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Elektroautos: So werden Käufer vergrault

04.01.2019 11:50 Uhr
Elektroautos: So werden Käufer vergrault
Die Interessenten vertrauen bei der E-Mobilität zum Großteil auf etablierte Autobauer.
© Foto: mmphoto/stock.adobe.com

Eine internationale Branchenstudie zeigt: Vor allem fehlende Informationen über Elektrofahrzeuge halten Interessenten von einem Kauf ab.

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Die Elektromobilität ist zwar in aller Munde, Wissenslücken gibt es bei den Autofahrern aber immer noch. Und genau das ist das Problem der Autobauer, denn fehlende Informationen über Elektroautos halten potenzielle Interessenten von einem Kauf ab. Zu diesem Ergebnis kommt die Cars Online Trend-Studie "Electric Cars: At the tipping point?" von Capgemini, bei der Teilnehmer aus Deutschland, den USA und China befragt wurden.

Im Durchschnitt sieht sich laut der Studie etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer (53 Prozent) nicht ausreichend über Elektroautos informiert – in Deutschland sind es sogar fast zwei von drei Befragten (64 Prozent). Mit Batterien kennen sich hierzulande lediglich 29 Prozent nach eigener Darstellung Angaben gut aus, mit Ladestationen weniger als jeder Vierte. Gerade bei diesen Themen sind Informationslücken kritisch, denn für 95 Prozent ist es wichtig, vor dem Kauf Angaben über die Lebensdauer und Kosten des Akkus zu erhalten. Für 94 Prozent sind Infos zur maximalen Reichweite des Elektroautos und zur Lage der öffentlichen Ladestationen entscheidend.

Was die Studie ebenfalls zeigt: Die Menschen setzen bei der E-Mobilität zum Großteil auf bekannte Autobauer. Rund drei Viertel der Befragten in Deutschland und den USA ziehen ausschließlich etablierte Marken in Betracht, während in China bereits ein Drittel der Befragten auf neue Unternehmen vertrauen würde.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Die Untersuchung hebt außerdem hervor, dass die Deutschen das größte Interesse daran zeigen, öffentliche Ladestationen (32 Prozent) sowie Schnelllader (35 Prozent) zu nutzen. Tatsächlich gibt es in Deutschland außer Tesla-spezifischen Schnellladestationen aber sehr wenige dieser Sorte. Auch hinsichtlich der privaten Ladevorrichtungen besteht eine Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Das Gros der Hersteller verkauft sie separat über den Aftersales, die Installation übernimmt dann ein Dritter. Ein erheblicher Teil der Befragten allerdings möchte alles aus einer Hand: die private Ladestation direkt mit dem Auto kaufen (39 Prozent) sowie die Installation der Ladestation vom Hersteller (41 Prozent).

Was Autobauer ebenfalls wissen sollten: Laut der Studie recherchieren Verbraucher in der Phase des ersten Interesses hauptsächlich online: per Suchmaschine, auf den Websiten der Autohersteller oder in Online-Communities. Finden sie hier nicht leicht die gesuchten Informationen, entscheiden sich viele gegen ein Elektroauto. (mid/arei)

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KOMMENTARE


Beobachter

04.01.2019 - 17:32 Uhr

Dem letzten und interessantesten Absatz stimme ich teilweise zu.Fakt ist: E-Car Fahrer und die, die es werden wollen, informieren sich im Netz, auch beim Hersteller, aber hauptsächlich in den Communities und Insider-Portalen.Denn dort findet man die wichtigen Informationen, nicht aber bei jedem Hersteller.Konsequenz: Die Kunden sind über die Erfahrungen der E-Car Nutzer so gut vorbereitet, dass sie manchen Verkäufer aber auch manchen Hersteller vom Know How her rechts überholen. Und manch Hersteller hinkt da tatsächlich hinterher... - aber man kann ja "E-Mobility neu erfinden"... wenn's denn hilft ;)


Rainer Zerrath

04.01.2019 - 17:49 Uhr

Erschreckend finde ich besonders das mangelnde Fachwissen der Verkäufer in den meisten Autohäusern. BMW hat das Problem dank des i-Agentur-Systems wohl nicht. Ein Renault-Verkäufer hat behauptet, E-Autos hätten alle Automatikgetriebe. Völliger Unsinn, E-Autos haben nicht mal einen Rückwärtsgang, der Motor dreht einfach anders herum.


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