichergestellt werden. Auch die Anschlussfinanzierung soll durch die wachsende Community getragen und um nachhaltige Investoren, die das Wertesystem und die Vision des Unternehmens teilen und unterstützen, ergänzt werden.

Hintergrund: Medienberichten zufolge scheiterten die Verhandlungen zwischen Sono Motors und Finanzinvestoren unter anderem wegen der strategischen Ausrichtung. So prangerte Sono-Geschäftsführer Laurin Hahn Anfang Dezember auf dem Portal gruenderszene.de an, dass sich aggressives Wachstum und schnelle Profite kaum mit einem nachhaltigen Unternehmens- und Fahrzeugkonzept vereinbaren ließen.

Der mit Solarzellen bestückte Sion war ursprünglich für 2019 angekündigt worden. Basispreis zuletzt: knapp 26.000 Euro. Anfang Dezember gab der E-Autobauer bekannt, dass sich die Auslieferung der erste Fahrzeuge auf Ende 2021 verschieben werde. (ah)

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KOMMENTARE


M.Bellinger

06.01.2020 - 13:43 Uhr

Ein Unternehmen, das ein modernes innovatives Produkt an die breite Masse bringen möchte, sollte auf soliden Füßen stehen können. Dazu zählen auch ein Kapitalgeber. Wie soll das nach der CF Aktion denn weitergehen. Was passiert wenn doch nicht so viele Käufer eine Option einlösen, als geplant? Was mache ich als Käufer, wenn das Start Up mitten in der Verkaufsphase Insolvenz anmeldet. Sorry, da warte ich lieber noch ein Weilchen und kaufe mir ein Fahrzeug eines langjährig bekannten Herstellers.


Bernhard Seilz

06.01.2020 - 17:36 Uhr

Ich habe investiert und ich habe auch nachgeschossen.Der Sion könnte wieder eines dieser deutschen Beispiele werden, wo jemand eine gute Idee hatte, mit viel Elan und vielen Unterstützern umgesetzt hat, aber jetzt setzen mal alle wieder auf "mal abwarten", "schaun wir mal", "die sind doch viel zu jung", " das wird ja eh nix"....So verspielen wir wirklich unsere Führungsrolle in der automobilen Welt. Erst mal abwarten und hinterher haben wir es ja eh gewusst, dass das nix werden kann!


Frank

07.01.2020 - 21:34 Uhr

Da fress‘ ich eine Besenstilfabrik, wenn das noch was wird.......


Carajan

09.01.2020 - 09:31 Uhr

Das es klappen könnte, halte ich durchaus für möglich. Die Frage ist nur wie gehts dann weiter. Über kurz oder lang benötigt man einen starken und innovativen Partner. Mit einem Soloprodukt wird man sich nicht im Markt behaupten können. Aber auch die Infrastruktur ( E-Ladestellen ) für solche Fahrzeuge insgesamt ist in Deutschland, trotz vielfacher politischer Ankündigungen immer noch sehr dünn. Im Prinzip wird hier alles auf dem Rücken eines Käufers ausgetragen.


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